Die englische Rose
vor Sonnenuntergang nach Hause fliegen."
„Ich mache mir mehr Sorgen um dich", sagte er, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
„Ich dusche lieber, Grant." Es machte ihr zu schaffen, dass sie wünschte, er könnte mit ihr zusammen duschen, und ein erregendes Prickeln verspürte.
„Na gut." Unvermittelt wandte er sich ab. „Lass dir Zeit. In den Regalen müssen auch Badelaken sein. Rafe und ich hassen die Minihandtücher, die man sich nicht richtig umwickeln kann."
Dann ging er weg und schloss leise die Schlafzimmertür hinter sich. Francesca schüttelte den Kopf und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war ungewöhnlich, dass sie so stark auf ihn reagierte. Nie hätte sie es für möglich gehalten, so empfinden zu können. Kein Wunder, denn sie war ja auch nie einem Mann begegnet, der solche Gefühle in ihr wecken konnte.
Schnell zog sie sich aus und schlang sich ein großes gelbes Badetuch um. Dann ging sie auf den Balkon und hängte ihre Sachen zum Trocknen über zwei Stühle. Wieder im Bad, nahm sie das Handtuch ab und betrat die Duschkabine, in der zwei Personen Platz gehabt hätten. Nachdem sie das Wasser aufgedreht hatte, stand sie eine Weile einfach nur da und ließ es an sich hinunterlaufen. Genau das hatte sie gebraucht. Niemand, der es nicht selbst erlebt hatte, konnte sich vorstellen, wie anstrengend ihr Marsch durch das unwegsame Gelände bei der Hitze gewesen war.
Erst nachdem sie sich das Haar zweimal shampooniert hatte, spürte sie die Auswirkungen der Strapazen. Ein feiner Schleier schien sich über ihre Augen zu senken, und sie bekam weiche Knie. Sie versuchte, sich zusammenzureißen und die Duschkabine zu verlassen. Nun verschwamm ihr alles vor den Augen. Sie würde doch nicht etwa in Ohnmacht fallen?
Francesca stöhnte laut auf und versuchte noch einmal, die Duschkabine zu verlassen.
Nur nebenbei nahm sie die große Gestalt war, die draußen wartete.
Vom Westflügel aus rief Grant im Bungalow des Vorarbeiters an und war erleichtert, als Myra abnahm. Schnell berichtete er ihr, was passiert war, und bat sie, nach Richards zu sehen. Anschließend bedankte er sich dafür, dass sie sich so vorbildlich um das Haus kümmerte.
Danach suchte er ein frisch gewaschenes Hemd für Francesca heraus. Es würde ihr viel zu groß sein, doch es war sauber, und sie konnte die Ärmel hochkrempeln und die Enden miteinander verknoten.
Seine Wahl fiel auf ein weißes Freizeithemd mit einem blauen Streifen. Er konnte sich nicht entsinnen, es je getragen zu haben, zumal es ganz neu aussah. Und er konnte sich lebhaft vorstellen, wie Francesca darin aussah - nur darin ... Als er an die Schlafzimmertür klopfte, antwortete niemand. Vermutlich stand sie noch unter Dusche.
Das Hemd über dem Arm, betrat Grant das Schlafzimmer, um das Hemd aufs Bett zu legen. Plötzlich hörte er ein leises Stöhnen.
Sein Herz krampfte sich zusammen. Verdammt, was war los? Er hätte sie nicht allein lassen dürfen.
„Francesca?" Grant eilte zur Tür zum Ankleidezimmer und stellte dabei fest, dass die Tür zum Bad einen Spalt offen stand. „Francesca?" rief er. Sie musste ihn hören.
Noch immer antwortete sie nicht, aber er hörte das Wasser laufen. Wieder rief er ihren Namen und stand gerade vor der Tür zum Bad, als Francesca erneut aufstöhnte. Schnell riss er die Tür auf.
Nackt war Francesca noch schöner, als er es sich ausgemalt hatte. Sie stand über die Armatur gebeugt und wollte offenbar das Wasser abdrehen.
„Schon gut, ich bin ja bei dir!" Er öffnete die Schiebetür und stützte Francesca mit einem Arm, während er mit der anderen Hand den Hahn zudrehte. „Francesca!"
Als sie gegen ihn sank, flammte heftiges Verlangen in ihm auf, dessen er sich schämte. Schließlich war sie kurz davor, ohnmächtig zu werden.
Mit der anderen Hand nahm er das gelbe Badetuch von der Stange und wickelte es ihr so behutsam um, als wäre sie ein Baby. Dann hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie aufs Bett setzte.
„Francesca, Schatz!" Schnell drückte er ihren Kopf auf die Knie, wobei er sie mit einem Arm stützte, so dass sie schnell wieder zu sich kam.
„Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen", flüsterte sie.
„Rede nicht." Nach einer Weile richtete er sie wieder auf. Das Wasser tropfte ihr aus den Haaren. „Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich dich allein gelassen habe", gestand er. „Zum Glück bin ich gerade im richtigen Moment zurückgekommen. Wie geht es dir?"
„Mir ist immer noch ein
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