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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Peter Herter auszuschalten?«
    Er kratzte sich an der Nase.
    »Sie meinen, durch direktes Eingreifen, vermute ich. Nein, Robin. Mit keinen Mitteln, die jetzt zur Verfügung stehen.«
    »Das will ich nicht hören! Es muss irgendeine Möglichkeit geben!«
    »Klare Sache, Robin«, sagte er langsam, »aber ich glaube, Sie fragen das falsche Programm. Indirekte Maßnahmen könnten wirksam sein. Soviel ich weiß, sind da ein paar juristische Dinge ungeklärt. Wenn Sie da eine Lösung finden könnten, wären Sie in der Lage, Herters Forderungen zu entsprechen und ihm auf diese Weise Einhalt zu gebieten.«
    »Das habe ich versucht! Es ist genau umgekehrt, verdammt noch mal! Wenn ich Herter dazu bringen könnte aufzuhören, brächte ich die Gateway-Gesellschaft vielleicht dazu, mir wieder die Kontrolle zu überlassen. Inzwischen bringt er alle Leute durcheinander, und ich will, dass das aufhört. Gibt es denn nicht irgendeine Störung, die wir senden könnten?«
    Albert zog an seiner Pfeife.
    »Ich glaube nicht, Rob«, sagte er schließlich. »Ich habe nicht viel, worauf ich mich stützen kann.«
    Das verwunderte mich.
    »Du erinnerst dich nicht, wie sich das anfühlt?«
    »Robin«, sagte er geduldig, »ich fühle überhaupt nichts. Es ist wichtig für Sie, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass ich nur ein Computerprogramm bin. Und eigentlich auch nicht das richtige, um die exakte Natur der Signale zu besprechen, die Mr. Herter aussendet – Ihr psychoanalytisches Programm könnte da dienlicher sein. Von der Analyse her weiß ich, was geschehen ist – ich verfüge über alle Strahlenmessergebnisse. Von der Erfahrung her – nichts. Maschinenintelligenz ist nicht betroffen. Jedes menschliche Wesen hat etwas empfunden, das weiß ich, weil alle Berichte das mitteilen. Es gibt Hinweise darauf, dass Säugetiere mit größerem Gehirn – Primaten, Delphine, Elefanten  – ebenfalls gestört worden sind, und vielleicht auch noch andere Säugetiere, obwohl das nicht klar ist. Aber direkt habe ich nichts erlebt. Was die Sendung eines Störprogramms angeht, ja, das könnte vielleicht gemacht werden. Aber was wäre die Wirkung, Robin? Denken Sie daran, dass das Störsignal von einem Ort in der Nähe kommen würde, nicht von einem, der fünfundzwanzig Lichttage entfernt ist. Wenn Mr. Herter Desorientierung erzeugen kann, was würde ein Zufallssignal aus der Nähe bewirken?«
    »Es wäre wohl schlimm.«
    »Klare Sache, Robin. Vermutlich schlimmer, als Sie denken, aber ohne Versuche kann ich das nicht sagen. Die Versuchskandidaten müssten Menschen sein, und solche Versuche kann ich nicht durchführen.«
    Über meine Schulter sagte Essie stolz: »Ja, genau das kannst du nicht, und wer weiß das besser als ich?« Sie war lautlos hinter mir hereingekommen, barfuß auf dem dicken Teppich. Sie trug einen bis zum Boden reichenden Mantel und hatte einen Turban um ihr Haar gewickelt.
    »Essie, was, zum Teufel, machst du auf den Beinen?«, fragte ich scharf.
    »Mein Bett ist allzu langweilig geworden«, sagte sie und knetete mit den Fingern mein Ohr, »vor allem, wenn man allein darin liegt. Hast du für heute Abend Pläne, Robin? Wenn ich eingeladen werde, möchte ich das deine mit dir teilen.«
    »Aber …«, sagte ich, und: »Essie …« Und was ich noch sagen wollte, war entweder: Das sollst du doch noch nicht! Oder: Nicht vor dem Computer!
    Sie gab mir keine Gelegenheit, mich zu entscheiden. Sie beugte sich vor, um ihre Wange an die meine zu drücken, vielleicht, damit ich fühlen konnte, wie rund und voll sie wieder geworden war.
    »Robin«, sagte sie heiter, »es geht mir viel besser, als du glaubst. Du kannst die Ärztin fragen, wenn du willst. Sie wird dir sagen, wie schnell alles geheilt ist.« Sie drehte den Kopf, um mich rasch zu küssen, und fügte hinzu: »Ich habe in den nächsten Stunden eigene Dinge zu erledigen. Bitte, unterhalte dich bis dahin weiter mit deinem Programm. Ich bin sicher, dass Albert dir viele interessante Dinge zu erzählen hat, nicht wahr, Albert?«
    »Klare Sache, Mrs. Broadhead«, bestätigte das Programm, fröhlich an der Pfeife saugend.
    »Also, dann ist es entschieden.« Sie tätschelte meine Wange und wandte sich ab, und ich muss sagen, dass sie ganz und gar nicht krank wirkte, als sie zu ihrem Zimmer zurückging. Der Mantel war nicht eng, umschloss aber ihren Körper, und die Kontur war ein durchaus angenehmer Anblick. Ich konnte nicht glauben, dass die dicken Verbände an ihrer ganzen linken

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