Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Titel: Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Grant
Vom Netzwerk:
Stimme direkt in das BESETZT-Zeichen sprachen.
    Wann mir klar geworden sei, dass es sich bei Caesar Marshall nicht um einen Terroristen handelt.
    Bei dem Gespräch mit Copilot Gordon.
    Sie glaubten also wirklich, dass Air Marshal Marshall das Flugzeug entführen wollte.
    Was hätte ich denn sonst annehmen sollen. Ich konnte mir beim besten Willen keinen guten Grund vorstellen, eine Waffe zu tragen.
    Schweigen.
    Noch dazu an Bord eines Flugzeugs, ergänzte ich. Und seine heftige Reaktion, nachdem ich ihn entwaffnet hatte, war kaum geeignet, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
    Nachdem Sie ihn entwaffnet hatten, wiederholte der Chef der Flughafensicherheit.
    Alle starrten den Air Marshal an. Mann, war der groß, Mann.
    Ich bin bisweilen recht entwaffnend.
    Sie scheinen mir so allerhand zu sein, sagte der Chef und notierte sich so allerhand.
    Hören Sie. Ich habe getan, was ich tun musste. Ich war auf der Hut. Ich habe Gefahr gewittert und entsprechend gehandelt.
    Keith Gordon legte beide Hände auf den Tisch und sagte: Man muss ihr zugutehalten, dass sie die Bordtoilette sofort verlassen und die Waffe zurückgegeben hat, nachdem ich ihr versichert hatte, dass wir nicht entführt werden.
    Warum glaubten Sie Copilot Gordon und nicht Ms. Miller oder Air Marshal Marshall.
    Weil Copilot Gordon überzeugend war.
    Inwiefern.
    Ich zögerte. Er kannte meinen Namen.
    Den kannte auch Ms. Miller.
    Mag sein, aber sie hat mich nicht mit Namen angeredet. Außerdem wusste Copilot Gordon, wo St. John’s war. Ist.
    Und das fanden Sie überzeugend.
    Ich fand es in erster Linie selten.
    Wieso selten. Ich nehme doch an, auch Ms. Miller weiß, wo St. John’s liegt. Ebenso Air Marshal Marshall.
    Antigua, meldete Tuesday sich zu Wort.
    Dann wären wir ja durch, sagte Keith Gordon. Wir sind doch durch, oder.
     
    Mit mir waren der Chef und seine Helfershelfer leider noch nicht »durch«. Ich sollte aufgehalten und in die letzte Maschine nach St. John’s verfrachtet werden. Wie sich das wohl bewerkstelligen ließe. Sie berieten sich flüsternd in der Ecke. Schließlich drehte sich einer der INS-Beamten um und sagte: Händigen Sie uns Ihr Handy und alle anderen elektronischen Geräte aus, die Sie bei sich haben.
    Kein Problem, sagte ich. Ich habe nur ein Handy. Aber das brauche ich, denn sowohl meine Schildkröte als auch mein Dad liegen im Koma.
    Ich wartete, aber niemand sagte: Das ist ja furchtbar. Wie ist denn das passiert.
    Sie sagten nur: Geben Sie her.
    Ich gab.
    Dann durchwühlten zwei INS-Beamten mit OP-Handschuhen auf dem ovalen Tisch mein Handgebäck. Entwürdigend.
    Passt Ihnen mein Passbild nicht. Oder was.
    Keine Antwort.
    Die Zeit verging.
    Der Chef verschwand und kam mit einer Bordkarte in der Hand zurück. Flug 696, Ms. Flowers.
    Flug 696. Ist das der, der erst morgens um 3:35 ankommt.
    Genau der, sagte er. Dann überreichte er mir einen Gutschein für die Skyway Bar und entließ mich mit den Worten, ich solle auf seine Kosten etwas trinken, feierlich ins Terminal 1. Ohne Kaution. Und ohne Handy.
     
    Terminal 1 war renoviert worden. Und wie. Die Decke nahm kein Ende, und überall sang Céline Dion leise »O Tannenbaum«. Außerdem gab es Rollbänder, die ich in Kürze zu benutzen gedachte.
    Ich schleppte mein Handgebäck, aus dem ein Nachthemdzipfel hing, zu einem Münztelefon. Ich rief erst bei Onkel Thoby an, der nicht zu Hause war, und dann bei Linda, die zu Hause war und mir versicherte, dass meine quicklebendige Schildkröte bei molligen 26 Grad Raumtemperatur die Wärme genieße.
    Dann geht’s ihr also wirklich gut, sagte ich. Wirklich. Indianerehrenwort.
    Ja, wirklich, sagte Linda. Sie lebt. Sie beobachtet mich.
    Tja. Da kannst du mal sehen, wie wichtig Regel Nummer Eins ist.
    Erleichtert hängte ich ein und hüpfte auf ein Rollband.
    In der Skyway Bar bestellte ich mir eine Tasse Kaffee und blieb auf der Hut. Drei Männer vom Bodenpersonal machten gerade Pause. Sie trugen grellorangene Westen und ignorierten ihre Walkie-Talkies. Leute, die ihre Walkie-Talkies ignorieren, muss man einfach gernhaben. Auf der Weste eines der Männer stand EIN WEISER. Doch nicht etwa aus dem Morgenland, fragte ich. Nein, erklärte er, er sei Einweiser von Beruf und habe die Aufgabe, auf der Rollbahn mit dem Piloten in Blickkontakt zu treten und ihn mit aufreizendem Augenaufschlag an seinen Platz zu lotsen.
    Ach, Sie sind das, sagte ich. Mit den rosa Lichtschwertern und dem aufreizenden Augenaufschlag!
    Jawoll.
    Die anderen beiden Männer

Weitere Kostenlose Bücher