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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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schwelender Farbe und Stein mit, und von etwas anderem, Süßem. »Ein Schlachthaus hat Feuer gefangen«, sagte Ganoes, »es stinkt nach Schweinen.«
    Der Kommandant zog eine Grimasse. Nach einer langen Weile seufzte er und lehnte sich wieder an die Schartenbacke. »Ganz recht, Junge, ganz recht.«

Erstes Buch - Fahl

    ... Im achten Jahr schlossen die Freien Städte von Genabackis Verträge mit einer Reihe von Söldnerheeren, um das Vordringen des Imperiums zu verhindern; einige davon waren recht berühmt - etwa die Karmesin-Garde unter Führung von Fürst K'azz D'Avore (siehe Band III und V), oder die Regimenter der Tiste Andii von Mondbrut unter dem Kommando von Caladan Bruth. Die Streitkräfte des malazanischen Imperiums, die von Hohefaust Dujek Einarm befehligt wurden, bestanden in jenem Jahr aus der Zweiten, der Fünften und der Sechsten Armee sowie einigen Legionen der Moranth. Im Rückblick lassen sich zwei Dinge feststellen. Zum einen, dass das Bündnis mit den Moranth aus dem Jahr 1156 eine grundlegende Änderung in der Wissenschaft der Kriegsführung kennzeichnete, die sich kurzfristig als sehr effektiv erweisen sollte. Zum anderen markiert die Einmischung der magiekundigen Tiste Andii von Mondbrut den Beginn des Magie-Flankenfeuers auf diesem Kontinent, und zwar mit verheerenden Folgen. Im Jahr 1163 von Brands Schlaf endete die Belagerung von Fahl mit einer mittlerweile legendären magischen Feuersbrunst...
    Imperiale Feldzüge 1158-1194
    Band IV, Genabackis
    Imrygyn Tallobant (geb. 1151)

Kapitel Eins
    Die alten Steine dieser Straße
    erzitterten beim Klang der Trommeln
    und der eisernen schwarzen Hufeisen
    wo ich ihn habe gehen sehen
    vom Meer herauf und zwischen morgenroten Hügeln hindurch
    war er gekommen, ein Junge, der die Echos
    der Söhne und Brüder - alle in den Reihen
    geisterhafter Krieger -
    passierte, wo ich am Ende des Tages
    auf dem abgewetzten letzten
    Meilenstein saß -
    sein Schritt auf der steinernen Straße kündete laut
    von all dem, was ich von ihm wissen wollte -
    der Junge geht weiter, ein andrer Soldat,
    ein andres strahlendes Herz, das noch
    nicht erstarrt zu kaltem Eisen ist.
     
    Klagelied einer Mutter
    (anonym)
     
    Das Jahr 1161 von Brands Schlaf
    Das Jahr 103 des Imperiums von Malaz
    Das Jahr 7 der Herrschaft von Imperatrix Laseen
     
    Z erren und stoßen«, sagte die alte Frau, »so macht es die Imperatrix, genau wie die Götter.« Sie beugte sich zur Seite und spuckte aus, führte dann ein schmutziges Tuch an ihre runzligen Lippen. »Drei Ehemänner und zwei Söhne hab ich in den Krieg ziehen sehen.«
    Mit glänzenden Augen verfolgte das Fischermädchen, wie die Kolonne berittener Soldaten vorbeidonnerte; sie hörte nur halb auf das, was die Alte neben ihr sagte. Ihre Atemzüge passten sich dem Rhythmus an, in dem die prächtigen Pferde vorbeistampften. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde, und sie wusste, dass das nichts mit der Hitze zu tun hatte. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, und die Sonne war nur noch ein verwaschener roter Fleck über den Bäumen zu ihrer Rechten. Die Meeresbrise, die ihr entgegenwehte, war kühl geworden.
    »Das war zur Zeit des Imperators«, fuhr die alte Vettel fort. »Möge der Vermummte die Seele des elenden Bastards am Spieß rösten. Aber sieh mal, Schätzchen, Laseen verstreut Knochen in alle Winde. Hah, immerhin hat sie mit seinen angefangen, was?«
    Das Fischermädchen nickte schwach. Wie es sich für die Niedriggeborenen schickte, warteten sie am Straßenrand - die alte Frau mit einem Sack Rüben beladen, während das Mädchen einen schweren Korb auf dem Kopf balancierte. Etwa jede Minute wechselte die Alte den groben Sack von einer knochigen Schulter auf die andere. Eingekeilt zwischen den Reitern vor ihnen und einem Graben, der hinter ihnen steil zu den Felsen abfiel, hatte sie keinen Platz, den Sack abzusetzen.
    »Sie verstreut Knochen, hab ich gesagt. Die Knochen von Ehemännern, die Knochen von Söhnen, die Knochen von Frauen und die Knochen von Töchtern. Für sie sind sie alle gleich. Für das Imperium sind sie alle gleich.« Die alte Frau spuckte ein zweites Mal aus. »Drei Ehemänner und zwei Söhne. Pro Kopf zehn Münzen im Jahr. Fünf mal zehn macht fünfzig. Fünfzig Münzen im Jahr, und dafür immer allein. Im Winter allein und im Bett allein.«
    Das Fischermädchen wischte sich den Staub von der Stirn. Der Blick aus ihren hellen Augen huschte von einem Soldaten zum anderen, während sie vor ihr vorbeizogen. Die

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