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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir mit dem Mann tun, wird nichts an der Ernte des nächsten Jahres ändern.«
    Tom ti Vulheim beugte sich gespannt vor. »Aber was wir jetzt mit ihm anstellen, kann großen Einfluß auf das Leben unseres Strom haben!«
    Die anderen nickten, ohne zu bemerken, daß Tom meinen alten Titel genannt hatte. Für diese Männer war ich in erster Linie Strom von Valka – Prinz Majister, das kam für sie erst in zweiter Linie.
    So saßen wir am langen Tisch und besprachen das Für und Wider einer Folterung unseres Gefangenen. Dabei bedeutete uns das Leben des Burschen wenig. Wichtig war allein, was er uns über seine Auftraggeber verraten konnte. Trotzdem wollte ich dem Manne so wenig wie möglich schaden. Er litt bereits genug in seinen Ketten, um sein Leben bangend.
    »Ich glaube, wir können das Gewünschte erfahren, ohne ihn überhaupt anzufassen«, sagte ich.
    Einige nickten verständnisvoll, andere runzelten die Stirn und ballten die Fäuste. Sie hätten am liebsten nach Brandeisen und Zangen gegriffen, um den Gefangenen zum Sprechen zu bringen.
    Ich merkte mir diese Reaktionen.
    Ich dachte an die Savanti, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die barbarischen Kreger zu zivilisieren – eine Aufgabe, der ich auf meine Weise ebenfalls verschrieben war.
    Das Gespräch nahm seinen Fortgang. Ich drehte mich zur Seite und blickte an Delia vorbei auf einen muskulösen großen Mann, der mit düsterem Gesichtsausdruck in einer Ecke saß.
    »Nun, Turko!« rief ich. »Was hast du dazu zu sagen?«
    Turko der Schildträger setzte seine Teeschale ab und sah mich offen an. Die breiten Hände, die das dünne Porzellan hielten, konnten einen Mann in Stücke reißen, vermochten ihn mit einer bloßen Drehung der Handgelenke durch die Luft wirbeln zu lassen – so wirkungsvoll sind die gefürchteten Kampfmethoden der Khamorros.
    »Was ich dazu zu sagen habe? Wir Khamorros können einen Mann dazu bringen, uns alles zu sagen, ohne brutale Instrumente, ob nun stumpf oder scharf.«
    Aus Prinzip setzte Turko als einzige Waffe seinen Körper ein; der Schild, den er zu meinem Schutze im Kampfe zu tragen pflegte, hing in diesem Augenblick ungenutzt an der hohen Wand des Saales.
    Ein Grollen vom anderen Ende des Tisches veranlaßte die Runde, sich umzudrehen. Naghan Kholin Donamair ließ sich vernehmen: »Bei Zodjuin vom Silberstux! All dies Gerede – wie die Obdjangs! Packt den Cramph am Hals und schüttelt die Wahrheit aus ihm heraus! Das würde ich jedenfalls tun, mein König.« Kholin Donamair blickte in die Runde.
    Ich bin König von Djanduin und herrsche somit über das Volk mit den gefährlichsten Kriegern Havilfars. Die vierarmigen Djangs sind in Havilfar überall gefürchtet.
    »Wohl gesprochen, Naghan«, sagte ich. »Aber der Kerl ist ein professioneller Stikitche. Er ist sicher darauf gefaßt, umgebracht zu werden, und wenn es durch einen Djang wäre.«
    »Ich weiß nicht, wo hier das Problem liegt«, fuhr Kholin fort und griff mit dem linken unteren Arm nach einem Vosksandwich.
    So verging ein sonnenheller Nachmittag im Gespräch um das Schicksal eines Mannes, der unser Gefangener war. Wir lachten viel und hämmerten mit den Fäusten auf die schweren Lenkholztische. Nach einiger Zeit schlug Delia vor, wir sollten doch auf die große Terrasse gehen, wo die Mushk gelb im Licht der Sonnen schimmerten und die Bienen zufrieden zwischen den duftenden Blüten herumsummten.
    So stand ich denn inmitten meiner Freunde auf der hohen Terrasse und blickte auf das schimmernde Valkanium hinab, auf die angestrahlten Dächer, auf das Grün und die Blumen und die plätschernden Brunnen. Ich drehte mich um und hob die Hand und sagte: »Wir werden den elenden Stikitche nicht foltern. Wenn er uns nicht verraten will, wer ihm den Mordauftrag gegeben hat, überantworten wir ihn der Gerechtigkeit des Herrschers.«
    »Und das ist alles, mein Prinz?« fragte Balass.
    »Aye, das ist alles.« Ich kniff die Augen zusammen. »Würdest du Gnade von einem Herrscher erhoffen, wenn du versucht hättest, seine Tochter umzubringen?«
    Die anderen nickten und schienen sich ihre Gedanken zu machen. Offenbar hatte ich einen Fehler begangen. Ich wollte ihn schon richtigstellen, als ich einen Voller entdeckte, der gefährlich dicht über die Dächer hinweg auf uns zuschoß.
    »Ein neuer Mordversuch?« fragte Seg.
    »Möglich. Alarmiere Jiktar Exand.«
    Seg nickte und rannte von der Terrasse. Exand, ein alter Kampfgefährte, war zum Jiktar der Palastwache ernannt worden.

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