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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ragnar.«
    »Warum nicht?«, flüsterte Esire und stellte damit die Frage, die auch Leandra auf den Lippen brannte.
    »Es ist zu früh.«
    Wie ich erfuhr, war der alte Selfreid vor zwei Monden friedlich zu Soltar gegangen, doch Gelfreid, sein Sohn, hätte Leandra auch sein letztes Hemd gegeben, hätte sie nur danach gefragt. Allerdings nicht ohne eine Entlohnung, was ganz im Sinne seines Vaters war, dessen Vater wiederum in die Tür zu seinem Gasthof die Wörter »Selbst die Götter sind willkommen, solange sie die Zeche zahlen« mit einem heißen Eisen eingebrannt hatte. Seitdem ein Scherzbold ihm ein Glas mit Zecken hingestellt hatte, war der Buchstabe nachgezeichnet worden, allerdings war das dann zu spät gewesen, und jetzt war Coldenstatt im ganzen Reich der einzige Ort, wo man die Zecke zahlte.
    Selbst Leandra schmunzelte, als sie den Spruch las.
    »Ich habe Gelfreids Großvater angeboten, eine neue Tür für ihn zu zimmern«, teilte ich ihr lächelnd mit, als uns der Wirt in den privaten Schankraum führte. »Aber dafür ist er zu knauserig gewesen.«
    »Mit gutem Grund«, sagte Gelfreid grinsend. »Es war eine gute Tür, wie man auch heute noch sieht, sie schließt noch immer und hat sich kaum verzogen.« Er schaute unterwürfig zu Leandra hin. »Wir haben nur noch ein Schwein, doch wenn Ihr wünscht, kann ich ein Ferkel schlachten, sonst haben wir nur noch etwas Wurst und Gemüse übrig, wir sind an allem etwas knapp.«
    »Was tischt Er seinen anderen Gästen auf?«, fragte Leandra, während sie ihre Handschuhe auszog und ihr Schwert aushängte.
    »Kartoffeltopf«, sagte der Wirt beschämt. »Von Kartoffeln haben wir genug.«
    »So soll es das sein, guter Mann«, teilte sie ihm mit und sah zu, wie er sich verbeugte und rückwärts davoneilte, um die Tür hinter sich zuzuziehen. Dann seufzte sie und lehnte sich schwer gegen die Stuhllehne an, ohne sich jedoch zu setzen.
    »So«, meinte sie. »Das war … unerwartet.«
    »Es ist auch schwer zu verstehen«, sagte ich betreten. »Es ist einiges geschehen.«
    »Das denke ich mir.« Sie lächelte. »Doch ich meinte Ragnars Weib und seine Kinder. Sind sie immer so?«
    »Ja«, lachte ich. »Sie sind, wie sie sein sollen, wie Ragnar sie sich wünscht, unerschrocken, neugierig und nicht einzuschüchtern. Er sagt immer, er wäre selbst schuld daran, doch er sagt es mit einem stolzen Ton.«
    »Esire und er sind zu beneiden«, meinte sie leise. Dem konnte ich nur zustimmen. Sie ließ den Stuhl los und ging unruhig auf und ab, um dann stehen zu bleiben und mich mit ihrem Blick einzufangen. »Havald«, sagte sie schließlich rau. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Ich werde bald wiederkommen«, versprach ich ihr. »Ich muss nur zurück, ich habe es Helis versprochen, sie wartet schon auf mich.«
    »Helis«, murmelte sie und sah für einen Moment niedergeschlagen aus, bevor sie wieder ihre Schultern straffte. »Dann solltest du gehen«, erwiderte sie. »Es hat noch Zeit, ich wollte sowieso noch nicht …«
    »Was ist?«, fragte ich sie sanft. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es ihr um meine neuen Fähigkeiten ging, diesen zerbrechlichen Blick hatte ich bei meiner tapferen Königin noch nie zuvor gesehen.
    »Es ist nichts, was man nebenbei besprechen sollte«, meinte sie. »Es war nur so überraschend, dich zu sehen, und Esire und ihre Kinder …« Sie lächelte tapfer. »Wir können reden, wenn du zurückkommst. Gehe du zu Helis zurück und richte ihr meine Grüße aus, ich wünsche euch beiden den Segen der Götter.«
    Jetzt war ich beunruhigt, und vielleicht auch, weil ich vor so kurzer Zeit Aleytes Talente in Anspruch genommen hatte, schaute ich nun nach ihr, nur dass ich zuerst nicht verstand, was ich da sah. In der Sicht der Magie strahlte Leandra wie ein leuchtender Stern, nicht viel anders als Elsine und weitaus stärker als Aleahaenne oder Enke. Doch etwas war bei ihr anders, es gab ein Schimmern, das … es sah aus wie bei Esire, die …
    »Götter«, flüsterte ich, als mir die Knie schwach wurden und ich mich hastig in einen Stuhl fallen ließ. »Du bist mit Kind!«
    »Havald«, seufzte sie. »Du kannst einfach nicht tun, was man dir sagt, nicht wahr? Ich wollte warten, es ist noch reichlich Zeit.«
    »Wann?«, fragte ich, während ich mich wunderte, wie ich noch atmen konnte, so sehr schnürte es mir den Hals ab. Meine Hände zitterten, stellte ich überrascht fest. Nein, nicht nur meine Hände, ich zitterte am ganzen Körper wie

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