Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben
Alfred Bekker
DER KRIEG
DER ELBEN
Dritter Band der Elben-Trilogie
LYX
Originalausgabe Februar 2008 bei LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30 – 36, 50667 Köln
Copyright © 2008 bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage Redaktion: Peter Thannisch
Karte: Daniel Ernle
Produktion: Susanne Beeh
Satz: Greiner 6c Reichel, Köln
Druck: Clausen & Bosse, Leck
ISBN 978-3-8025-8142-7
www.egmont-lyx.de
König Keandir, dessen Herrschaft schon in den ersten Teilen der Trilogie – „Das Reich der Elben“
und „Die Könige der Elben“ – von Aufruhr und Zerfall bedroht war, sieht sich auch im letzten Band mit einer Phalanx von Feinden konfrontiert, die seinen Mut und sein Schwert
„Schicksalsbezwinger“ auf die Probe stellen.
Einfallsreich und farbenfreudig bietet der Autor in immer neuen Scharmützeln und Schlachten ganze Armeen von üblen Geschöpfen wie
„Kampfledertiere“, „Katzenkrieger“,
„Flammendämonen“ und „das Volk der sechs
Finger“ auf, um das Reich der Elben in den Abgrund der Finsternis zu stürzen. Tolkien lässt wieder herzlich grüßen, aber das spricht
keineswegs gegen eine abschließende Empfehlung dieser durchaus eigenständigen spannenden Szenen von Krieg und Sieg.
Alfred Bekker wurde 1964 geboren und veröffentlichte mit großem Erfolg zahlreiche Romane in verschiedenen Genres der
Unterhaltungsliteratur. Regelmäßig schreibt er für SF- und Spannungsserien wie »Sternenfaust«,
»Ren Dhark« und »Jerry Cotton«, doch sein Herz schlägt seit jeher für die Fantasy.
ERSTES BUCH
KÖNIGE IN DUNKELHEIT
Ein König des Schwertes.
Ein König der Schatten.
Ein König des Geistes.
So hieß man in jener Zeit die Könige der Elben.
Einer gründete das Elbenreich mit dem Schwert Schicksalsbezwinger und der dunklen Kraft, die seiner Seele innewohnte, seit er dem Augenlosen Seher von Naranduin begegnet war – das war Keandir.
Einer, erfüllt von der dunklen Kraft wie sein Vater Keandir, schuf sich sein eigenes Reich und herrschte über die Rhagar-Länder Aratan, Norien, Südwestlande und Karanor. Doch die Liebe zu einer Menschenfrau machte ihn zum Sklaven von Xaror, dem Herrn der Schatten, dem Gebieter der Nachtkreaturen – das war Magolas.
Einer floh in die Gefilde der reinen Erkenntnis und in die Einsamkeit der Berge von Hoch-Elbiana. Ein König des Geistes war er, ein Magier, wie das Volk der Elben keinen zweiten hatte. Doch war er auch eine einsame Seele, die nichts so sehr fürchtete, als dass auch in ihm die Kraft der Dunkelheit erwachte, die sich in seinem Vater Keandir so stark und in seinem Zwillingsbruder Magolas noch stärker manifestierte –
das war Andir.
Die Verbotenen Schriften
(früher bekannt als: Das Buch Branagorn – Codex II, abweichende und vermutlich durch Redaktor B
ergänzte Fassung)
Zwei Menschengeschlechter aber gab es im Zwischenland: Die Tagoräer, die in Tagora, Perea, Soria und Tebana siedelten –
und die Rhagar, deren barbarische Heimat die unwirtlichen Sandlande von Rhagardan waren, bevor sie das Pereanische Meer überquerten und unter der Führung des Eisenfürsten Comrrm von Cosanien viele Länder eroberten. Die Rhagar waren ein wüstes, grobes und sehr primitives Menschenvolk, das sich von den kultivierten Tagoräern in jeder nur erdenklichen Weise unterschied. Ihre Neigung zur Gewalt und ihr Eroberungswille zeigten sich schon früh, wie auch ihre Wissbegier und ihre Lernfähigkeit. Verehrten sie das Elbenvolk zunächst als Lichtgötter, so zogen sie später unter der Führung des Eisenfürsten gegen das Elbenreich ins Feld und brachten es in der Schlacht an der Aratanischen Mauer an den Rand des Abgrunds. Inzwischen leben viele Rhagar auf der elbischen Seite dieses Schutzwalls, vor allem in den südlichen Herzogtümern Nuranien und Elbara. Und auch in den nördlichen Herzogtümern Nordbergen und Meerland sowie in dem Herzogtum Noram, das König Keandir dereinst als Bollwerk gegen die Trorks des Wilderlandes gründete, bauen sie ihre Häuser, zeugen ihre Kinder und sterben nach einem kurzen, bedeutungslosen Dasein. Noch findet man sie kaum in Elbiana, dem unter direkter Herrschaft von König Keandir stehenden Kernland des Elbenreichs. Doch auch das wird sich mit der Zeit ändern, denn ihre Frauen sind gebärfreudig, und ihre Zahl nimmt ständig zu, während die der Elben stagniert.
Manch Elb blickt auf diese Elben-Rhagar hochmütig herab.
Aber er
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