Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)
toller Job. Ihr würdet mir nur helfen müssen, mit Mama fertigzuwerden.«
»Und wie?«, fragte Mack.
Risky lächelte, aber es war kein strahlendes Lächeln, sondern ein arglistiges und böses Lächeln. »Du hast den Schlüssel, Mack. Ich weiß, dass du ihn hast. Wenn du ihn beherrschst, wirst du über große Macht verfügen.«
»Groß genug, um die Bleiche Königin zu besiegen! Und dich dazu!«, drohte Dietmar ein wenig zu eifrig.
Noch ein Halt. Noch mehr Leute, die ein- und ausstiegen. Und jetzt kam Xiao nah genug heran, um zu sehen, mit wem Mack und Dietmar sprachen.
»Oh, der kleinste Drache«, knurrte Risky.
»Ereskigal«, begrüßte sie Xiao düster.
»Ich bekenne mich schuldig«, gab Risky zu. »Eindeutig schuldig. Jetzt sei ein braves kleines Reptil und lass mich mit Mack und diesem Dithmarschen hier reden.«
»Dietmar«, verbesserte Dietmar.
»Der Schlüssel verleiht euch große Macht. Aber nicht genug, um meine Mutter aufzuhalten – nicht, bis ihr wirklich die Zwölf seid. Bis jetzt seid ihr nur fünf. Vielleicht könnt ihr die zwei hier in Paris zu euch hinüberziehen – obgleich ich das bezweifle – und dann wäret ihr Sieben. Blieben noch fünf, Mack. Und einer von ihnen ist bereits mein Diener.«
Eines war klar: Sie hatte recht und das bereitete Mack Sorgen. Ihre Chancen waren lächerlich gering. Und selbst Grimluk hatte klargemacht, dass es die vereinte Macht der Zwölf erforderte, die Bleiche Königin zu besiegen.
War das Ganze eine hoffnungslose Mission? War er dazu berufen, auf jeden Fall zu siegen?
Und könnte er womöglich eventuell vielleicht irgendwie einen Deal mit Risky aushandeln? Wäre es nicht besser, wenn sie die Menschheit unter ihrem Stiefel zerquetschte, und nicht ihre Mutter? Zumindest gab es dann nur eine böse Tyrannin und nicht zwei. Zwangsläufig eine Verbesserung, oder?
»Ihr werdet Valin nie auf eure Seite ziehen, Mack«, schnurrte sie, als sie sein Zaudern bemerkte. »Er gehört uns. Die Zwölf wird es niemals geben. Du kannst vielleicht von einer Elf träumen, aber nie von einer Zwölf. Am Ende wirst du besiegt. Es sei denn …«
»Sie will dich schwächen«, warnte Xiao.
»Ich will ihm helfen, du nervige kleine Drachenbraut«, sagte Risky. »Mach bei mir mit, Mack. Komm auf meine Seite und dir und deiner Familie wird nichts Böses widerfahren. Deine Familie bleibt verschont.«
Damit fiel die freundliche Maske von ihrem Gesicht. Denn Risky hatte soeben eine Drohung ausgesprochen.
»Meine Familie?«, sagte Mack.
»Deine Familie, deine Stadt, deine Schule«, sagte Risky. »Denk mal drüber nach, Mack. Zähl zwei und zwei zusammen.«
»Ich … was?«
»Gib mir den Schlüssel und komm auf meine Seite«, sagte Risky.
Mack zögerte. Nur kurz, aber lang genug, um einen bösen Blick von Dietmar und Xiao zu ernten.
»Niemals mache ich mit dir gemeinsame Sache«, erklärte Mack schließlich. »Wir steigen hier aus.«
»Wir werden ja sehen«, erwiderte Risky achselzuckend.
Und damit verschwand sie.
Der Zug rollte in den Bahnhof.
Sie stiegen um und Risky tauchte nicht wieder auf. Es war nicht mehr so voll und die sechs konnten beieinandersitzen.
»Wir haben noch achtundzwanzig Tage«, verkündete Mack, und er musste ein bisschen schreien, um das wilde Quietschen der Bremsen und das Rattern des Zuges, der sich im dunklen Tunnel in die Kurve legte, zu übertönen. »Wenn wir Sylvies Freunde retten können –«
»Sie sind keine Freunde. Sie sind Fabelhafte, aber ich kenne sie nicht besonders gut.«
»Prima«, murmelte Stefan.
»Wie heißen sie überhaupt, damit wir sie nicht immer ›deine Freunde‹ nennen müssen?«, fragte Jarrah.
»Einer heißt Rodrigo. Er stammt aus Argentinien. Und der andere ist Charlie. Ein Engländer.«
Mack runzelte die Stirn. »Ich versuche, da ein Muster zu erkennen. Sieht aus, als seien die Fabelhaften über die ganze Welt verstreut. In den USA , Frankreich, China, Australien, Deutschland und jetzt noch Argentinien und England. Und Indien, von dort stammt Valin.« Er sah Sylvie an, als könne sie das erklären.
»Valin ist mein Halbbruder, kommt aber aus Indien«, sagte Sylvie. »Unser Vater war französischer Diplomat. Valins Mutter ist Inderin und er wuchs im Punjab auf. Ihre Familie stammt irgendwo aus dem Landesinnern. Dort war es auch, wo Macks Familie vor Urzeiten der Familie von Valins Mutter schreckliches Unrecht angetan hat.«
Mack gab wütende Grrrr -Laute von sich. »Meine Familie ist nicht urzeitlich, wie sollen
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