Die erste Mission
hoffe, sein Hirn ist intakt geblieben«, äußerte einer der Achtbeiner.
»Was machen wir mit den anderen Kapseln?«
»Vernichten. Samt Inhalt.«
»Sollen wir nicht lieber noch eine dieser Kreaturen bergen?«
»Warum?«
»Zur Sicherheit, falls dieses Exemplar uns doch eingehen sollte. Schließlich wissen wir jetzt, dass wir es besser erst aus seiner Rettungskapsel holen, wenn es sich im Inneren des Schwebers befindet und die Atmosphärenschleuse passiert hat.«
»Weißt du denn, wie viel Sauerstoff diese Kreatur wirklich braucht? Zu viel kann auch schädlich sein – wie wir alle wissen, seit wir auf Msssarrr-Ta leben und Atemmasken tragen müssen, wenn wir uns ins Freie begeben.«
Nacheinander passierten auch die Mitglieder des Achtbeiner-Stoßtrupps die Außenschleuse des Schwebers, der daraufhin abdrehte.
4. Trümmer im All
»Wir haben jetzt die Koordinaten der letzten Positionsmeldung erreicht, die das Oberkommando von der CAMBRIDGE erhielt«, meldete Lieutenant Clifford Ramirez. Der Ruderoffizier der STERNENFAUST nahm ein paar Schaltungen vor.
Fast der gesamte Panoramaschirm auf der Brücke der STERNENFAUST wurde von dem blauen Gasriesen Blue Eye eingenommen. Im Vordergrund waren einige seiner Monde zu sehen, manche nur als dunkle Schatten erkennbar, andere im Zwielicht des blauen Riesen und seines roten Zentralgestirns.
Die STERNENFAUST hatte inzwischen stark genug abgebremst, um in den Orbit des Blue-Eye-Mondes Thornton einzuschwenken.
Die JUPITER unter dem Befehl von Commander van Deyk befand sich in einem Abstand von lediglich 20.000 Kilometern. Die Ortungssysteme beider Schiffe liefen auf Hochtouren und suchten nach Hinweisen, die Licht in das Schicksal des Zerstörers CAMBRIDGE bringen konnten. Gleichzeitig war die technische Crew beider Einheiten damit beschäftigt, die Bergstromaggregate wieder betriebsfähig zu machen.
Unsere Raumfahrt mag uns manchmal als sehr fortgeschritten erscheinen , dachte Commander Leslie. In Wahrheit ist das nichts als pure Selbstüberschätzung. Wir sind kaum über das Nussschalen-Stadium hinausgekommen. Wie jene Steinzeitmenschen, die mit ihren Kanus und Flößen begannen, Meerengen zu überqueren, und das bereits für Seefahrt hielten.
Ohne Überlichtantrieb und Bergstromraumfunk wären die beiden irdischen Raumschiffe in der Unendlichkeit verloren gewesen. Es hätte Generationen gedauert, bis sie mit Hilfe ihrer Ionentriebwerke die nächste Welt hätten erreichen können, auf der es Überlichtfunk gab.
So ist es nämlich in Wahrheit: Alles hängt an diesen beiden seidenen Fäden – Überlichtfunk und die Antriebsaggregate für den Flug im Bergstromraum , dachte Leslie. Wir müssen den Saboteuren, die da am Werk waren, wohl auch noch dankbar dafür sein, dass sie so gnädig waren, nur einen dieser Fäden tatsächlich zu durchtrennen!
»Captain«, meldete Lieutenant Wu. »Die Sensoren orten mehrere Objekte, bei denen es sich der Analyse nach mit hoher Wahrscheinlichkeit um Trümmer der CAMBRIDGE handelt. Die Zahl der georteten Objekte steigt ständig. Die meisten dieser Trümmer umkreisen den Mond Thornton.«
Richard Leslie schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück.
»Rufen Sie Bruder Patrick auf die Brücke!«, befahl der Kommandant der STERNENFAUST. »Es könnte sein, dass wir seinen Rat und seine Kenntnisse als Wissenschaftler brauchen.«
»Aye, aye, Captain.«
Lieutenant Commander Soldo holte sich die eingehenden Daten der Ortungssensoren auf seine Konsole und ließ sie sich anzeigen. »Es deutet alles darauf hin, dass die CAMBRIDGE explodiert ist. Es hat zweifellos eine Fusionsreaktion stattgefunden, wie die Belastung der Trümmer mit bestimmten radioaktiven Isotopen zeigt.«
»Waffen?«, wandte sich Leslie an den Offizier für Waffen und Taktik.
Chip Barus drehte sich zu Commander Leslie herum. »Ja, Sir?«
»Könnte man die Daten so interpretieren, dass hier ein Gefecht stattgefunden hat?«
»Es sieht ganz so aus. Auffallend ist dabei, dass die Trümmerteile relativ klein sind.«
»Wie könnte sich das Ganze abgespielt haben?«
»Es muss ein ziemlich überraschender Angriff gewesen sein. Aber im Prinzip ist das im Gewirr dieser unzähligen Blue-Eye-Monde nicht verwunderlich, weil man einen potentiellen Gegner erst relativ spät ortet. Er braucht sich nur im Ortungsschatten eines dieser zahlreichen Trabanten zu halten, um dann plötzlich aus der Deckung hervorzukommen.«
»Wir erhalten jetzt erstmalig Daten über
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