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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Wahrnehmung beherrschte. Er konnte nirgendwohin! Ein Außenspiegel traf ihn am Rücken und schleuderte ihn in die Luft. Seltsamerweise tat es nicht weh. Es gab ein entsetzliches Geräusch, als im selben Augenblick der Polizist hinter ihm umgefahren wurde.
    Glas splitterte. Metall riss.
    Wilson fand sich mit dem Gesicht auf der Straße wieder. Schleudernde Fahrzeuge rasten auf ihn zu. Eine Abfolge von Bildern schoss ihm durch den Kopf: der prächtige Rembrandt im Sitzungssaal der Enterprise Corporation, das Gemälde eines schlafenden Kindes in der Wiege, behütet von der Mutter, Gesichter von Freunden: Professor Author, Jenny Jones, sein Großvater, die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer, eindrucksvoll ausgebreitet in eigens angefertigten Vitrinen, der Blick vom Mount Whitney, eine Gebirgslandschaft von unbeschreiblicher Schönheit. Weiße, bauschige Wolken zogen hoch oben vorbei. Barton Ingerson war da und sah aus wie ein Gott. Er trug seinen Mercury-Team-Laborkittel und schärfte Wilson ein, wie wichtig seine Aufgabe war.
    »Da ist kein Platz für Selbstgefälligkeit«, sagte Barton. »Wenn Sie versagen, wird diese Realität für Sie verloren sein. Ein Paralleluniversum wird ihren Platz einnehmen.«
    Im Augenblick des Aufpralls wurde es in Wilsons Verstand dunkel.
    Und damit war alle Hoffnung auf Zukunft vorbei.

2.
Houston, Texas
Memorial Apartments, 16. Etage
25. November 2012
Ortszeit: 7.11 Uhr
Unternehmen Jesaja – erster Tag
    Warmes Sonnenlicht flutete durch das hohe Erkerfenster.
    Helena lag auf der Bettdecke. Ihr Flanellpyjama war vom unruhigen Schlaf verdreht. Sie hob das Glas Wasser vom Nachttisch, warf sich eine rote Pille in den Mund und spülte sie hinunter. Ich hasse Pillen, dachte sie. Die am Abend machten sie schlapp und müde, die am Morgen sollten sie munter machen.
    Als sie sich den ausgewachsenen Pony hinters Ohr schob, fiel ihr der ungewöhnliche Traum ein, der sie in der Nacht gequält hatte. Sie nahm ein Kissen und drückte es an sich wie eine Lieblingspuppe. Die Bilder waren grotesk und dabei sehr realistisch gewesen.
    Das Telefon klingelte. Die Nummer auf dem Display gehörte der Familie. Helena fasste sich, ehe sie abnahm. Sie tat ihr Bestes, um munter zu klingen.
    »Guten Morgen, Dad.«
    »Wie geht es dir, meine Liebe?«
    »Ausgezeichnet.« Das Gegenteil war der Fall. »Und dir?«
    »Gut, gut.« Das sagte Lawrence immer.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Ja, ja. Kann nicht klagen. Ich rufe nur an, um zu fragen, wie es dir geht.«
    »Mir geht’s gut«, sagte sie knapp. Sie wünschte sich sehr, ihm erzählen zu können, was sie gerade durchmachte, aber sie wusste, das würde alles nur verschlimmern.
    »Kommst du heute ins Büro?«, fragte er.
    Helena war seit mehr als einer Woche nicht mehr da gewesen; zögernd antwortete sie: »Ja, wahrscheinlich.«
    »Großartig!« Er klang freudig überrascht. »Wir können die Pläne für das Recida-Village-Projekt abschließen. Freitag ist letzter Termin. Das weißt du, nicht wahr?«
    »Hast du mich deshalb angerufen? Um mir zu sagen, ich soll zur Arbeit kommen? Das ist ungeheuerlich !«
    Lawrence’ Stimme wurde hart. »Helena … entspann dich.« Es folgte ein langes Schweigen. »Ich wäre dir dankbar, wenn du nicht so reagieren würdest. Das war nicht der Grund meines Anrufs.«
    »Und was ist der Grund?«
    Wieder herrschte Schweigen. Dann sagte ihr Vater freundlich, als hätte er sich eigens Zurückhaltung abgerungen: »Ich wollte fragen, wie es mit deinen Therapiesitzungen bei Dr. Bennetswood läuft.« Seine Stimme klang vorsichtig.
    Die Frage ließ Helenas Zorn auflodern, doch diesmal hielt sie ihn zurück. Schließlich sagte sie: »Es geht mir schon viel besser. Wirklich.« Das war keine überzeugende Antwort, und sie wusste es.
    »Wann gehst du wieder zu ihm?«
    »Am Freitag, denke ich.«
    »Schläfst du?«
    »Nicht viel.«
    Erneutes Schweigen.
    »Glaubst du, die Sitzungen nützen etwas?«
    »Was soll das werden, Dad? Ein Verhör?«
    In entschiedenem Tonfall erwiderte er: »Warum bist du immer so ausweichend?«
    »Du hast dich noch nie für meine Therapie interessiert«, sagte sie. »Ich weiche nicht aus.« Auf ihren Vater wütend zu sein war keine Lösung. »Ich muss jetzt los, Dad. Wir sehen uns im Büro.« Ohne auf eine Antwort zu warten, legte sie auf. Das war die einfachste Methode, mit der Situation fertig zu werden.
    Helena verbrachte die nächsten paar Minuten damit, ihre Unterhaltung Wort für Wort durchzugehen. Es

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