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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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hatte, in die Kanalisation gespült, die sie dankenswerterweise zum Fluss brachte. In eben den Fluss, aus dem die Menschen tranken. So hieß es nicht mehr: »Mann, was stinkt das hier«, sondern kurz darauf: »Mann, das Wasser schmeckt furchtbar. Außerdem ist mir übel.«
    Na ja, es war eben Mittelalter. Die Menschen brauchten eine Weile, um rauszukriegen, wie die Dinge am besten laufen.
    Jedenfalls ist die Kanalisation nicht mehr in Betrieb. Nur wenn es zu doll regnet, strömt Wasser durch die alten Tunnel. Man kann sie inzwischen sogar besichtigen. Das tun die Leute tatsächlich.
    Kosten für eine Führung durch die Pariser Kanalisation für sechs Kinder: 24 Euro.
    »Wir werden verfolgt«, sagte Dietmar, als die (bis dahin) Fabelhaften Fünf müde und matt aus dem Bahnhof traten.
    »Der Typ im Trenchcoat?«, fragte Mack. Denn auch Mack hatte die Person in Trenchcoat und tief heruntergezogenem Hut bemerkt.
    Es war Nacht, und die Stadt war beleuchtet, aber nicht so gut beleuchtet, als dass alle Schatten verschwunden wären. Der Mantelmann schien im Schatten zu kleben, er machte einen weiten Bogen um erleuchtete Cafés und tauchte in verdunkelten Ladenfronten ab.
    »Ja«, bestätigte Dietmar. »Der ist irgendwie seltsam.«
    »Jaah«, bestätigte Mack und spürte ein enges Gefühl im Hals. »Sehr seltsam als Mensch, überhaupt nicht seltsam für einen Skirrit. Und auf der anderen Straßenseite ist noch einer.«
    »Sie haben uns schon entdeckt?«, fragte Sylvie. »Das ist schlecht. Ich wollte euch gleich in die Kanalisation führen.«
    »Kanalisation? Ich dachte eher an ein Hotel. Und was zu essen«, sagte Jarrah.
    »Wir haben ein Hotel«, sagte Mack. »Wir müssen nur heil hinkommen.«
    »Aber sie greifen uns doch nicht etwa auf offener Straße an, in einer Stadt wie Paris?«, sagte Xiao.
    Sylvie sagte: »Sie greifen nicht an, sie folgen uns. Wir sollen sie zu den anderen führen.«
    Mack entschied, dass das womöglich stimmte. Genauso wahr war aber, dass Skirrits – selbst wenn sie Hüte trugen – an einem hell erleuchteten, überfüllten Ort auffallen würden.
    »Ich glaube, in die Metro können sie uns nicht folgen«, sagte Mack. Sie liefen über die Rue La Fayette, die nicht zu den richtig großen, breiten Avenuen zählt, aber doch eine einigermaßen bedeutende Straße ist. Es war aber schon spät und nur wenige Restaurants und Cafés waren geöffnet.
    »Ich habe eine Metro-App«, schlug Sylvie vor. »Ich kenne zwar das Pariser Netz nicht, aber es gibt da diesen Halt Poissonnière. Ich weiß, dass wir nach Alma-Marceau müssen …«
    Sie ließ den Daumen übers Display rutschen.
    »Also gut, wir nehmen die Linie sieben und steigen dann um in die neun«, erklärte Sylvie entschlossen.
    »Wir folgen dir.«
    Über enge, dreckige Stufen ging es hinunter in den Bahnhof: weiße Fliesen, Betonboden, moderne Fahrkartenautomaten. Mit ihrer millionenschweren Kreditkarte kauften sie sechs Einzeltickets. 17 Das dauerte eine Weile. Und während dieser Weile kamen die Skirrit ihnen über die Treppen nach.
    Während Dietmar die Fahrkarten austeilte, wurden sie von zwei Skirrit beobachtet, die in ihrer schwachen Verkleidung nervös herumzuckten.
    Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr nicht wisst, was Skirrit sind: Stellt euch Heuschrecken oder Gottesanbeterinnen vor, aber in der Größe eines etwas kleineren Menschen, und das aufrecht gehend.
    Pariser als echte Stadtmenschen schauen selten irgendjemandem ins Gesicht, und so schien es Mack immerhin möglich, dass die Skirrit unentdeckt blieben. Sie könnten sogar warten, bis die Menge sich etwas lichtete und –
    »Aaaahhh!« Eine ältere Frau mit der Statur eines Hydranten, aber einem hübschen Schal um den Hals zeigte entsetzt auf ein Gesicht, das zu nichts Menschenähnlichem gehörte.
    Der Skirrit zog ein Messer unter dem Mantel hervor und wollte offenbar schon auf die Frau losgehen und sie zum Schweigen bringen.
    »He!«, rief Mack. »Das ist eine Sache zwischen euch und uns.«
    Die gefühllos starrenden Insektenaugen wandten sich nun ihm zu. Das Messer erzitterte. Die Frau floh. Der Skirrit fauchte, wandte sich schnell um und rannte mit seinem Begleiter die Stufen hinauf.
    »Das war ja einfach«, sagte Jarrah und klang leicht enttäuscht.
    »Das war ebenso mutig wie selbstlos, Mack«, erklärte Xiao und klang ein wenig zu überrascht.
    »Bloß raus hier«, sagte Mack. Er war beunruhigt. Jarrah hatte recht, es war einfach gewesen. Zu einfach.
    Sie steckten ihre

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