Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
während das automatische Taxi in der Einfahrt wendete und zum nächsten Einsatzort fuhr. Ich bezweifelte aus irgendeinem Grund, dass er zu Essie wollte, aber ich konnte keinen Grund erkennen, weshalb er nicht von Harriet abgefertigt werden sollte. Es war also eine Überraschung, dass der Richtlautsprecher unter dem Giebel sich in meine Richtung drehte und Harriets Stimme sagte: »Robin? Hier ist ein Mr. Haagenbusch. Ich glaube, Sie sollten mit ihm sprechen.«
Das sah Harriet gar nicht ähnlich, aber sie hatte in der Regel Recht, und deshalb schlenderte ich über den Rasen hinauf, wusch mir vor den Terrassentüren die nackten Füße und lud den Mann in mein Arbeitszimmer ein. Er war schon ziemlich alt, glatzköpfig, mit rosiger Haut, flotten, weißen Bartkoteletten und einem deutlichen amerikanischen Akzent – keinem, wie ihn Leute zu haben pflegen, die in den Vereinigten Staaten geboren sind.
»Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, mich zu empfangen, Mr. Broadhead«, sagte er und gab mir eine Karte. Auf dieser stand:
Dr. jur. Wm. J. Haagenbusch
»Ich bin Peter Herters Rechtsanwalt«, fuhr er fort. »Ich komme direkt aus Frankfurt, weil ich zu einer Einigung gelangen will.«
Wie wunderlich von ihm, dachte ich; kommt persönlich, um Geschäfte zu besprechen! Aber wenn Harriet wünschte, dass ich mit dem alten Knaben sprach, musste sie das wohl mit meinem juristischen Programm besprochen haben, und aus diesem Grund sagte ich: »Was für eine Einigung?«
Er wartete darauf, dass ich ihm eine Sitzgelegenheit anbot. Das tat ich. Ich vermutete, dass er auch darauf wartete, ich würde noch Kaffee oder Kognak bestellen, aber das wollte ich nicht so gerne tun. Er zog schwarze Lederhandschuhe aus, betrachtete seine manikürten Fingernägel und sagte: »Mein Klient hat verlangt, dass ihm 250 Millionen Dollar auf ein Sonderkonto überwiesen werden und ihm absolute Straffreiheit zugesichert wird. Ich habe diese Mitteilung gestern verschlüsselt erhalten.«
Ich lachte laut heraus.
»Mensch, Haagenbusch, warum erzählen Sie mir das? So viel Geld habe ich nicht!«
»Nein, das haben Sie nicht«, gab er zu. »Abgesehen von Ihrer Beteiligung an der Herter-Hall-Expedition und Anteilen an Fischfarmen haben Sie nichts als zwei Wohnhäuser und ein paar persönliche Dinge. Ich glaube, Sie könnten sechs oder sieben Millionen aufbringen, die Investition in die Herter-Halls nicht mitgerechnet. Weiß der Himmel, was die derzeit wert sein mag, wenn man alles bedenkt.«
Ich lehnte mich zurück und sah ihn an.
»Sie wissen, dass ich meine Tourismusaktien verkauft habe. Sie haben mich also überprüft. Nur die Nahrungsgruben vergessen Sie.«
»Nein, ich glaube nicht, Mr. Broadhead. Soviel ich weiß, sind diese Aktien heute Nachmittag verkauft worden.«
Es war nicht gerade erfreulich festzustellen, dass er über meine finanzielle Lage besser unterrichtet war als ich. Morton hatte also auch diese Anteile verkaufen müssen. Es blieb mir keine Zeit, darüber nachzudenken, was das bedeutete, weil Haagenbusch seinen Backenbart strich und fortfuhr: »Die Lage ist die, Mr. Broadhead: Ich habe meinem Klienten klar gemacht, dass ein unter Zwang zustande gekommener Vertrag nichtig ist. Er hat deshalb keine Aussicht, seine Zwecke durch eine Vereinbarung mit der Gateway-Gesellschaft oder auch mit Ihrem Syndikat zu erreichen. Deshalb habe ich neue Anweisungen erhalten: sofortige Zahlung der genannten Summe zu erreichen, sie in seinem Namen auf Nummernkonten anzulegen und ihm das Geld zu übergeben, sobald und falls er zurückkommt.«
»Gateway wird es nicht schätzen, erpresst zu werden«, meinte ich. »Aber vielleicht bleibt den Leuten keine andere Wahl.«
»Allerdings nicht«, bestätigte er. »Was an Mr. Herters Plan nicht stimmt, ist, dass er nichts einbringen wird. Ich bin sicher, dass man das Geld bezahlen wird. Ich bin auch davon überzeugt, dass man mich streng überwachen und Wanzen in meinem Büro anbringen wird, und dass die Justizministerien aller am Gateway-Vertrag beteiligten Länder Strafverfahren gegen Mr. Herter vorbereiten werden, sobald er zurückkommt. Ich will in diesen Verfahren nicht als Mittäter genannt werden, Mr. Broadhead. Ich weiß, was geschehen wird. Man wird das Geld finden und es ihm wieder wegnehmen. Man wird Mr. Herters früheren Vertrag für nichtig erklären, weil er sich selbst nicht daran gehalten hat. Und man wird ihn – zumindest ihn – ins Gefängnis stecken.«
»Sie sind in einer schwierigen Lage,
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