Die Foundation - Das Erdportal - Band 2 (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
nach draußen befördern musste. Aber wie? Das war ihm entfallen. Einfach in das Rohr schieben? Und dann pusten? Er sah Robo 6 unschlüssig an. Der stand ruhig neben ihm und blinkte mit seinen roten rotierenden Augen. Er war ein Service-Roboter, speziell entwickelt für die Wartung dieses Portals.
„Wie kommen die Coralcells nach draußen?“, wollte Robert wissen.
„Das Rohr transportiert sie nach draußen und schleudert sie in die Luft. Wenn sie die richtige Höhe erreicht haben, geben wir den Aktivierungs-Impuls, damit sich die äußere Hülle löst und der Teilungsprozess beginnt.“
Robert schob all seine Coralcellkügelchen in das Rohr und sah, wie sie sofort davon schossen.
CoralCell-Verbindungen, programmiert als elektromagnetische Informationszellen, jetzt noch von einer schützenden Hülle umgeben und miteinander verbunden.
Die kleinen Kugeln bewegten sich zur Außenkante des Rohres hin und flogen durch einen winzigen Schlitz im Felsen nach draußen hoch in die Luft über den Monolithen.
Als sie eine Höhe von 900 Metern erreicht hatten, beendeten sie den Aufstieg und begannen eine Kreisbahn um den Ayers Rock herum. Robert gab den Aktivierungsimpuls. Nun lockerten sich die Verbindungen und die Kugeln begannen, sich in Millionen Einzelzellen aufzulösen und zu teilen. Bei jeder Teilung vermehrten sie sich um das Doppelte, ohne ihre innere Struktur zu verändern.
Die Vervielfältigung erfolgte mit Lichtgeschwindigkeit.
Robert verfolgte alles auf dem Display seines Sencoms. „Sencom, zeig mir bitte die Außenansicht des Rocks aus der Sicht der Coralcells.“
Ein Bild wechselte zur Vogelperspektive und zeigte nun, was die mikroskopisch kleinen Coral-Cells von ihrer Höhe aus sahen.
Damit war seine Aufgabe hier nach knapp zwei Stunden erledigt. Er hatte neue Coralcells zur Erde gebracht, die für die Nachrichtenverbindung zwischen der Erde und Foresterra zuständig waren. Alles andere würden die beiden Robos erledigen. Sie gingen zurück zum Portal, wo Robo6 schon mit seiner Arbeit fertig war.
Er verabschiedete sich von den beiden Robotern, legte den kleinen Kerlen jeweils eine Hand auf den Kopf und bedankte sich für deren Hilfe.
Robo6 und Robo7 quiekten ein: "Sehr freundlich Sir. Wir werden hier auf Sie warten und alles in Ordnung halten."
Und dann ging Robert in den Gang, der ihn nach draußen führen sollte. Der Ausgang lag im ebenerdigen Bereich. Ein trockener Gang führte über im Stein gehauene Treppenstufen zum Ausgang. Die natürliche Beleuchtung der Steine ließ nach, als er sich von dem Portal entfernte, denn es wurde dunkler. Bevor er gar nichts mehr sehen konnte, schaltete sich die Beleuchtung seines Sencoms ein.
Schließlich stand er vor dem Ausgang, der von einer im Felsen eingelassenen Geheimtür versperrt war. Er betätigte einen Kontakt, und der Felsen ließ sich mühelos so weit beiseite schieben, dass er hindurch sehen konnte, um sicher zu sein, dass niemand in der Nähe war. Dem Sonnenstand nach war es nachmittags. Er sah auf das Display des Handys und las die Anzeige: Ayers Rock Australien, Planet Erde, 16Uhr05. Das Bild zeigte ihm die Landschaft draußen. Es war niemand zu sehen. Er konnte also durch, musste nicht bis zur Dunkelheit warten.
Er lauschte, und da alles still war, keine Fußtritte, keine Geräusche, löste er den Mechanismus aus, der den Felsen freigab, und nun schob sich die Felstür so weit beiseite, dass er sich hindurchzwängen konnte. Als er draußen stand, schob sich der Felsen in die alte Position zurück. Der Ausgang befand sich in Bodenhöhe. Befreit atmete er die trockene warme Luft ein und wagte sich einen weiteren Schritt vor. Der Himmel war strahlend blau und darin brannte eine glühend rote Sonne auf die rote Erde zu seinen Füßen. Er war beinahe zu Hause. Zurück auf der Erde, von der er die körperlose Seelenreise zu den Korallenriffen des Planeten Foresterra angetreten hatte, um dort in einer Geburtsmuschel neu geboren zu werden. Dort wuchs er zu einem Mann heran. Das Alter wurde in den Korallenstädten nicht gezählt. Denn die Korallenmenschen wuchsen unterschiedlich schnell. Nicht das Lebensalter war dort wichtig, sondern die Lernfortschritte auf den zu durchlaufenden Entwicklungsebene n. Aber er wusste durch das allthanische Lerncenter, dass auf der Erde seitdem zehn Jahre vergangen waren.
Am Ayers Rock im Camp Longitude 113
Alles war still um ihn herum. Die Erde schien immer noch den Atem anzuhalten, seit er sie
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