Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
ich ihn hasste. Als er schließlich wieder losritt, wünschte ich, er möge nie wieder zurückkehren.«
»Und das tat er auch nicht«, schloss Gelis für ihn.
Er nickte. »Niemand hat ihn je wieder gesehen. Jedenfalls nicht lebendig.«
»Ach, Ronan.« Sie sprang auf und lief zu ihm, um ihm die Arme um den Hals zu schlingen. »Du kannst nicht - darfst nicht denken, dass es deine Schuld gewesen ist! Es war tragisch, sicher, aber ...«
»Das war erst der Anfang, meine Liebe«, sagte er und löste sich aus ihren Armen. »Das mit Matilda weißt du schon. Und meine zweite Frau, Lady Cecilia ...«
»Auch von ihr weiß ich!« Gelis eilte ihm nach, als er sich von ihr entfernte. »Anice hat mir erzählt ...« Sie unterbrach sich sofort und schlug eine Hand vor ihren Mund.
Aber Ronan hatte schon genug gehört.
Sie wusste es.
Er seufzte. »Anice wird dir die Wahrheit gesagt haben, denke ich«, sagte er, weil er es für sinnlos hielt zu lügen. »Lady Cecilia war sehr unzufrieden hier. Sie hasste das Tal, und sie hasste mich.« Er ging zurück zu dem offenen Fenster, weil er wieder frische Luft benötigte. »Und sie hat sich nie eine Gelegenheit entgehen lassen, mich an ihr Unglück zu erinnern.«
»Aber warum?«, versetzte Gelis sichtlich ungehalten. »Wieso konnte sie nicht froh sein, deine Frau zu sein? Du ...«
»Du ehrst mich, meine Liebe.« Er sah sie an, und ihre Empörung wärmte einen kalten Ort in ihm. »Aber es war nicht nur Lady Cecilias Schuld. Sie war ein Stadtmädchen, die Tochter eines Händlers und Schiffseigners aus Aberdeen an der fernen Nordseeküste. Unsere dunklen Berge und die Stille dieses Tals machten ihr Angst. Und sie verstand auch unsere Lebensweise nicht.«
»Warum hat sie dich dann geheiratet?«
»Aus dem gleichen Grund wie du. Sie hatte einen Vater, der in unserer Schuld stand, nur dass die seine keine Ehrenschuld war.« Er starrte in das Feuer und durchforstete seine Erinnerungen. »Der Mann hatte zwei Schiffsladungen auf See verloren, und als ein Sturm ihm sein drittes und letztes Schiff nahm, stand er vor dem finanziellen Ruin.«
Gelis' Brauen zogen sich zusammen. »Es sei denn, er verkaufte für ein hohes Brautgeld seine Tochter.«
Ronan nickte. »Ich ... ich brauchte einen Sohn. Jahre waren seit Matildas Tod vergangen, und mein Clan verdiente Hoffnung.« Er lehnte sich mit dem Rücken an den Fensterbogen und umklammerte den kalten Sims. »Ein Highlander, der viel auf Reisen war, hatte in Aberdeen Lady Cecilias Vater kennengelernt. Und so erfuhr der Mann von uns, einem wohlhabenden Highlandclan, der keine Braut für seinen Erben finden konnte.«
»Und dieser Erbe warst du«, warf Gelis ein.
»Genau.« Ronan sah sie auf und ab gehen, wobei einem sicherlich verderbten Teil von ihm nicht entging, dass das Plaid bei jedem ihrer Schritte vorne auseinanderklaffte, wenn sie das Zimmer durchquert hatte und sich wieder umdrehte.
Er ballte eine Hand zur Faust, öffnete sie aber gleich wieder.
Die wiegenden Bewegungen der Hüften seiner Frau und seine kurzen Blicke auf ihre wohlgeformten Schenkel machten es ihm immer schwerer, sich zu konzentrieren.
Ronan räusperte sich wieder und versuchte es trotzdem. »Lady Cecilias Vater sandte eine Nachricht an Valdar, in der er behauptete, seine Tochter sei sehr an einer solchen Heirat interessiert. Man sagte uns, die Seeluft und die Stadt machten sie krank und sie könne es kaum erwarten, hierherzukommen. Bedauerlicherweise war dem jedoch nicht so.«
»Warum ist sie dann nicht nach Aberdeen zurückgekehrt?« Gelis drehte sich wieder um, so schnell diesmal, dass sie ihm sogar einen kurzen Blick auf das rotgoldene Haar zwischen ihren Schenkeln erlaubte.
»Oh, verdammt!« Der Fluch entfuhr ihm, bevor er es verhindern konnte.
Seine Frau warf ihm einen merkwürdigen Blick zu, aber er sprach schnell weiter, bevor sie ihn etwas fragen konnte.
»Eine Rückkehr nach Aberdeen war ausgeschlossen, weil sie dort nirgendwo mehr hinkonnte«, erklärte er, während eine Hälfte von ihm wünschte, Gelis möge aufhören, hin und her zu laufen, während die andere wollte, dass sie noch schneller ging, damit er noch mehr von ihr zu sehen bekam.
Er verbiss sich ein Stöhnen, weil das Ziehen in seinen Lenden jetzt unerträglich war.
»Wie meinst du das, ›sie konnte nirgendwo mehr hin‹?« Gelis drehte sich abrupt herum, und das Plaid verrutschte und offenbarte eine kleine, harte Brustspitze. »War ihr Vater denn nicht dort?«
Ronan fuhr sich mit der Hand
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