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Das falsche Bett - Der richtige Mann

Das falsche Bett - Der richtige Mann

Titel: Das falsche Bett - Der richtige Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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1. KAPITEL
    Punkt Mitternacht eilte Ellie in einem fast durchsichtigen Unterkleid durch die Korridore der Nobelherberge. Der flauschige Teppich verschluckte das Trippeln ihrer nackten Füße. Auch der Luftzug der Klimaanlage konnte ihren erhitzten Körper nicht kühlen. Beflügelt vom Champagner war Ellie auf ein Liebesabenteuer aus, und nichts konnte sie von ihrem Entschluss abbringen.
    Aufgekratzt tänzelte sie die Treppe hinunter. Auf dieser Etage schlief das Objekt ihrer Begierde. Sie zählte die Zimmertüren – eins, zwei, drei – und öffnete die vierte.
    Doch das Zimmer war leer. Im fahlen Mondschein, der durchs Fenster fiel, dessen Vorhänge nicht zugezogen waren, betrachtete Ellie enttäuscht das mit blütenweißer Wäsche bezogene unberührte Bett. Dabei hatte sie sich schon so darauf gefreut, nach viel zu langer Enthaltsamkeit endlich ihren Hunger nach Sex zu stillen. Dieser fabelhafte Ort wirkte so anregend auf sie, dass sie beschlossen hatte, sich zu nehmen, was ihr seit Wochen angeboten wurde. Bisher hatte sie seinen eindeutigen Blicken und Gesten widerstanden, weil sie nicht wusste, ob er es ernst meinte. Aber in dieser verführerischen Atmosphäre spielte das plötzlich keine Rolle mehr. Nur das Hier und Jetzt zählte. Sie sehnte sich danach, in den Armen eines Mannes Spaß zu haben. An einem so bezaubernden Ort musste dieser Traum doch in Erfüllung gehen!
    Es hatte lange gedauert, bis sie den Mut aufbrachte, auf die eindeutigen Aufforderungen zu reagieren. Völlig ausgeschlossen, jetzt einen Rückzieher zu machen! Überschäumende Lebensfreude trieb sie an. Leise schloss Ellie die Tür und ließ suchend den Blick über den Korridor schweifen. Wahrscheinlich lag das Zimmer auf der anderen Seite. Blitzschnell drehte sie sich um hundertachtzig Grad und zählte die Türen auf der anderen Seite. Dann drückte sie den Griff der vierten Tür hinunter und spähte ins Zimmer.
    Es war belegt.
    Ihre geschärften Sinne gaben ihr das Feedback: leise, regelmäßige Atemzüge, leicht würziger Duft. Ellie schlüpfte ins Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Bett und wäre fast über einen großen Männerstiefel gestolpert. Aha, hier war sie richtig! Durch die halb zugezogenen Vorhänge fiel fahler Mondschein. Sie lächelte vor sich hin. Offenbar war sie nicht die Einzige, die sich am Morgen gern von Sonnenstrahlen wecken ließ und nachts mit einem letzten Blick auf Mond und Sterne einschlief.
    Jetzt stand sie vor dem herrlich großen Bett und konnte den genau in der Mitte ausgestreckten Körper ausmachen. Dunkles Haar hob sich vor dem blütenweißen Kopfkissen ab, das Gesicht war abgewandt. In diesem Moment schob sich eine Wolke vor den Mond und tauchte das Zimmer ins Dunkel.
    Vorsichtig tastete sie sich an der Bettkante entlang und beugte sich über den Schlafenden. „Hallo. Schläfst du?“
    Dumme Frage! Seine regelmäßigen Atemzüge waren doch nicht zu überhören.
    Also streckte sie eine Hand aus und berührte seinen Körper.
    Er fühlte sich genauso heiß an wie ihr eigener.
    Unentschlossen zog sie die Hand zurück. Plötzlich hatte Ellie Angst vor der eigenen Courage. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, Adrenalin strömte durch ihre Adern. Die Kehle wurde ihr vor Aufregung trocken, denn Ellie hatte noch nie zuvor selbst die Initiative ergriffen. Bisher hatte sie es den Männern überlassen, den ersten Schritt zu machen. Aber heute Nacht war die Versuchung zu groß, die Erregung zu prickelnd.
    Ellie kniete sich aufs Bett, wurde mutiger, je näher sie sich vorschob. Langsam ließ sie eine Hand unter die kühle Baumwolldecke und über den heißen, behaarten Männerkörper gleiten. Diese winzige Berührung entfesselte sofort heißes Verlangen bei Ellie. Unglaublich! Das hatte sie nicht erwartet. Vielleicht hätte ihr das eine Warnung sein sollen. Normalerweise war sie nämlich alles andere als risikofreudig. Doch diese Nacht war ja nicht wie andere Nächte.
    Schon bei Tag fand sie ihn einfach unwiderstehlich. Dabei hatten sie sich noch nicht einmal geküsst. Aber ein aufreizender Blick, eine anzügliche Bemerkung hier und da, um die langweilige Routinearbeit der letzten Zeit aufzulockern, hatten genügt. Sie hatte gehofft, an diesem Wochenende wieder Spaß an der Arbeit zu haben. Darum ging es schließlich bei ihrem Kurztrip. Doch an diesem bezaubernden Ort erstreckte sich der Spaß auch auf Privates. Der Duft, den sie zuvor noch nie wahrgenommen hatte, berauschte sie,

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