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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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die Flammen den Kopf ihres Opfers und zerstörten die Luftröhre, so dass die Schreie verstummten und der Mann qualvoll erstickte. Lediglich ein gelegentliches Knistern durchbrach die unheimliche Stille. Kim verstaute Angels Waffe auf der Ladefläche des Pick-ups.
    »Deren Benzin verbrennt, da gibt’s nichts mehr zu holen«, stellte sie teilnahmslos fest und schlenderte zu ihrem Jeep, um den Abfahrtsbefehl zu erteilen. Victor deckte das Maschinengewehr gerade wieder zu, als er mit zusammengekniffenen Augen nach einem Grund für das plötzliche Summen in seinen Ohren suchte, doch ehe er eine Erklärung fand, schlugen bereits die ersten Kugeln um ihn herum ein. Die beiden Buggys schienen lediglich Aufklärer gewesen zu sein, denn aus der Rauchwolke der brennenden Wracks tauchten neue Vultures auf. Butch ließ die Reifen qualmen und flüchtete, so schnell er konnte. Victor reichte Cassidy seine Pistole durch den kleinen Schlitz der Heckplatte und entsicherte anschließend erneut das Maschinengewehr. Die Geländewagen der Gang besaßen ebenfalls Bordgeschütze auf ihren Dächern oder Ladeflächen und deckten den orangefarbenen Wagen bereits mit Blei und selbstgebauten Pfeilgeschossen ein.
    Wie Kim vermutet hatte, war der schwer überladene Transporter den getunten Angriffsfahrzeugen der Vultures nicht gewachsen, aber noch hielt sie der Hindernisparcours aus Elektrofahrzeugwracks auf Abstand. Victor schüttete eine Holzschachtel voller Nägel auf die Straße, die in fleißiger Handarbeit von den Bewohnern Silver Valleys gefertigt wurden. Die filigranen Gestelle bestanden aus vier miteinander verschweißten Dornen, von denen immer eine Spitze nach oben zeigte, egal, mit welcher Seite sie auf den Boden fielen. Anschließend eröffnete er das Feuer aus dem Heckgeschütz und konzentrierte sich auf die zwischen den Pick-ups fahrenden Motorräder, Trikes und Quads. Er wusste aus Erfahrung, dass die Beifahrer auf den Rücksitzen nur auf eine Chance warteten, ihre Enterhaken auf das Zielfahrzeug zu schleudern, um sich herüberziehen zu können. Seine unschöne Schutzbrille erwies sich in solch staubigen Gefechten immer wieder als ein Segen und er sparte auch nicht mit der Munition, sondern legte ein wahres Sperrfeuer über die Verfolger.
    Die hinterhältigen Nägel ließen gleich alle vier Reifen eines vorauspreschenden Jeeps mit ungeheuer lautem Knallen platzen, der kurz darauf scheppernd an der Brüstung zum Stehen kam. Unterdessen schaltete Victor erfolgreich zwei Motorräder aus, bevor das Gewehr heiß lief und er den Lauf wechseln musste. Er wühlte nervös auf der Ladefläche, entdeckte dabei aber etwas viel Interessanteres. Victor war nicht nur von Beruf Sprengstoffexperte, er liebte es geradezu, Dinge explodieren zu lassen. In seiner Freizeit baute er die unterschiedlichsten Sprengsätze. Nagelbomben, Rohrbomben, Minen und natürlich entsprechende Fern- und Zeitzünder.
    Victor fand drei seiner schönsten Rohrbomben, die er vor dem Aufbruch aus Silver Valley sorgfältig konstruiert hatte. Angel verbot ihm zwar, sie einfach so auf die Ladefläche zu werfen, doch das hatte ihn noch nie davon abgehalten. Der Wagen gehörte Butch und der wiederum vertraute den Fähigkeiten seines kleinen Bruders vollkommen - jedenfalls meistens. Nun konnte er seine Experimente endlich ausprobieren. Zeitzünder bedeutete hierzulande nur selten ein mechanisches Uhrwerk, ganz zu schweigen von einem digitalen Zähler. Eine einfache Lunte reichte völlig aus. Victor besaß viel Erfahrung damit und vermochte die Dauer auf wenige Sekunden genau einzuschätzen. Er entzündete alle drei Sprengsätze gleichzeitig und wartete kurz, bevor er sie in die Richtung der Vultures schleuderte. Die rechneten zwar mit Handgranaten und ähnlichem Equipment, mussten sich aber bei ihrer hohen Geschwindigkeit auf der engen Brücke arrangieren. Einige versuchten zu bremsen, um so der drohenden Explosion aus dem Weg zu gehen, andere beschleunigten und zwei Wagen entschieden sich tatsächlich für ein gewagtes Ausweichmanöver. Das Ergebnis des unkoordinierten Vorgehens war, dass sich ein Trike überschlug und über die Brüstung in die Tiefe stürzte. Ein bremsendes Motorrad wurde von dem dahinter fahrenden Pick-up gerammt und in Einzelteilen von der Straße geschleudert. Ein weiterer Jeep, der viel zu stark aufs Gas getreten hatte, fuhr genau in eine Rohrbombe hinein. Sie explodierte direkt unter dem Fahrzeug, ließ es kurz vom Boden abheben und anschließend mit

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