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Die Familie ohne Namen

Die Familie ohne Namen

Titel: Die Familie ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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William Clerc.
    – Er ist todt, erwiderte der Unbekannte, der nicht zögerte, bestätigend bezüglich einer Thatsache zu antworten, welche bisher noch Keiner zu beweisen vermocht hatte.
    – Todt!… Jener Simon Morgaz!… Und ich… ich habe an ihm nicht Vergeltung üben können! rief Vincent Hodge.
    – Sprechen wir nicht mehr von jenem Verräther, liebe Freunde, mischte sich Herr de Vaudreuil wieder ein, und überlaßt es mir, auf den eben gehörten Vorschlag zu antworten. Mein Herr, fuhr er fort, sich an seinen Gast wendend, was die Unsrigen einst gethan, das sind wir bereit auch noch einmal zu thun. Wir werden unser Leben wagen, wie sie das ihrige gewagt haben. Sie können also über uns verfügen, und wir übernehmen die Aufgabe, den Anstrengungen, welche Sie bereits gemacht haben, in der Villa Montcalm ein Ziel, einen Mittelpunkt zu geben. Wir stehen in täglicher Verbindung mit den verschiedensten Comités des Bezirks, und auf das erste Signal hin werden wir mit unserer Person eintreten. Ihre Absicht, wie Sie sagten, ist es, nach zwei Tagen weiter zu reisen, um die Kirchspiele des Ostens zu besuchen? Nun gut! Bei Ihrer Rückkehr werden Sie uns bereit finden, dem Führer – sei er wer es will – zu folgen, der die Fahne der Unabhängigkeit entfalten wird.
    – Vaudreuil hat für uns gesprochen, fügte Vincent Hodge hinzu. Wir haben nur den einen Gedanken, unser Land von der Unterdrückung zu befreien und ihm das Recht, frei zu sein, wieder zu geben!
    – Ein Recht, welches es diesmal zu erlangen wissen wird,« sagte Clary de Vaudreuil, während sie auf den jungen Mann zuging.
    Dieser wandte sich aber schon nach der Thür des Salons, die zur Terrasse führte.
    »Horchen Sie, meine Herren,« flüsterte er.
    Ein unbestimmtes Geräusch ließ sich in der Richtung von Laval her vernehmen, ein entferntes Getöse, dessen Art und Ursache kaum zu erkennen war.
    »Was bedeutet das? fragte William Clerc.
    – Sollte es schon zu einem vereinzelten Aufstand gekommen sein?… bemerkte André Farran.
    – Gott gebe, daß das nicht der Fall ist, murmelte Clary. Das wäre vorzeitig gehandelt!
    – Ja… zu zeitig! erklärte auch der junge Mann.
    – Was kann das aber zu bedeuten haben? fragte Herr de Vaudreuil. Hören Sie nur, das Geräusch kommt näher…
    – Es klingt wie der Ton von Signalhörnern,« meinte André Farran.
    Wirklich drangen jetzt deutlich metallische Töne in die Luft, welche in regelmäßigen Zwischenräumen bis zur Villa Montcalm hin hörbar wurden. Handelte es sich etwa um eine Abtheilung Bewaffneter, welche nach der Villa des Herrn de Vaudreuil vordrang?
    Dieser hatte die Thür des Salons geöffnet, und seine Freunde folgten ihm auf die Terrasse.
    Alle sahen scharf nach Westen hinaus, doch ließ sich nach dieser Richtung hin kein verdächtiges Licht wahrnehmen. Offenbar rührte dieses Geräusch nicht von den Ebenen der Insel Jesus her, und doch drang ein jetzt näher erscheinendes Getöse bis zur Villa, und gleichzeitig hörte man die Töne von Trompeten.
    »Da… da ist es…« sagte Vincent Hodge.
    Er wies mit dem Finger nach dem Laufe des St. Lorenzo gegen Laval hin. In dieser Richtung bemerkte man jetzt wirklich das Flackern einzelner Flammen, welche sich in dem von seinem Nebel bedeckten Wasser des Stromes schwach widerspiegelten.
    Zwei oder drei Minuten verstrichen.
    Ein Boot, welches mit der Ebbe herabfloß, schnitt eben in die Wirbel des Stromes nahe dem Ufer und etwa eine Viertelmeile aufwärts ein. Dieses Boot trug gegen zehn Personen, deren Uniform man beim Scheine der Fackeln leicht erkennen konnte. Es waren das ein Constabler und eine Abtheilung der Polizei.
    Von Zeit zu Zeit hielt die Barke an. Sofort erhob sich gleich nach einem Hornsignal eine laute Stimme, doch war es in der Villa Montcalm noch unmöglich, die Worte zu verstehen.
    »Das muß sich um eine Proclamation handeln, sagte William Clerc.
    – Und zwar um eine von hervorragender Wichtigkeit, setzte André Farran hinzu, da sie seitens der Behörde zu so ungewöhnlicher Stunde bekannt gegeben wird.
    – Warten wir es ab, meinte Herr de Vaudreuil, das wird sich ja bald zeigen… Wäre es nicht rathsam, in den Salon zurückzukehren? ließ sich da Clary an den jungen Mann gewendet, vernehmen.
     

    Es erscholl ein Trompetenstoß. (S. 96.)
     
    – Warum sollten wir uns verstecken, Fräulein de Vaudreuil? antwortete dieser Was die Behörde bekannt zu machen für angezeigt hält, das müssen wir doch auch hören.«
    Inzwischen war

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