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Die Familie ohne Namen

Die Familie ohne Namen

Titel: Die Familie ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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richtig gehandelt.
    Das Gespräch des Herrn de Vaudreuil mit seinen Freunden kam bald auf die politische Lage, welche in Folge der Unterdrückungsmaßregeln seitens des englischen Parlaments ziemlich hochgespannt geworden war. Auch sie fühlten, daß dieser Zustand der Dinge nicht andauern konnte. Und hierzu theilte Herr de Vaudreuil den Anderen mit, daß er als Vorsitzender des Comités von Laval durch Vermittelung des Notars Nick eine beträchtliche Summe erhalten habe, welche gewiß bestimmt war, die Unkosten ihrer Sache zu decken.
    Während Alle im Parke spazieren gingen und die Essensstunde erwarteten, bestätigten Vincent Hodge, William Clerc und André Farran dem Herrn de Vaudreuil, was Meister Nick diesem gesagt hatte.
    Die Beamten Gilbert Argall’s waren auf dem Anstand. Nicht allein das Personal des Hauses Rip, sondern auch die Mannschaft der regulären Polizei durchstreifte das platte Land und die Kirchspiele der Grafschaft, Alles aufbietend, um die Spuren Johanns ohne Namen zu entdecken. Offenbar mußte ihrer Meinung nach das Erscheinen dieses Mannes hinreichen, eine Erhebung zum Ausbruch zu bringen. Es schien deshalb nicht unmöglich, daß der Unbekannte vielleicht die Absicht hegte, Herrn de Vaudreuil die nöthige Auskunft zu ertheilen.
    Gegen sechs Uhr kamen Herr de Vaudreuil und seine Freunde nach dem Salon zurück, in dem sich auch Clary wieder eingefunden hatte. William Clerc und Farran entboten ihr einen väterlichen Gruß, wozu ihr Alter und ihre vertraute Bekanntschaft sie ermächtigte. Vincent Hodge, der etwas zurückhaltender war, ergriff achtungsvoll die Hand, welche das junge Mädchen ihm entgegenstreckte. Dann bot er ihr den Arm und Alle begaben sich nach dem Speisezimmer.
    Hier stand eine sehr reichliche Mahlzeit aufgetragen, wie das jenerzeit in den bescheidensten und in den reichsten Wohnungen Canadas Sitte war. Sie setzte sich aus Flußfischen, Wild aus den benachbarten Wäldern und aus Gemüsen und Früchten, den Erzeugnissen des Küchengartens der Villa, zusammen.
    Während der Tafel wurde von dem so ungeduldig erwarteten Eintreffen des Unbekannten nicht gesprochen. Es erschien ja rathsamer, davon nichts in Gegenwart der Dienerschaft des Hauses verlauten zu lassen, obwohl diese aus verläßlichen und schon lange im Dienste der Familie de Vaudreuil befindlichen Leuten bestand.
    Nach der Tafel war der Abend so schön, die Temperatur so mild, daß Clary unter der Veranda Platz nahm. Der St. Lorenzo bespülte die untersten Stufen der Terrasse, indem er sie in seinen Wellen badete, welche die steigende Fluth in der Dunkelheit fast auf der Stelle hielt. Herr de Vaudreuil, Vincent Hodge, Clerc und Farran standen rauchend längs der Balustrade; sie wechselten kaum ein Wort und höchstens nur mit ganz leiser Stimme.
     

    Sie waren an Strapazen gewöhnt durch die großen Jagden. (S. 85.)
     
    Es war jetzt ein wenig über sieben Uhr. Die Nacht begann die tiefen Theile des Thales zu verhüllen, und während die lange Dämmerung sich nach den Ebenen des Westens zurückzog, begannen schon die Sterne an der entgegengesetzten Seite des Himmelsgewölbes aufzuflammen.
    Clary schaute den St. Lorenzo stromauf und stromab, da es ihr wahrscheinlich war, daß der Fremde, wenn er keine Spuren hinterlassen wollte, den Wasserweg benützen würde. Für ein leichtes Boot war es ja keine besondere Aufgabe, längs des Ufers hinzugleiten und durch das Gesträuch und das Schilf des Strandes zu schleichen. Erst an der Terrasse gelandet, konnte jene geheimnißvolle Person nach der Villa gelangen, ohne gesehen worden zu sein, und sie auch verlassen, ehe einer von den Leuten des Hauses nur den geringsten Verdacht schöpfen konnte.
    Da es aber doch möglich war, daß der Erwartete nicht auf dem St. Lorenzo kam, hatte Herr de Vaudreuil Befehl ertheilt, Jedermann, der sich in der Villa zeigen würde, ohne Zögern einzuführen. Eine im Salon brennende Lampe ließ durch die dichten Vorhänge der Fenster nur ein schwaches Licht dringen und jene selbst noch wurden durch die Veranda den Blicken ganz entzogen. Von außen konnte mithin Niemand sehen, was im Innern des Salons vorging.
    Wenn auf der Seite des Parkes aber Alles ruhig war, so ließ sich das von der des Stromes nicht sagen. Von Zeit zu Zeit erschienen einige Boote, welche bald an dem rechten, bald an dem linken Ufer hinglitten. Sie stießen manchmal sogar ganz an das Land, worauf zwischen deren Insassen einige Worte gewechselt wurden, und dann entfernten sie sich

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