Die Foundation Trilogie
Einflusssphäre der Foundation, und es gehört auch jetzt nicht dazu. Im Augenblick wird Kalgan von Stettin regiert, falls es bis morgen nicht eine neue Palastrevolution gibt. Stettin nennt sich selbst Erster Bürger und betrachtet sich als Nachfolger des Maultiers. Was es auf dieser Welt an Tradition gibt, dreht sich um die Ãbermenschlichkeit und GröÃe des Maultiers â es ist in seiner Intensität schon fast ein Götzendienst. Die Folge ist, dass der alte Palast des Maultiers als Schrein erhalten bleibt. Kein Unbefugter darf ihn betreten. Was sich in seinem Innern befindet, ist niemals berührt worden.«
»Und?«
»Ja, warum ist das so? In Zeiten wie diesen geschieht nichts ohne Grund. Wenn nun nicht allein der Aberglaube den Palast des Maultiers schützt? Wenn die Zweite Foundation dahintersteckt? Kurz gesagt, wenn sich in dem Palast die Ergebnisse befinden, die die fünfjährige Suche des Maultiers gezeitigt hat?«
»D-das ist doch Quatsch!«
»Warum sollte es denn nicht so sein? Während ihrer ganzen Geschichte hat sich die Zweite Foundation versteckt und hat in galaktische Angelegenheiten nur unmerklich eingegriffen. Ich weiÃ, uns würde es logischer vorkommen, den Palast zu zerstören oder zumindest die Daten zu entfernen. Aber bedenken Sie die Mentalität dieser Meister-Psychologen. Sie sind Seldons, sie sind Maultiere, und sie arbeiten indirekt, durch das Gehirn. Sie würden niemals zerstören oder entfernen, wenn sie ihren Zweck erreichen können, indem sie einen bestimmten Geisteszustand erzeugen. Richtig?«
Es kam nicht sofort eine Antwort, und Pelleas fuhr fort: »Und Sie, Munn, sind genau der Mann, der uns die Information besorgen wird, die wir brauchen.«
»Ich?« Es war ein erstaunter Aufschrei. Munn sah rasch von einem zum anderen. »Das kann ich nicht! Ich bin kein Mann der Tat, kein Fernseh-Held. Ich bin Bibliothekar. Wenn ich Ihnen auf diesem Gebiet helfen kann, geht das in Ordnung, und ich werde es riskieren, den Zorn der Zweiten Foundation auf mich zu ziehen. Aber ich werde nicht in den Raum gehen und mich wie ein Don Quichotte gebärden!«
»Schauen Sie«, sagte Pelleas geduldig, »Dr. Darell und ich sind übereingekommen, Sie seien der richtige Mann. Es ist der einzige unverdächtige Weg. Sie sagen, dass Sie Bibliothekar sind. Fein! Für welches Gebiet interessieren Sie sich am meisten? Für Material über das Maultier! Sie besitzen bereits die gröÃte Sammlung in der Galaxis. Es ist nur natürlich, dass Sie sie ergänzen wollen, natürlicher als bei jedem anderen. Sie könnten den Antrag stellen, den Kalgan-Palast betreten zu dürfen, ohne den Verdacht zu erregen, tieferliegende Motive zu haben. Vielleicht wird Ihr Antrag abgelehnt, aber
Argwohn wird er nicht erregen. AuÃerdem haben Sie einen Ein-Mann-Kreuzer. Von Ihnen ist bekannt, dass sie während Ihres Jahresurlaubs fremde Planeten besucht haben. Sie sind sogar schon auf Kalgan gewesen. Begreifen Sie nicht, dass Sie nichts weiter zu tun brauchen, als was Sie schon immer getan haben?«
»Ich kann doch nicht einfach sagen: âºB-bitte, seien Sie so freundlich und lassen Sie mich in Ihren heiligsten Schrein, Erster B-bürger!â¹Â«
»Warum denn nicht?«
»Weil, bei der Galaxis, er mich nicht hineinlassen wird!«
»Auch gut. Dann lässt er Sie eben nicht hinein. Sie kommen wieder nach Hause, und wir denken uns etwas anderes aus.«
Munn blickte in hilfloser Rebellion um sich. Er hatte das Gefühl, zu etwas überredet zu werden, das er verabscheute. Niemand erbot sich, ihm aus der Klemme zu helfen.
So wurden am Ende in Dr. Darells Haus zwei Entscheidungen getroffen. Die erste war eine widerstrebende Zustimmung seitens Munns, sich in den Raum zu begeben, sobald sein Sommerurlaub beginnt.
Die andere war eine absolut unautorisierte Entscheidung seitens eines gänzlich inoffiziellen Mitglieds der Versammlung, und sie erfolgte, als Arcadia ihren Tonempfänger abschaltete und sich verspätet zum Einschlafen zusammenrollte. Mit dieser zweiten Entscheidung wollen wir uns vorerst nicht weiter befassen.
4
Kurz vor der Krise
In der Zweiten Foundation war eine Woche vergangen, und der Erste Sprecher begrüÃte den Studenten wiederum mit einem Lächeln. »Sie müssen mir interessante Ergebnisse mitbringen, denn andernfalls wären Sie nicht so voller Zorn.«
Der Student legte
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