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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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in Ronans Nacken. »Es passierte etwas, und du hast dem Schwarzen Hirschen das Leben gerettet.«
    Sein Großvater trat an eines der Fenster und starrte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, in den Nebel und den Regen. »Ein schwärzerer Sturm, als ich je erlebt hatte, kam von der See herein und machte den Tag schneller zur Nacht, als du blinzeln kannst. Riesige Wellen brachten uns vom Kurs ab und trieben uns viel zu nahe an den mächtigen Strudel von Corryvreckan heran.«
    Mit gequälter Miene wandte er sich zu Ronan um. »Die Galeere ging nicht unter, aber in dem wilden Auf und Ab des Schiffs wurde der junge Duncan über Bord geschleudert. So nahe, wie wir dem Corryvreckan waren, wäre er von dem Sog unter Wasser gezogen worden, wenn ich nicht bis an den Rand des Strudels gefahren wäre und ihn herausgezogen hätte.«
    Ronan starrte ihn an und begann endlich den Einfluss seines Großvaters auf Duncan MacKenzie zu verstehen. »Jetzt verstehe ich. Der Schwarze Hirsch schuldet dir tatsächlich viel. Für deine Tapferkeit und Entschlossenheit in einer Situation, in der andere Männer vielleicht ...«
    »Das hatte nichts damit zu tun.« Valdar strich wieder mit verlegener Miene über sein Plaid. »Ich war ein junger Narr, der auf das fragwürdige Glück von Maldreds Vermächtnis vertraute und sicher war, dass kein Unglück ihn ereilen konnte.«
    »Aber indem du jetzt die Schuld einforderst, würdest du riskieren, dass einem unschuldigen jungen Mädchen etwas Schlimmes widerfährt?« Ronan bereute die Worte, kaum dass er sie ausgesprochen hatte. Er hob die Hand und trat einen Schritt vor. »Verzeih mir, Großvater. Du meinst es gut, aber ...«
    »Nein, ich weiß, dass es das Beste ist.« Mit blitzenden Augen trat Valdar vor und ergriff die Hände seines Enkels. »Ich bin nicht mehr jung und dumm, mein Junge. Maldreds Schattenseiten sind mir nur allzu gut bewusst. Und auch die Gefahren. Du musst mir glauben, dass ich nie um Gelis MacKenzie für dich angehalten hätte, wenn ich nicht glaubte, dass sie hier sicher sein wird.«
    Ronan entzog ihm seine Hände und begann auf und ab zu gehen. »Ich will sie aber trotzdem nicht. Es ist unmöglich, Großvater.«
    Valdar eilte ihm nach und packte ihn am Arm. »Du musst, Ronan! Sie ist deine Rettung. Sie ist Dares Rettung, so wie du die ihre bist.«
    Ronans Magen verkrampfte sich. »Ich bin für keine Frau die Rettung«, sagte er und sah plötzlich wieder das Mädchen am Strand vor sich. »Höchstens ihr Verhängnis.«
    »Du musst zumindest darüber nachdenken.« Sein Großvater drückte ihm den Arm. »Du hast bis morgen Zeit.«
    Mit diesen Worten verließ Valdar das Zimmer. Ronan starrte ihm durch die offene Tür nach, durchbohrte mit seinem Blick die Düsternis hinter seiner Schlafzimmertür, bis ihm die Augen brannten und seine Kehle sich in stummer Wut zusammenzog.
    Er konnte und würde Gelis MacKenzie nicht heiraten.
    Nachdem er den Deckel seiner Truhe zugeschlagen hatte, setzte er sich auf sein Bett und stieß frustriert den Atem aus. Die Neuigkeiten seines Großvaters waren alles andere als erfreulich gewesen.
    Die unmittelbar bevorstehende Ankunft der Tochter des Schwarzen Hirschen war kein Grund zum Feiern, sondern eine Katastrophe.
    Möglicherweise war es seit Jahrhunderten das Schlimmste, das Dare widerfahren konnte.

3. Kapitel
    A m Tag darauf ging Ronan kurz nach Mittag die Wendeltreppe zu Castle Dares großem Saal hinab, als er unvermittelt stehen blieb, weil eine großartige Idee ihn wie ein Faustschlag in den Magen traf. Geradezu überwältigt von der Einfachheit der Lösung, lehnte er sich gegen die kalte Steinmauer des Treppenaufgangs und stieß den Atem aus, den er unwillkürlich angehalten hatte.
    Auch der verdammte Schmerz in seinem Kopf ließ endlich nach. Dem Himmel sei's gedankt. Schnell und fast vollständig flaute das heftige Pochen ab, und sein Kopf wurde wieder klar, als hätte er sich nicht die ganze Nacht schlaflos im Bett herumgewälzt.
    Und nach Antworten gesucht, die zu finden unmöglich schien.
    Nach einer Möglichkeit, seinen Großvater zu beschwichtigen, den Frieden mit dem allmächtigen Duncan MacKenzie zu bewahren und seine Tochter nicht zu beschämen. Und sie vor allem nicht in Gefahr zu bringen.
    »Eure Braut kommt, Sir. Die MacKenzies sind gesichtet worden!« Mit vor Aufregung hochrotem Gesicht kam Hector, einer der Küchenjungen, die Wendeltreppe hinaufgestürmt. »Ein großer Trupp von ihnen. Es heißt, dass sie gerade durch das Tal

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