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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Roy Conway am Steuer des offenen Rambler-Sportwagens hob den Kopf. Ein Flugzeug flog in einigen hundert Fuß Höhe über ihn hinweg. Die Maschine schien kaum schneller zu sein als sein Auto. Da Conway gut gelaunt war, hob er den Arm in der Absicht, dem Piloten zu winken. Mitten in der Bewegung stockte er. Sein Fuß rutschte vom Gaspedal, und der Rambler wurde langsamer. Das Flugzeug trug keine Kennzeichen.
    Conway preßte die Lippen zusammen. Die Maschine drehte nach rechts ab, dann verlor sie rasch an Höhe und verschwand hinter den hohen Tannen, die die Gebirgsstraße säumten.
    Ohne es selbst zu merken, atmete Conway erleichtert auf. Er beschleunigte sein Fahrzeug, konzentrierte sich auf die Straße und zog den Rambler durch die nächste steile Haarnadelkurve. Er überlegte, daß Farmerflugzeuge für die Schädlingsbekämpfung vielleicht keine Kennzeichen tragen mußten, oder daß er, geblendet durch die Sonne, die Buchstaben und Zahlen nicht erkannt hatte.
    Als er das überdimensionale Nähmaschinengeratter des Flugzeugmotors zum zweitenmal hörte, drehte er sich erschreckt um Die Maschine näherte sich von rückwärts und hielt sich genau an den Verlauf der Straße.
    Conway trat den Gashebel durch, obwohl es lächerlich war, dem Flugzeug durch erhöhte Geschwindigkeit entkommen zu wollen.
    Er entkam nicht. Faustgroße graugrüne Klumpen regneten aus der Maschine. Die ersten zwei Handgranaten explodierten hinter dem Heck des Rambler. Dann fielen zwei Granaten in den Fond, während gleichzeitig drei neben dem Wagen auf der Fahrbahn zerbarsten.
    Der Rambler schoß quer über die Straße, krachte gegen einen massiven Baum und bäumte sich daran auf, als wolle er ihn erklettern.
    ***
    Seitdem ich wußte, daß Roy Conway die Alleghani Mountain Road benutzte, konnte ich mir Zeit lassen. Die Gebirgsstraße hat keine Abzweigungen bis New Market, und dort stand ein Polizist an der Kreuzung und paßte auf, um mir später sagen zu können, welche Richtung Conway eingeschlagen hatte. Seit ich hinter Roy Conway herlief, hatte es sich als das größte Problem herausgestellt, ihm nicht zu nahe zu kommen, denn Roy war mißtrauisch und vorsichtig. Selbstverständlich ließen sich bei dieser Verfolgung von New York bis hinunter ins Alleghani-Gebirge Begegnungen nicht vermeiden. Ich hatte alles getan, um meine FBI-Zugehörigkeit zu verbergen. Zwar fuhr ich den Jaguar, aber Rotlicht, Funksprecheinrichtung und Sirene waren abmontiert worden. Außerdem hatten wir meinem Schlitten ein kalifornisches Nummernschild verpaßt. Die Leute — und vor allen Dingen Conway selbst — sollten mich für einen südstaatlichen Orangenpflanzer halten, der nach der Abwicklung seiner Geschäfte in New York gemächlich durch das schöne Amerika wieder nach Süden fuhr.
    Die Alleghani Mountain Road ist eine romantische, aber auch einsame Gebirgsstraße. Ich hörte die Explosionen, dachte aber an Sprengungen. Fünf Minuten später zog ich den Jaguar durch eine Haarnadelkurve und trat erschrocken auf die Bremse.
    Die Fahrbahn war mit Autotrümmern übersät. Die Bäume am. Straßenrand hatten einen Teil ihrer Blätter verloren. Der Rambler hing wie angeklebt an einer knorrigen Eiche, und er war so verknautscht, als hätten ihn die Fausthiebe eines Riesen getroffen. Benzin und Öl breiteten sich in dunklen Lachen über den Beton aus. Es war ein Wunder, daß der Rambler nicht in Brand geraten war.
    Roy Conway war herausgeschleudert worden und lag auf dem Gesicht in einer flachen Mulde am Fahrbahnrand. Sein Rücken, seine Schultern und sein Hinterkopf waren zerfetzt. Irgend jemand hatte offensichtlich Handgranaten in sein Auto geworfen.
    Ich sah mich um. Dieser Teil der Straße bot keine Gelegenheit für einen Hinterhalt. Ich überlegte, auf welche Weise Conway die Hölleneier beigebracht worden waren. Dann fiel mir ein, daß ich unmittelbar vor und nach den Explosionen Motorengeräusche eines Flugzeugs gehört hatte. Ich pfiff leise durch die Zähne. War Conway mit handlichen Bomben beworfen worden? Und wer hatte ihn auf diese Weise in die Hölle geschickt?
    Für uns endete auf jeden Fall an dieser Eiche und bei dem toten Mann eine vielversprechende Fährte. Ich richtete mich auf und ging zum Jaguar zurück. Am Rand der Fahrbahn stieß ich auf eine Brieftasche aus Krokodilleder. Ich hob sie auf, öffnete sie. Sie enthielt Conways Führerschein, ein schmales Dollarpäckchen, einen Entlassungsschein aus dem Gefängnis von Sing-Sing und eine Karte aus

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