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Die Feenflöte

Die Feenflöte

Titel: Die Feenflöte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Rose
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ihnen. Sie können mir nicht entkommen," zischte sie ihn an und ging nach draußen.
    Für einen Augenblick fragte sich Stockwell, wie er die Kontrolle über die Situation hatte verlieren können. Er war froh, wieder Herr der Lage zu sein.
    "Bringen sie ihn raus, Dennett." sagte er zu seinem Kollegen.
    "Mister Harrigan, ich darf mich verabschieden. Vielen Dank für ihre Mitarbeit. Sie waren uns eine große Hilfe. Bei einem Prozeß werden sie sicherlich als Zeuge gehört werden."
    "Ich stehe ihnen gerne zur Verfügung, Chiefinspektor. Wenn ich noch eine Bitte äußern dürfte? Halten sie die Presse möglichst raus aus dem Fall. Wenigstens bis es bei einem Prozeß möglicherweise unumgänglich wird. Es würde der Agentur und den von ihr vertretenen Künstlern sonst nur schaden."
    "Verstehe," nickte Stockwell. "Ich denke, das läßt sich einrichten."
    Richard ließ sich mit einem Seufzer in seinen Schreibtischsessel fallen, während Stockwell den Raum verließ.
    Draußen stand Dennett, den Verhafteten am Arm haltend, und sprach mit einem Mann und einer Frau, die ihn offensichtlich aufgehalten hatten.
    "Ausnahmsweise ist es schön, sie zu sehen, Mister van Loenhout. Besonders jetzt, wo sie Handschellen tragen. Steht ihnen wirklich gut." ereiferte sich die junge Frau, die mit einem deutlichen französischen Akzent sprach.
    "Dieser Mann hat es wirklich verstanden, sich Feinde zu machen," dachte Stockwell beim Näherkommen.
    "Scotland Yard, Chiefinspektor Stockwell." stellte er sich vor.
    "Sie kennen diesen Mann? Gehören sie zu den Geschädigten?"
    "Gewissermaßen," antwortete die Frau.
    "Jedenfalls indirekt. Monsieur van Loenhout hat vor Jahren meinen Vater betrogen."
    "Dann haben wir also noch einen weiteren Betrugsfall. Ihr Name?"
    "Mein Name ist Catherine Boulignac."
    Sie sah van Loenhout ins Gesicht.
    "Erinnern sie sich jetzt?"
    Van Loenhout blieb stumm.
    "Mein Vater, Jean Boulignac, besaß einen Renoir, einen echten Renoir." sagte sie zu Stockwell.
    "Das einzig wirklich wertvolle Stück, das wir damals hatten. Ein Erbstück seines besten Freundes. Als wir das Gemälde verkaufen mußten, gerieten wir ausgerechnet an diesen
salaud
. Nur mit Mühe konnte mein Vater später beweisen, daß es keine Fälschung war und er niemanden hatte betrügen wollen. Das Original allerdings blieb verschwunden. Es ist leider nicht gelungen, van Loenhout diesen Betrug vor Gericht nachzuweisen. Damals ist er davon gekommen."
    Sie wandte sich noch einmal an van Loenhout und sah ihm voller Verachtung ins Gesicht.
    "Sie haben so viel Unglück angerichtet! Aber wissen sie was? Es gibt manchmal noch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Weil sie uns damals so schändlich betrogen haben, wußte ich über sie Bescheid. Deshalb konnte ich Monsieur Dennehy und Monsieur Harrigan vor ihnen warnen. Ich hoffe, diesmal werden sie der gerechten Strafe nicht entkommen!"
    Merlane hatte die ganze Szene aus wenigen Schritten Entfernung beobachtet. Dennehy! Natürlich, das war der große, stattliche Mann neben Madame Boulignac! Sie hatte ihn nicht sofort erkannt. Er sah anders aus als auf dem Foto auf der CD. Sie ließ ihn keinen Moment mehr aus den Augen.
    "Wenn der Fall sich in Frankreich ereignet hat und ein Prozeß stattfand, hat er für unsere Ermittlungen keine Bedeutung." sagte Stockwell.
    "Trotzdem ist es interessant, davon gehört zu haben. Los, gehen wir."
    Van Loenhout regte sich plötzlich, als sie an Merlane vorbei kamen. Zitternd hob er die gefesselten Arme hoch und wies auf Sean.
    "Das... Buch." stammelte er flüsternd. "Er... er hat es... gekauft."
    Stockwell schüttelte den Kopf. Der Mann schien durch seine Verhaftung völlig verwirrt zu sein. Na schön, dann würde er beim anschließenden Verhör wahrscheinlich ein leichtes Spiel mit ihm haben. Gemeinsam mit Dennett packte er van Loenhout am Arm und führte ihn ab.
    Sean und Merlane standen sich auf kaum drei Metern gegenüber und sahen einander stumm an. Niemand bewegte sich, niemand sprach ein Wort. Für einen Augenblick erschien es ihnen, als würden die Telefone schweigen und die Hektik des Agenturbetriebes zum Stillstand kommen.
    Richard kam aus seinem Büro. Sofort fühlte er sich seltsam berührt vom Anblick der beiden und der großen Anspannung zwischen ihnen, die beinahe greifbar war. Waren die beiden sich etwa schon früher begegnet? Diese Miss Merlane war ihm nicht mehr recht geheuer. Ihr unerwartetes Erscheinen in der Agentur vor einigen Wochen, ihr seltsames Gebaren bei van Loenhouts

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