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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Versuch.«
    Ein nervöser, rundgesichtiger Mann mit langen Koteletten, geröteten Wangen und blitzenden braunen Augen, trug er einen alten fleckigen Mantel und zwei uralte Samtpantoffeln. Ich hatte immer das Gefühl, daß er in seiner Verachtung für die Zauberer aus Loh etwas von ihren unergründlichen Kräften übersah. Aber er weigerte sich, seine Kleidung mit archaischen Symbolen zu schmücken oder den hohen spitzen Hut zu tragen, und er verstand seine langen, empfindlichen Finger klug einzusetzen bei den vielen Plänen, die ich zum Wohle Vallias und Valkas realisieren wollte. Sein Temperament entsprach allerdings dem eines Leem.
    Auf einer zerkratzten Werkbank stand eine Anzahl Silberkästen. Bei dem Anblick begann mein Herz unwillkürlich höher zu schlagen. Diese Kästen hatten wir hier in Valka gebaut, nach dem Vorbild jener Silberkästen, die in Havilfar die Flugboote antrieben. Ich hatte einen Teil des Rätsels um die Minerale gelöst, welche in die Vaol-Kästen getan wurden – und das war mir, wie Sie natürlich wissen, nicht leichtgefallen. Eine bestimmte Mischung aus fünf Mineralien führte dazu, daß sich ein Voller in die Luft erhob, indem er sich gewisse subätherische Kräfte der universalen Struktur zunutze machte – wobei er allerdings der Kraft des Windes ausgesetzt blieb. Eine Mischung aus neun Mineralien machte den Voller vom Wind völlig unabhängig.
    Was die Paol-Kästen anging, jene Kästen, von denen ich lange angenommen hatte, daß sie nur Luft enthielten – so stand ich hier vor meinem größten Problem.
    »Dreck und Luft«, sagte ich verächtlich.
    »Aye, Prinz! Die Mineralien scheinen bestens zu funktionieren. Ich habe meinen faulen Assistenten Ornol in die Mittelberge geschickt, um dort danach zu suchen. Ich bin sicher, daß wir sie finden.« Seine braunen Augen blitzten mich an. »Wenn nicht, bekommt Ornol eine tüchtige Tracht, bei Vox!«
    »Ja, aber was ist mit den Paol-Kästen? Was hast du inzwischen über Cayferm erfahren können?«
    Er begann triumphierend zu lachen.
    Ich starrte ihn an. Mit jeder Faser meines Körpers wünschte ich mir, daß es wahr sei, daß er entdeckt habe, woraus die geheimnisvolle immaterielle Substanz bestünde – wenn es sich wirklich um eine Substanz handelte.
    Er ergriff ein riesiges altes Hyr-Lif, das in breite Messingbänder gefaßt und mit einem Schloß gesichert war. Aus seiner Kleidung zog er einen Schlüssel an einer Kette. Mühsam machte er sich daran, das Buch zu öffnen. Fast erwartete ich eine Horde schwarzer Fledermäuse aufsteigen zu sehen. Er blies den Staub fort und nieste von neuem.
    »Hier, Prinz, im Geheimbuch San Drozhimos des Lahmen findet sich der einzige Bezug auf Cayferm, den ich bisher entdecken konnte.«
    Er blätterte die alten, fleckigen Seiten um, die in der gesunden vallianischen Atmosphäre zäh und geschmeidig geblieben waren. Eine kleine Spinne kroch hervor und huschte über die schwarzen Schriftzeilen.
    Ich wußte durchaus, wie wichtig dieser Augenblick sein konnte. Dreck und Luft! Wie sehr hatte ich bei meinen Anstrengungen im fernen Havilfar unter diesen Worten gelitten! Allerdings war es mir gelungen, Namen und Zusammensetzung der beteiligten Mineralien festzustellen. Wenn wir sie nicht in Valka fanden, waren sie bestimmt in Vallia vorhanden! Und Cayferm, der geheimnisvolle Dampf – konnte Scavander in diesem staubigen Buch tatsächlich das große Geheimnis gefunden haben?
    »Höre, mein Prinz«, sagte der Gelehrte, »auf die Worte eines Weisen, der tausend Sommer oder länger tot ist.«
    »Ich höre.«
    »Drozhimo der Lahme hat folgendes zu sagen.« Seine Stimme klang laut und schrill, und ich hatte das Gefühl, daß die Schatten näherkrochen, daß der Glanz der Sonnen von Scorpio verblaßte.
    »›Die Befreiung einer Seele aus einem sterblichen Körper‹.« Er hob den Kopf. »Die Seelen der Toten verlassen den Körper nicht immer im Augenblick des Todes. Manchmal behält ein Mensch sein Ich, zu seiner eigenen Kasteiung im gesegneten Licht der Zwillinge.«
    »Aye. Lies weiter.«
    »›Nimm die Leiche und wasche sie im Wasser des ersten Bades einer Jungfrau nach der Hochzeitsnacht. Lege die Leiche ungetrocknet in einen Metallsarg über einem siebenmal erhitzten Feuer, dessen Blasebalg von einem Zwerg bedient werden muß. Ein rothaariger Zwerg garantiert den Erfolg; steht ein solcher nicht zur Verfügung, müßte ein schwarzhaariger oder ein brauner Zwerg genügen. Das Feuer muß zweimal völlig umgestochert

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