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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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meinte?“
    Damit, dass sie die Initiative ergreifen würde, hatte Shalhoub offenbar nicht gerechnet, denn er schaute sie erstaunt an. Nach kurzem Zögern schüttelte er den Kopf. „Nein, tut mir leid“, sagte er, aber Hope glaubte ihm nicht.
    Er wusste irgendetwas, über das er mit ihr nicht sprechen wollte. Aber warum tat er bloß so geheimnisvoll?
    „Gut, Sie können dann gehen.“ Der Inspektor beugte sich über seine Notizen und winkte Hope, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, aus dem Zelt. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sie loswerden wollte.
    Als sie ins Freie trat, sah sie, dass inzwischen ein Wagen mit neuen Arbeitern eingetroffen war. Doch ganz offensichtlich hatte Harun dieses Mal deutlich weniger Männer dazu bewegen können, ihn zu begleiten.
    Nacheinander sprangen sie von der Ladefläche des dunkelblauen Pick-ups. Hope zählte insgesamt acht Leute, alle dunkelhaarig und drahtig.
    Alle – bis auf einen.
    Sein hellblondes Haar stach deutlich heraus. Als er in ihre Richtung blickte und lächelte, machte ihr Herz sofort einen Hüpfer, nur um im nächsten Moment wie verrückt loszuhämmern.
    Das war doch nicht möglich …!
    Sie blinzelte energisch. Vielleicht spielten ihr ja auch ihre Augen nur einen Streich, und … Nein. Als sie die Lider wieder hob, war er immer noch da. Und es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass er es wirklich war.
    Nick.
    Ihn zu sehen löste komplett widersprüchliche Gefühle in ihr aus. Auf der einen Seite war sie sofort argwöhnisch. Sie spürte, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmte, dass er anders war als andere Menschen, ohne es genau beschreiben zu können. Sie dachte daran, wie er mit diesem … Ding in Tripoli gekämpft hatte. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass er über ungewöhnliche Kraft verfügte, obgleich er nicht sonderlich durchtrainiert oder muskulös aussah. Ganz im Gegenteil sogar! Im hellen Sonnenlicht betrachtet wirkte er mit seinem hellblonden Haar und der gebräunten Haut eher wie ein Surfertyp als wie ein Bodybuilder.
    Nur eines konnte Hope über ihn ganz ohne Zweifel sagen: dass er verdammt gut aussah.
    Und sie schien nicht die Einzige zu sein, die das so sah. „Wow, das ist ja mal ein heißer Typ!“ Nadine, die den Schock über den Leichenfund ziemlich schnell überwunden zu haben schien, pfiff anerkennend, als sie zu ihr trat. „Bei dem könnte selbst ich schwach werden.“
    Hope schaute sie an. „Was soll das heißen: selbst du?“
    „Ach, das wusstest du gar nicht? Meine Familie war ziemlich streng – bei uns gab es keinen Alkohol, keine Zigaretten – und vor allem kein Sex vor der Ehe. Als ich mit neunzehn von zu Hause abgehauen bin, weil ich diese ganzen Regeln und Verbote einfach nicht mehr ertragen konnte, hab ich so ziemlich alles ausprobiert, was bei uns verboten war. Alles, außer Sex. Weißt du, ich will dieses besondere Geschenk nicht einfach so an einen Typen wegwerfen, der mich ja doch wieder fallen lässt, sobald er mich ins Bett gekriegt hat.“
    Hope war ehrlich überrascht. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie ihre Kommilitonin kennen würde. Nadine war immer so forsch und flirtete mit jedem sexy Typen auf dem Campus. Nie wäre Hope auf die Idee gekommen, dass sie noch nie mit einem Jungen geschlafen hatte.
    Damit sind wir schon zwei Jungfrauen über zwanzig – wenn das kein erstaunlicher Zufall ist!
    „Na ja, jedenfalls ist der Neue echt scharf. Für so einen könnte man glatt seine guten Vorsätzen über Bord werfen.“
    Dem konnte Hope nur zustimmen – doch sie ahnte auch, dass er ein Geheimnis mit sich herumtrug.
    Etwas Düsteres.
    Gefährliches.
    Sie riss sich von seinem Anblick los und wandte sich wieder Nadine zu. „Wie geht’s dir eigentlich? Das gestern muss ein ganz schöner Schock für dich gewesen sein.“
    Für einen Moment presste Nadine die Lippen fest zusammen, dann atmete sie tief durch. „Ich komm schon klar.“ Sie nickte in Richtung Ausgrabungsstätte. „Was ist, wollen wir los? Schließlich werden wir nicht fürs Herumstehen bezahlt.“
    Hope warf einen letzten forschenden Blick in Nicks Richtung, dann folgte sie Nadine.
    Die Arbeit einer Forschungsassistentin war anstrengender, als sie es sich in ihren wildesten Träumen vorgestellt hatte. Die Sonne brannte gnadenlos vom strahlend blauen Himmel, und obwohl Hope sicherheitshalber ständig ein Tuch über ihrem kupferfarbenen Haar trug, fühlte es sich an, als würde ihr das Gehirn im Kopf gegrillt.
    Sie gingen

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