Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
wirklich beigetreten war; und auf der Rückbank Dirty Dave, kahlköpfig und mit einem dicken Schnurrbart. Ihm gehörte die Hälfte der Stripclubs und Massagesalons in South Devon.
    Â»Hallo zusammen«, grüßte James und ließ sich auf das helle Leder sinken. Doch zu seiner Überraschung stieß ihn Dirty Dave wieder aus dem Wagen.
    Â»Was ist denn das da auf deinem Rücken?«, kläffte Dave ihn zornig an.
    James geriet in Panik, als er begriff, dass er noch seine Bikerjacke trug, auf der das Abzeichen des Monster Bunch prangte, jenes Clubs, als dessen Mitglied er zu den Bandits gekommen war.
    Â»Das Abzeichen in einem Auto tragen«, knurrte der Commander und schüttelte verächtlich den Kopf, während er einen Hebel unter dem Armaturenbrett betätigte, um den Kofferraum zu öffnen. »Dir hat man wohl ins Gehirn geschissen!«
    Das farbige Abzeichen auf dem Rücken ihrer Jacken war den Outlaw-Bikern heilig. Allerdings verstieß es gegen die Regeln, es zu tragen, wenn man auf mehr als zwei Rädern unterwegs war.
    James beeilte sich, zum Kofferraum zu kommen, der einfach riesig war und bereits die pinkfarbene Golftasche der Frau des Commanders sowie zwei Bandits-Lederjacken beherbergte, die liebevoll so zusammengelegt waren, dass die Abzeichen nach oben wiesen.
Doch noch viel bezeichnender war die Fracht von zwei Baseballschlägern, zwei Brechstangen und einer Crickettasche voller Waffen und Munitionsschachteln.
    Â»Los geht’s, Geld verdienen!«, rief Rhino fröhlich, als James endlich im Auto saß und seine Tür zuknallte. Die Achtzehn-Zoll-Reifen knirschten auf dem Kies.

    Das Ziel war Kams Surf Club etwa zwölf Kilometer östlich von Salcombe. Das zweistöckige Restaurant lag gefährlich nahe am Rand einer Klippe, und die blauen Bretter der Holzveranda waren von der Gischt des darunter schäumenden Meeres verwittert. Hinter einer Bar im Fünfziger-Jahre-Stil wurden verschiedene Nudelgerichte und Burger serviert. Zur Einrichtung gehörten alte Jukeboxen und Surfzubehör, das an den Wänden hing.
    Während der Urlaubssaison war der Laden gerammelt voll, aber da diese nur ein paar Monate dauerte, waren an einem Dienstagnachmittag um zwei Uhr ein deutsches Rucksacktouristen-Pärchen die einzigen Gäste, die sich in verträumter Verliebtheit einen Teller Calamares teilten und die Wellen beobachteten, die auf die Felsen unter ihnen donnerten.
    Â»Bedienung!«, tönte der Commander beim Hereinkommen. »Kam, hör auf, Ratten zu braten, und schwing deinen gelben Hintern hier raus!«
    Die beiden Deutschen wirkten beim Anblick der vier furchteinflößenden Biker etwas nervös. James trat als
Letzter ein und bemerkte die gebräunten Beine des Mädchens, die aus ihren abgeschnittenen Jeans ragten. Die Jukebox spielte Johnny Cashs Ring of Fire .
    Der Koch und Besitzer des Ladens kam aus der Küche. Kam war untersetzt, hatte sein glattes schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und trug eine gestreifte Schürze. Er lächelte den Commander an, doch seine Körpersprache verriet allzu deutlich, dass dieser der letzte Mensch war, den Kam sehen wollte.
    Der Commander wandte sich an James. »Hol das Band.«
    Während James zum Tresen ging, trat Dirty Dave auf die beiden Rucksacktouristen zu. Das Mädchen sah seinen Freund ängstlich an. Er war kräftig gebaut und trug ein kariertes Hemd und einen Pullover im Holzfäller-Look, hatte aber mit Sicherheit noch nie im Leben jemanden geschlagen.
    Â»Ich will keinen Ärger«, sagte er in schlechtem Englisch und hob abwehrend die Hände.
    Dirty Dave blieb einen halben Schritt vor dem Tisch stehen. Die Deutschen wichen zurück, als er die Hand ausstreckte und sich ein Stück der Calamares in den Mund steckte. »Lecker«, sagte er mit vollem Mund und nickte. »Dirty Dave mag Octopus.«
    Das Mädchen flüsterte seinem Freund hastig etwas zu. James sprach zwar kein Deutsch, aber man musste kein Genie sein, um ihre Worte als Lass uns bloß von hier verschwinden zu interpretieren.

    Dirty Dave griff nach seiner Hose, doch statt eine Waffe hervorzuholen, hakte er nur die Daumen in die Gürtelschlaufen und zerrte seine Hose nach unten. Das Mädchen erhaschte einen Blick auf sein schlaffes Geschlecht und sprang kreischend auf.
    Â»Wie wär’s mit einem englischen Würstchen?«, höhnte Dirty Dave. »Soll ich dir

Weitere Kostenlose Bücher