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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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Wand stehen und runzelte die Stirn, als würde sie ihm nicht glauben.
    Colette hatte das Bedürfnis, sie in Jordans Richtung zu schieben. Doch Alix blieb, wo sie war.
    Jordan zog den Diamantring aus seiner Hosentasche und hielt ihn ihr entgegen. „Lass mich den Ring dorthin tun, wo er hingehört – an deinen Finger. So wie du zu mir gehörst und ich zu dir gehöre.“
    Colette spürte, wie ihre Freundin allmählich ins Wanken geriet.
    Alix blickte auf ihre linke Hand. „Du musst mir zuhören“, sagte sie leise.
    „Das werde ich, so wahr mir Gott helfe“, schwor er.
    „Dann möchte ich, dass die Hochzeitsfeier auf dem Grundstück deiner Großmutter am See stattfindet.“
    „Das lässt sich einrichten“, entgegnete Jordan, ohne zu zögern.
    „Mit deiner Familie und einigen unserer Freunde.“
    „Gut.“
    Alix runzelte wieder die Stirn. Hatte er nicht zu leicht nachgegeben? Konnte sie ihm vertrauen?
    „Nichts ist mir wichtiger, als mit dir zusammen zu sein“, flüsterte Jordan.
    Tränen rannen über Alix’ Wangen.
    Ganz langsam ging sie auf Jordan zu.
    Einen Augenblick später hielten sie sich fest in den Armen.
    Colette wollte nicht länger stören. Auf Zehenspitzen schlich sie an Alix und Jordan vorbei aus dem Büro und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Sie war erleichtert und freute sich, dass die beiden wieder zueinander gefunden hatten. Doch um die Pflicht, Jacqueline und Susan Turner ihre Entscheidung mitzuteilen, beneidete sie die beiden nicht. Sie war sich sicher, dass die beiden Frauen froh über die nun doch stattfindende Hochzeit waren – aber sie würden sicherlich weniger erfreut darüber sein, wi e die Feierlichkeiten nun aussehen sollten.
    Diese morgendliche Begegnung hatte in Colette eine Traurigkeit ausgelöst, die sie den ganzen Tag über nicht mehr losließ. Die Freude, die sie für die beiden empfand, schien die Trostlosigkeit ihres eigenen Lebens nur noch deutlicher zutage treten zu lassen. Sie wollte Elizabeth gern sehen – und freute sich darauf, auch Christian zu treffen. Obwohl es so gut wie keine Chance gab, dass ihre Situation ein glückliches Ende fand.
    Auf der Einladung zum Abendessen stand, dass sie um sechs kommen sollte. Colette war schon lange vor der Zeit fertig, doch sie ging die Stufen zu ihrem Auto erst zehn Minuten vor sechs herunter. Sie fuhr zu dem Anwesen in Capitol Hill und war einmal mehr bezaubert von dem herrschaftlichen Haus mit den weißen Säulen und dem weitläufigen Garten. Ihr fiel sofort auf, dass Christians Wagen nicht in der Auffahrt stand. Eigentlich hatte sie gehofft, erst anzukommen, wenn er schon da war.
    Wieder öffnete Doris ihr – dieselbe Frau, die schon bei ihrem ersten Besuch an die Tür gekommen war. „Miss Elizabeth wartet in der Bibliothek“, sagte sie.
    Alles klang so formell. Colette wurde hineingeführt. Wie sie erwartet hatte, saß Christians Tante am Kamin und trank Tee.
    „Ich bin so froh, dass Sie meine Einladung angenommen haben“, sagte Elizabeth Sasser und erhob sich mühevoll.
    „Sie haben Christian auch zum Abendessen gebeten“, tadelte Colette die alte Dame mit einem Lächeln.
    „Das habe ich“,gab seine Tante zu. Dann hob sie die Brauen und blickte ihren Gast mit einem Ausdruck in den Augen an, den Colette nicht deuten konnte.
    „Sie haben sich entschlossen, die Ehestifterin zu spielen.“
    „Ja, ich dachte … Ach, das gehört nicht zur Sache. Christian hat abgesagt.“
    Er hatte es ihr ja schon am Telefon angekündigt. Doch Colette hatte gehofft, dass er es sich noch einmal anders überlegen würde. Ein Gefühl der Enttäuschung übermannte sie, aber sie versuchte, das zu verbergen. Sie nahm an, dass es ihr gelungen war – bis sie in Elizabeths klare blaue Augen blickte.
    „Ich werde es ein andermal wieder probieren“, sagte Eli zabeth nüchtern. „Und beim nächsten Mal werde ich mich geschickter anstellen.“
    Colette lachte und hakte sich bei der alten Dame unter. Gemeinsam gingen sie ins Esszimmer, wo der Tisch mit feinstem Porzellan und Kristallgläsern eingedeckt war. Alles sah makellos aus, und dennoch wirkte es auf Colette ohne Christian seltsam unvollständig.
    „Setzen Sie sich, meine Liebe“, sagte Elizabeth.
    Colette nahm Platz.
    „Ich habe einige Fotos herausgesucht, die Sie vielleicht gern sehen würden.“
    „Von Ihren Reisen?“, fragte Colette.
    Elizabeth lächelte, während Doris ins Zimmer kam und zwei himmlisch aussehende Salate brachte, die mit frischen Jakobsmuscheln, Shrimps

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