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Die Flammen der Hölle

Die Flammen der Hölle

Titel: Die Flammen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Flugblätter? War das dein Werk?"
    Er könnte, dachte er, den Tisch ergreifen und ihn Everett zwischen die Beine schleudern. Unbewaffnet waren sie beide gleich stark.
    "Nein, Whiteheads. Schließlich ist er der Dichter." George lächelte und trat zurück, außer Reichweite. Sie kannten einander sehr gut, er und George.
    "Sie dachten, sie könnten vielleicht Geralds Tod ausnutzen, um Sir Richard in Verlegenheit zu bringen - und sie wählten diese Methode, Gerald in Verruf zu bringen, ohne etwas über seinen Mörder oder das Motiv für seinen Tod zu wissen. Die größte Ironie überhaupt, nicht wahr?"
    George hatte den Krug außer Reichweite geschoben. Grey stand halbnackt da, ein Glas Wein die einzige Waffe, die ihm zur Verfügung stand. Das Blut hämmerte in seinen Ohren, sein Puls klopfte dort, wo seine Finger den Stiel umklammerten. Er dachte an Quarry, der jetzt bestimmt glücklich im Wirtshaus in seinem Bett schlief, und er hörte das Echo seiner Stimme, seines gewieften Urteilsvermögens. 'Haltet einen Mann niemals für hilflos, nur weil er in Eisen liegt.' Tja, auch bloße Kühnheit war eine Art Waffe.
    "Also gedenkst du jetzt, mich zum Schweigen zu bringen, indem du behauptest, ich hätte diese arme, junge Frau ermordet?" wollte Grey wissen und wies mit einem Ruck seines Kopfes auf die reglose Gestalt auf dem Bett. "Was ist überhaupt mit ihr passiert?"
    "Ein Unfall." sagte Everett uninteressiert. "Die Frauen bekommen eine Droge, bevor man sie hierher bringt; sie muß sich im Schlaf übergeben haben und erstickt sein. Aber Erpressung? Nein ... irgendwie habe ich das Gefühl, daß du dafür nicht hinreichend empfänglich wärst, John. Du hast in mancher Hinsicht eine unpraktische Sinn für Humor. Du kannst ihn dir auch leisten. Ich kann das nicht."
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    Everett warf blinzelnd einen Blick auf das Bett, dann auf Grey, um den Abstand einzuschätzen. Er nickte und kam zu einem Entschluß.
    "Ja, so geht es. Du wolltest deine Opferpflichten mittels einer Schlinge erfüllen - manche Leute verabscheuen Blut -, und obwohl es dir gelungen ist, brachte das Mädchen es fertig, das Messer zu ergreifen und dich so schwer zu verwunden, daß du verblutet bist, bevor ich dir zu Hilfe kommen konnte. Tragischer Unfall; was für eine Schande. Rück ein wenig näher an das Bett heran, John."
    Grey trat einen Schritt auf das Bett zu. Dann wirbelte er herum, schleuderte Everett seinen Wein ins Gesicht und schmetterte das Glas hinter sich, so daß es an den Steinen der Wand zersplitterte. Er fuhr auf der blanken Ferse herum und stürzte sich auf Everett, wobei er mit aller Kraft mit dem scharfkantigen Überbleibsel des Glases in seiner Hand zustieß.
    Everett grunzte - eine Hälfte seine attraktiven Gesichtes war aufgeschlitzt und versprühte Blut. Warme Tropfen trafen auf Greys Gesicht, und er schnappte nach Luft. Everett stieß ein kehliges Grollen aus, entblößte seine blutigen Zähne und fuhr mit der Klinge an der Stelle durch die Luft, an der Lord John eine Sekunde zuvor gestanden hatte. Durch das Blut halbgeblendet, sprang er wie eine Bestie knurrend vor und stieß erneut zu. Grey duckte sich, steckte einen kräftigen Hieb ein und fiel über die Leiche der Frau auf dem Bett. Er rollte sich zur Seite, doch er saß in der Falle, denn die weiten Falten seiner Robe hingen unter ihm fest.
    Das Messer glänzte über ihm auf. In seiner Verzweiflung riß er die Knie hoch, stieß Everett beide Füße vor die Brust und schleuderte ihn von sich.
    Everett stolperte, taumelte rückwärts durch den Raum, fing sich halb, dann erstarrte er abrupt. Sein Gesicht trug einen Ausdruck grenzenloser Überraschung.
    Seine Hand entkrampfte sich, er ließ das Messer fallen und sank dann langsam durch die Luft, eine Geste, die so elegant war wie der Tänzer, der er war. Seine Finger berührten den
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    geröteten Stahl, der aus seiner Brust ragte, neugierig herauszufinden, was für ein seltsamer Gegenstand dies war. Er blickte darauf hinab, dann hinauf zu Grey und sank langsam zu Boden, den Mundwinkel hochgezogen, als hätte er vor, etwas zu sagen - oder zu lachen.
    Schließlich tat er einen keuchenden Atemzug und fiel Kopfüber zu Boden, sein Haar ein See aus Dunkelheit auf den Steinen.
    Harry Quarry stellte einen Fuß auf Everetts Rücken und befreite sein Schwert mit einem heftigen Ruck.
    "Gut, daß ich gewartet habe, was?" Er blickte zu Grey auf und grinste, und die Narbe zog seinen Augenwinkel nach unten.
    "Ich war im Begriff zu gehen, als

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