Die ersten Zeitreisen
„Trägheit“ der Zeitmaschinen
Die älteren Modelle der Zeitmaschinen waren vom temporalen
Pulsationsantrieb abhängig, d. h. sie bewegten
sich nicht gleichförmig durch die Zeit. Bekanntlich wird
der temporale Schub durch die rhythmische Kontraktion
des Korrelationstensors erzeugt, welcher aus der Wechselwirkung
von innerem und äußerem temporalen Feld
resultiert. Der Zeitreisende nimmt die Kontraktionen
nicht wahr, da er ihnen ebenso wie seine Umgebung
(Zeitmaschine) unterliegt. Anhalten kann die Zeitmaschine
nur beim Nulldurchgang der sinusförmigen Feldkraftlinie;
nur dort ist der Temporalgradient kurzzeitig
konstant. Der Abstand zwischen den Nulldurchgängen
ist von der Frequenz des inneren Temporalfeldes, also
von der Eigenfrequenz der Kristallsäule, abhängig.
Die neueren, in den letzten Jahren entwickelten Zeitmaschinen
funktionieren nach demselben Prinzip, doch
sind infolge der verwendeten hohen Eigenfrequenzen
die Kontraktionen näherungsweise unendlich klein und
unendlich zahlreich, so daß es entsprechend der temporalenergetischen
Unschärferelation zur Ausbildung
eines Quasikontinuums kommt, die Trägheit der neuen
Maschinen geht also gegen Null. (Der Begriff „Trägheit“
ist insofern unglücklich gewählt, als es sich um einen reinen
Quanteneffekt handelt, hat sich aber in den letzten
Jahren eingebürgert.) Mit den neuen Maschinen läßt
sich also im Prinzip jeder beliebige Zeitpunkt erreichen;
daß die neuen Modelle (im Gegensatz zu den älteren)
noch nicht funktionieren, steht auf einem anderen
Blatt.
R. Heinrich, E. Simon
Institut für Historische und
Vergleichende Temporalistik
Dresden (Erde I)
Anhang H
Dokumente zum Fall Mabeuf
Mabeuf
, Jacque Robert, geb, 2274, verscholl. 2330, ird.
Temporalist; Schüler T. Travellers, 7. u. 8. Zeitexp.;
„Leitfaden der Temporalantriebe“ u. a. Schriften
Meyers Taschenlexikon
der Temponautik A—Z,
Leipzig 2458
Todesanzeige in den „Chronophilen Blättern“:
Ein Kühner ging voraus
und kehrte nicht wieder
Jacques Mabeuf
geb.
24. 6. 2274
gest.
vermutl. Mittelalter
In achtungsvoller Erinnerung
und Trauer
Institut für Temporalistik
Aus dem Bericht der Untersuchungskommission:
Er startete auf freiem Felde, aber unvorsichtigerweise
dort, wo sich zum vorgesehenen Landezeitpunkt noch
ein Granitfelsen erhob.
Bekanntlich macht die Reisegeschwindigkeit die sich
temporal schnell bewegenden Körper durchdringlich. Es
ist daher zu vermuten, daß J. Mabeuf bei der Ankunft ein
Opfer dieses Effekts wurde, als er die Geschwindigkeit
beim Halten verringerte.
Aus der Stadtchronik zu Gruenefelde:
Im Steyn Bruch fand sich eyne gar lange Saeule von Berg
krystall neben dem Abbilde des Leybhafftigen†††. Die
Hl. Kirche nahm sich des Teuffels Werckes an.
Anhang I
Zur Semantik der „Ktesibios-Schrift“
Bald nach der Rückkehr der Zeitreisenden wurde die
von H. McCroy und O. Rubiah entdeckte, inzwischen
längst verwitterte Inschrift übersetzt. Der aramäische
Text ist mit Hilfe des griechischen Alphabets fixiert und
lautet in sinngemäßer Übersetzung: „Ktesibios ist
doof“.
Gewaltiges Aufsehen erregte die Entdeckung zweier orthographischer
Fehler in dem Werk, deren Bedeutung
bisher nicht völlig geklärt werden konnte, wie ja überhaupt
über der Ktesibios-Schrift noch der Schleier so
manchen Geheimnisses liegt. Im kürzlich gegründeten
Forschungsinstitut für Ktesibionik und in der von ihm
editierten „Aramäischen Monatsschrift für Probleme der
Ktesibionik“ arbeiten z. Z. Historiker, Literaturwissenschaftler,
Psychoanalytiker und andere Geistesgrößen
an der Klärung der Frage, was der anonyme Verfasser
der Ktesibios-Schrift damit sagen wollte.
Den interessierten Leser verweisen wir auf die Fachliteratur,
insbesondere auf die dreibändige Monographie
„Einführung in die Ktesibiologie: Ontologie und Epistemologie
eines literarischen Mysteriums“ von F. Lyttle.
F. Lyttle
Anhang J
„Vorwärts nach Atlantis“
Buchbesprechung in der Monatsschrift „Die wahre Insel.
Neuatlantische Rundschau“ vom August 2391
Eine der wertvollsten und vollständigsten atlantologischen
Untersuchungen entstammt der Feder des bekannten
Privatgelehrten Richard Denkner, der in dem vierbändigen
Werk „Vorwärts nach Atlantis“ alle Indizien
und Beweise zusammengetragen hat, die auf die Existenz
von Atlantis im Atlantischen Ozean hindeuten.
Einer der Grundgedanken Denkners lautet, daß Übereinstimmungen
in den alten Kulturen beiderseits des
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