Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
fauchte er, sprang über eine Bank und griff an.
Ronan parierte die Attacke, und mit einem lauten Klirren prallten die beiden Klingen aufeinander. »Aye, meine Zeit ist gekommen«, zischte er, »aber anders, als du es meinst!«
Die gebrochenen Rippen beeinträchtigten Ronan beim Kampf, und er musste auf seine letzten Kraftreserven zurückgreifen, um gegen den durchtrainierten Gardehauptmann anzukommen. Aber er wehrte auch dessen nächsten Angriff ab, schlug ihn hart zurück und machte einen Vorstoß, bevor sein Gegner die Balance zurückgewinnen konnte.
Aber Sorley fing sich wieder, hob sein Schwert und ging zum Gegenangriff über. Wieder und wieder prallten ihre Klingen aneinander, und die Männer um sie herum zogen Tische und Bänke zurück und bildeten einen Kreis um die Kämpfenden. Aus dem Augenwinkel sah Ronan Torcaill, der am Rand des Kreises stand und seinen slachdan druidheachd hoch hielt.
Der lange Stab schimmerte silbrig-blau, als der alte Mann seine Stimme erhob und einen Schutzzauber skandierte.
Sorley hörte es auch und lachte.
»Dare braucht mehr als das Gebrabbel eines alten Mannes«, höhnte er, ohne seine Angriffe zu unterbrechen. »Nur des Raben Blut wird es reinigen können!«
Ronan knurrte und wehrte die wütenden Hiebe des Gardehauptmanns ab. Das Klirren des Stahls und das Dröhnen seines Blutes in seinen Ohren übertönten alles andere.
Seine Rippen brannten, als stünden sie in Flammen, und auch die Muskeln seiner Arme und Schultern waren unerträglich heiß. Der Schmerz in seinem linken Fuß machte Ronan langsam, erschwerte es ihm, den unaufhörlichen Angriffen des Gardehauptmanns standzuhalten.
Irgendwo schrie eine Frau - Gelis? -, und die Angst in ihrer Stimme bewirkte bei Ronan ein jähes Aufbäumen seiner Kraft.
»Cuidich N' Righ!«, brüllte er den Kriegsruf der MacKenzies und griff seinen Gegner machtvoll an.
Mit neu gewonnenem Tatendrang trieb er Sorley immer weiter zurück. Sie umkreisten einander, täuschten einen Angriff vor, umkreisten sich erneut und ließen ihre Klingen aufeinanderprallen, ohne auch nur für eine Sekunde ihre Blicke voneinander abzuwenden. Beide keuchten von der Anstrengung.
Schweiß rann Ronan in die Augen, brannte in ihnen und blendete ihn, aber er wagte nicht zu blinzeln. Stattdessen sprang er zurück, fuhr herum und erhob seine Klinge zu einem tödlichen Hieb.
Aber auch Sorley hatte sich blitzschnell umgewandt, sodass Ronans Klinge ihn an der Schulter traf und bis auf den Knochen in sie eindrang. Ein großer Fleck unterhalb der Brust färbte Sorleys Kleidung dunkelrot.
Sorley traten fast die Augen aus dem Kopf, und das Schwert fiel ihm aus der Hand. Er hielt seine Hände vor den Bauch gepresst, aus dem Blut strömte und auf die Binsenstreu tropfte.
»Ein Highlander verrät die seinen nicht«, keuchte Ronan, angewidert vom Anblick seines Schwerts, das tief in der Brust eines Verwandten steckte.
Er starrte seinen einstigen Freund an und fragte sich, wie eine Schulterwunde eine so starke Blutung an der Taille des Manns bewirken konnte.
Und dann fiel Sorley vornüber in die Binsenstreu, und Ronan sah den Grund für all das Blut.
Gelis', nein, Hectors sgian dubh steckte bis zum Heft in Sorleys Rücken.
Der Junge stand am Rand der Menge und starrte mit großen Augen auf den aus Horn geschnitzten Griff des kleinen Dolchs.
»Er ... er ist direkt hineingesprungen«, stammelte er und schüttelte den Kopf. »Ich hielt das Messer in der Hand, und er ... er sprang zurück und fuhr herum. Ich wollte nicht ...«
»Natürlich wolltest du das nicht.«
Gelis.
Blass, aber mit glänzenden Augen, stand sie plötzlich neben dem Jungen, zog ihn an sich, strich ihm übers Haar und sprach beruhigend auf ihn ein. Verdeckte ihm die Augen, als Ronan tat, was unvermeidlich war, und Sorley auf den Rücken drehte und dann seinen Fuß auf die Brust des Toten setzte, um seine Klinge herauszuziehen.
Er warf das Schwert beiseite und kniete neben Sorley nieder, um ihm die Augen zu schließen, doch bevor er dazu kam, schrie Gelis auf und stürzte kraftlos auf den Boden.
Ronan sprang wieder auf, hob sie auf seine Arme und drückte sie an sich - aber sie fiel weiter, immer weiter, stürzte taumelnd durch eisig kalte Finsternis.
Immer tiefer fiel sie, und das laute Dröhnen in ihren Ohren vermischte sich mit ihrem eigenen Schrei und der fernen Stimme eines Mannes, der ihren Namen rief.
Dann - wie schon beim letzten Mal - endete ihr Sturz abrupt, und sie landete auf etwas
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