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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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hatte, konnte sie sich nicht daran erinnern, dass er jemals mit einer Frau namens Elizabeth verabredet gewesen war. Aber inzwischen war sie ja auch schon seit mehr als zwei Monaten nicht mehr für ihn tätig.
    „Würdest du gern eine Karte unterschreiben?“, fragte sie und bemühte sich, ihre Stimme so emotionslos wie nur möglich klingen zu lassen.
    „Natürlich.“
    Colettes Hand zitterte, als sie wartete, bis er eine kurze Nachricht geschrieben hatte. Er schob die Karte in den Umschlag, den er zuklebte und schließlich noch Elizabet h daraufschrieb. Colette bemerkte, dass er eines der romantischeren Motive gewählt hatte.
    „Wäre das dann alles?“, erkundigte sie sich und kämpfte darum, ihre professionelle Fassade aufrechtzuerhalten.
    „Nein, das ist noch nicht alles. Ich möchte, dass Elizabeth jede Woche Rosen geschickt bekommt.“
    „Jede Woche?“
    „Ja.“
    „Für wie lange?“ Christian wechselte seine Frauen so schnell, dass sie sich nicht vorstellen konnte, dass eine von ihnen länger als ein paar Monate an seiner Seite blieb – vier oder fünf Monate, wenn es hochkam.
    „Ein Jahr.“
    „Ein Jahr?“ , wiederholte sie, zu erstaunt, um sich die Nachfrage zu verkneifen. Doch sie hätte ihren Schock nicht einmal verbergen können, wenn sie es ernsthaft versucht hätte. Christian führte offenbar eine ernsthafte Beziehung. Das musste so sein, wenn er bereit war, sich in solche Unkosten zu stürzen. Als seine persönliche Assistentin hatte Colette für ihn Dutzende Male Blumen besorgt. Sie kannte sein Programm – normalerweise bestellte er Rosen zu Beginn einer Beziehung und dann wieder, wenn es allmählich zu Ende ging.
    „Du wolltest doch, dass ich entweder etwas Geschäftli ches mit dir regle oder gehe – bist du nun zufrieden?“, fragte er.
    „Ja“, erwiderte sie knapp. Sie wusste nicht, ob sie sich durch die Art, wie er sie überlistet hatte, in Verlegenheit gebracht fühlen sollte – oder ob sie traurig war über eine Verbindung, die nicht länger bestand.
    „Gibt es sonst noch etwas?“, fragte sie und beendete damit einen unangenehmen Moment des Schweigens.
    „Nein, nichts.“
    Seine Stimme klang beinahe zart, und sie hatte das Gefühl, dass dieses das letzte Mal sein könnte, das sie ihn sah. „Wie möchtest du für die Bestellung bezahlen?“, fragte sie und musste sich sehr zusammenreißen, um den Schmerz aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Er zog nur wortlos seine Kreditkarte hervor und reichte sie ihr.
    Als die Quittung aus dem Kartenlesegerät kam, riss sie sie ab und gab sie Christian, damit er unterschreiben konnte. Er zuckte nicht mit der Wimper, als sein Blick auf die Endsumme fiel, die beträchtlich war.
    „Notiere meine Kreditkartennummer und stelle mir die Rosen wöchentlich in Rechnung. Und achte darauf, dass es ein beeindruckender Strauß ist.“
    „Ich werde mich persönlich darum kümmern“, versprach sie und fragte sich, ob es ihr nicht eigentlich egal sein sollte.
    Er starrte sie an, und sie zuckte unter der Intensität seines Blickes beinahe zusammen. „Ich wünschte, du wärst zu mir gekommen, bevor du den Brief geschrieben hast“, sagte er.
    „Das konnte ich nicht.“ Als sie begriffen hatte, in welche Geschäfte er verwickelt war, hatte sie für sich keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als ihn auszuliefern – auch wenn sie sich für den denkbar feigsten Weg entschieden hatte.
    „Ich weiß“, entgegnete er, und in seiner Stimme schwang ehrliches Bedauern.
    „Kannst du nicht damit aufhören?“, bat sie.
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Es ist nicht so einfach. Ich wollte nie so weit gehen – und jetzt gibt es kein Zurück mehr.“
    „Es tut mir leid, Christian. Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Er zögerte und blickte sie eindringlich an. „Ich weiß, dass es lächerlich ist zu fragen, aber … würdest du mit mir zu Abend essen?“
    „Zu Abend essen?“
    „Nur einmal.“
    Sie konnte nicht verstehen, warum er sie darum bat. „Gibt es einen besonderen Grund?“
    „Nein. Ich möchte unsere Beziehung einfach nicht s o enden lassen. Natürlich würde ich es verstehen, wenn du ablehnst. Aber ich hoffe, dass du es nicht tust.“
    Colette erkannte in seinem Blick, dass er es ehrlich meinte. „Ich bin … mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist.“
    „Vielleicht hast du recht“, sagte er, und seine Stimme klang ruhig und kontrolliert. „Aber wenn du einwilligst, verspreche ich dir, dass ich dich nie mehr belästigen werde.“
    Die

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