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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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sondern darüber hinaus auch ein Budget für die spätere Bepflanzung des Grabes. Daraufhin war sie gebeten worden, sich mit dem Direktor persönlich zu besprechen.
    Susannah schlüpfte aus ihrer Jacke und hängte sie über den Haken im Hinterzimmer. „Das Meeting lief wirklich gut“, sagte sie und wirkte zuversichtlich. „Ich denke, gegen Ende der Woche werde ich mehr wissen.“
    „Das ist großartig.“ Colette wünschte Susannah, dass sie mit ihrer Idee Erfolg hatte. In erster Linie hoffte sie natürlich, dass sie ihren Job behalten konnte – und je besser ihre Arbeitgeberin finanziell dastand, desto besser für sie. Das war jedoch selbstverständlich nicht der einzige Grund. Colette mochte Susannah, die ihr nach einem sehr kurzen Vorstellungsgespräch, in dem nur wenige Fragen gestellt worden waren, den Job tatsächlich gegeben hatte. Glücklicherweise hatte sie keine Referenzen sehen wollen. Später hatte Susannah Colette gestanden, dass es das erste Bewerbungsgespräch gewesen sei, das sie jemals habe führen müssen, und dass sie nur ihrem Instinkt vertraut habe.
    Da sie jeden Tag Seite an Seite zusammenarbeiteten, war es nur natürlich, dass sich zwischen ihnen auch eine Freundschaft entwickelte, obwohl Colette nicht sehr viel Persönli ches von sich preisgab. Ihre Unterhaltungen drehten sich meistens um Susannahs Familie, um Bücher, die sie mochten, oder um die Bewohner und Besucher der Blossom Street.
    Als sie sich kennenlernten, hatte Colette ein bisschen über ihr Leben erzählt – sie hatte über die Schule gesprochen, über ihre Ehe, hatte erzählt, dass sie Witwe war und einige vage Andeutungen über ihren letzten Job gemacht.
    Die Erinnerungen an Derek bewahrte sie in ihrem Herzen.
    Sie hatten eine gute Ehe geführt. Das einzige schwerwiegendere Problem, dem sie sich stellen mussten, war ihr Unvermögen gewesen, ein Kind zu bekommen. Sie hatte ihren Mann sehr geliebt und trauerte noch immer um ihn.
    Doch gleichzeitig verwirrten sie auch ihre Gefühle für Christian Dempsey.
    Im Laufe des vergangenen Jahres war sie nicht ehrlich genug gewesen, sich selbst einzugestehen, dass sie sich immer stärker zu Christian hingezogen fühlte – eine Entwicklung, die ihren Höhepunkt schließlich in der gemeinsam verbrachten Nacht gefunden hatte.
    Colette wollte glauben, dass diese Nacht, diese Leidenschaft, mehr als nur Ausdruck der körperlichen Begierde zweier einsamer Menschen gewesen war.
    Doch diese Hoffnung hatte sich zerschlagen, als sie nach Weihnachten in die Firma zurückgekehrt war. Ohne es jemals von ihm hören zu müssen, wusste sie, dass er die Nacht bereute. Dass er alles bereute, was geschehen war. Er hatte gewirkt, als wäre er mit seinen Gedanken woanders. Und er war außergewöhnlich nervös gewesen.
    Törichterweise hatte Colette vermutet, dass sein seltsames Verhalten etwas mit ihr zu tun hatte.
    Sie verstand nicht, auf was genau er sich eingelassen hatte oder warum er den Ruf und die Zukunft der Firma aufs Spiel setzte, für die er so hart arbeitete. Die einzige Erklärung, die sie einleuchtend fand, war, dass er in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Entweder das – oder er wurde erpresst.
    Aber was auch immer der Grund war – sie wollte daran nicht teilhaben und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben.
    Susannah sprach weiter, und Colette schob dankbar den Gedanken an Christian Dempsey beiseite.
    „Ich bin mir nicht sicher, was ich von Mr. Olson erwartet habe“, sagte Susannah, legte sich die große Schürze um den Hals und band hinter ihrem Rücken flink eine Schleife. „Aber ich halte mich normalerweise ja auch nicht in Aussegnungshallen auf“, fügte sie hinzu. „Er war so freundlich. Gar nicht düster, weißt du? Einfach ehrlich und zurückhaltend. Später sah ich, wie er mit einer Familie sprach, die einen geliebten Menschen verloren hatte. Er hat eine so nette, tröstliche Art an sich.“ Sie zuckte leicht die Achseln. „Damit hat er mich wirklich beeindruckt – und ich kann nur hoffen, dass er dasselbe über mich denkt.“
    Colette wusste, dass ein Vertrag mit dem Beerdigungsunternehmen ein riesiger Schritt für den Blumenladen wäre und einen finanziellen Aufschwung bedeutete. Ihre Erfahrung mit Beerdigungen beschränkte sich auf Dereks Beisetzung, die in ihrer Erinnerung jedoch vollkommen verschwamm. Seine Eltern waren aus Chicago angereist, hatten sich um fast alles gekümmert und sämtliche Entscheidungen für das Begräbnis ihres Sohnes getroffen. Colette war

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