Die Entfuehrten
ins fünfzehnte Jahrhundert gehen dürfen. Das ist euch nicht erlaubt. Ihr könntet dort noch mehr Schaden anrichten. Und den Definator und den Taser dürft ihr auch nicht mitnehmen.«
»Das hätten Sie sich überlegen müssen, bevor Sie Chip auf Zeitreise geschickt haben«, sagte Jonas und staunte selbst darüber, dass er hier draußen im Nichts noch so aufmüpfig klingen konnte. »Sie hätten wissen müssen, dass wir zusammenhalten würden.«
Es blieb still, als versuchte HK das zu begreifen. Vielleicht hatte er es wirklich nicht gewusst.
»Hört mal, ich sage euch, was ihr, du und Katherine, tun müsst, um zurückzukommen«, sagte HK angespannt.
»Nein«, entgegnete Jonas stur. »Sagen Sie uns, was wir tun müssen, damit wir alle zurückkommen können. Auch Alex.«
Mit dankbarem Blick sah Chip ihn an.
»Jonas«, widersprach HK. »Du hast keine Ahnung, was du da redest. Bestimmte Dinge müssen in Gang gesetzt werden. Chip und Alex
müssen
ins fünfzehnte Jahrhundert.«
»Dann gehen Katherine und ich auch«, sagte Jonas. Er wusste nicht, wie das möglich sein sollte, aber er meinte spüren zu können, wie die Zeit rückwärtsan ihm vorbeifloss. Er ahnte, dass ihm nur noch wenige Sekunden blieben, um HK zu überreden. »Was wäre . . . wenn wir das fünfzehnte Jahrhundert reparieren können? Alles wieder in Ordnung bringen? Könnten Alex und Chip dann nicht mit uns ins einundzwanzigste Jahrhundert zurückkehren?«
Schweigen.
Jonas krampfte sich vor Aufregung der Magen zusammen. Seine Hand mit dem Definator zitterte. Er hatte keine Ahnung, um was er da überhaupt bat. Aber er konnte jetzt nicht mehr zurück.
»Sie müssen es uns wenigstens versuchen lassen«, warf er ein. »Lassen Sie uns versuchen, Alex, Chip
und
die Zeit zu retten. Sonst . . .« Er brauchte eine richtig gute Drohung. Was würden sie sonst tun? »Sonst geben wir uns alle Mühe, die Zeit noch schlimmer zu vermurksen als Hodge und Gary.«
Das Schweigen im Definator hielt an. Jonas hatte schon Angst, sie könnten außer Reichweite gedriftet sein oder der Akku den Geist aufgegeben haben, wie bei einem kaputten Handy.
Da drang HKs Stimme wieder durch, schwach, aber klar verständlich.
»In Ordnung«, sagte er müde. »Ihr könnt es versuchen.«
Die Lichter am Horizont wurden heller. Jonas wusste nicht das Geringste über das fünfzehnte Jahrhundert.Er hatte keine Ahnung, auf was er sich da gerade eingelassen hatte.
»Wow«, sagte Chip. »Du nimmst deine Versprechen aber wirklich ernst.«
Versprechen?, wunderte sich Jonas. Welches Versprechen? Dann fiel ihm ein, was er zu Chip gesagt hatte, nachdem dieser erfahren hatte, dass er adoptiert worden war.
Ich schwöre dir, ich werde alles tun, um dir zu helfen
. Es kam ihm vor, als hätte er das vor Hunderten von Jahren, nein, Hunderten von Generationen gesagt.
Nein,
in
Hunderten von Jahren, Hunderten von Generationen.
Jonas’ Magen gab ein lautes Gurgeln von sich. An seinem Hunger merkte er, dass er die Zeitloszone verlassen hatte. Er war sogar regelrecht am Verhungern.
»Glaubt ihr, sie haben gute Truthahnschenkel im fünfzehnten Jahrhundert?«, fragte er.
Chip und Katherine blieb keine Zeit, um ihm zu antworten oder sich gar über seine Frage lustig zu machen. Die Lichter wurden immer heller und kamen immer schneller näher . . .
Sie landeten.
»Willkommen im fünfzehnten Jahrhundert«, drang HKs Stimme düster aus dem Definator. »Und viel Glück.«
Danksagung
Ich danke Steve Tuttle, dem stellvertretenden Leiter der Kommunikationsabteilung von TASER International, und meinem Freund Erin MacLellan, der meine Recherchefragen beantwortete. Außerdem danke ich Erin und Nancy Roe Pimm sowie Jenny Patton und Linda Stanek für ihre Anmerkungen sowie meinem Lektor, David Gale, und meinen Agenten, Tracey und Josh Adams, die an meine Idee glaubten, ehe ich es tat. Und schließlich danke ich meiner Familie für ihre zahllosen (und meistens urkomischen) Handlungsvorschläge, ganz besonders aber meiner Tochter Meredith, die mir die Wendung vorschlug, mit der die Handlung funktionierte.
Bonusmaterial
Interview mit der Autorin
Warum wollten Sie unbedingt eine neue Serie schreiben?
Das hatte mehrere Gründe: Mein Verlag hat mich um eine neue Serie gebeten, nachdem ich den letzten Band der
Schattenkinder
geschrieben hatte. Darüber hinaus wusste ich durch die
Schattenkinder
, dass es mir Spaß machen würde, eine neue Serie zu entwickeln. Und zu guter Letzt hatte ich das Gefühl, dass sich der
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