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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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diesen Ungeheuern zuordnen.
    »Dietmar! Halt!«, rief Mack.
    Zu spät. Die Pranke des Riesen holte aus wie ein Boxer, der einen Schwinger schlägt. Sie schnappte sich Dietmar und hielt ihn mühelos hoch. Der hing strampelnd, um sich schlagend und schreiend in der Luft.
    Mack sah schon vor sich, welcher Schrecken sich nun ereignen würde. Der Gudridan würde Dietmar gegen den Beton knallen und das wäre das Ende.
    Unten in der Metro hatten sie mithilfe des Schlüssels einen Vargran-Spruch erlernt. Sie hatten die kleinere Scheibe in der größeren gedreht und recht ratlos auf verschiedene unerklärliche Symbole gestarrt. Und dann hatten sie die Vargran-Worte im Kopf gehört, wie es nur jene können, welche die Energie der Erleuchtung besitzen. Und sie hatten sich etwas von dem Gehörten gemerkt. Zwar nicht alles, aber doch das Wesentliche.
    Sie hatten aber inzwischen erfahren, dass man Magie nicht wahllos abfeuern kann wie eine Maschinenpistole. Denn die wahre Macht lag in der Energie der Erleuchtung , die jeder von ihnen besaß. Und die musste man wie eine Batterie aufladen.
    Sie hatten also geschworen, auf den Einsatz von Vargran zu verzichten, bis sie keine andere Wahl hätten und es absolut notwendig wäre.
    Das hier sah ziemlich notwendig aus.
    Es war Xiao, die nach vorn drängte und rief: » Pu kip-ma isnyke! « Das bedeutete ungefähr: »He du, stell ihn ab, ansonsten.«
    Der Gudridan hatte eine Spätzündung, glotzte erst auf Xiao herab, blinzelte und ließ Dietmar dann fallen. Und zwar aus neun Metern Höhe, das ist wie ein Sturz von einem zweistöckigen Vorstadtwohnhaus.
    Dietmar hätte leicht tot sein können. Aber der Gudridan machte ein Hohlkreuz und schleuderte den Jungen hoch über den Kopf in den Fluss.
    »Ahhhh …«
    Platsch!
    Keine Zeit, nach ihm zu sehen, keine Zeit, sich zu fragen, ob er schwimmen konnte, denn der Gudridan ging nun auf Xiao los und verpasste ihr einen überraschend schnellen und beeindruckend kräftigen Tritt.
    Xiao duckte sich, schnell wie eine Schlange, und der Riesenfuß sauste an ihr vorbei.
    Jetzt überquerte der zweite Riese die Brücke. Im Aufleuchten der Scheinwerfer sah Mack, dass sein Fell nicht mehr weiß war, sondern einen rötlichen Schimmer annahm und womöglich bald ganz rot sein würde.
    Mack wusste das nicht, aber das Fell eines Gudridan verfärbt sich nach seiner Stimmung. Je rasender, desto rötlicher. Niemand hat je einen roten Gudridan erblickt und weitergelebt, um davon Zeugnis abzulegen.
    Xiao war aufgestanden, blieb aber wacklig auf den Beinen, und Jarrah packte ihre Hand und zog sie mit sich, um in wilder Eile zum gegenüberliegenden Ufer zu hasten. Dietmars Schreie blubberten von unten herauf.
    Der Gudridan sprang.
    Es war ganz unvorstellbar. Dieses gigantische Wesen sprang leichtfüßig wie ein Turner und landete mit einem solchen Aufprall, dass die Brücke wackelte. Er landete genau vor Xiao und Jarrah und versperrte ihnen den Weg.
    Der zweite Gudridan kickte einen Fiat 500 beiseite wie einen Fußball. Das Auto überschlug sich zweimal, prallte gegen die Betonbrüstung und blieb auf der Seite liegen. Der Verkehr in beiden Richtungen kam krachend und knallend zum Stehen. Der zweite Gudridan widmete sich nun Mack. Er hob die Baumstammbeine und stampfte. Stampfte. Stampfte wieder und jedes gewaltige Stampfen erschütterte die Brücke. Er versuchte, Mack zu zerstampfen. Zu wütend, um Zeit damit zu verlieren, sich ihn zu packen, wollte er Mack zu Erdbeermarmelade quetschen.
    Mack wich aus und stolperte über die eigenen Füße, worauf er nach vorn ruderte. Ein Fuß schlug hinter ihm auf und streifte ihn an der Schulter. Es war, als würde er von einem LKW angefahren. Mack flog auf die Straße. Wenn der Verkehr nicht schon gestanden hätte, wäre er sicher überrollt worden und sofort tot gewesen.
    Benommen und auf der linken Körperhälfte betäubt rappelte Mack sich auf und knallte mit dem Gesicht zuerst in die Kühlerhaube eines Autos.
    Er hatte Blickkontakt mit dem Fahrer, einem Mann mittleren Alters, der erstaunt und beleidigt zugleich dreinschaute, aber da griff schon der Gudridan nach Mack.
    Mack zuckte zurück, und die Kralle biss sich ins Autoblech, als sei es Knete.
    Also gut, jetzt war es Zeit für ein wenig Vargran, sagte Mack sich, aber sein Gehirn arbeitete derzeit nicht besonders zuverlässig. Da hörte er einen Schrei. Und sah Stefan, der plötzlich in einem Lichtkegel auftauchte und nur mit seinen Fäusten bewaffnet wie ein Verrückter auf

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