Die geheimen Kuesse des Millionaers
Wärme seiner Hand stellten verrückte Dinge mit ihr an – auch mit ihrem Kopf. Wie lange war es schon her, dass die Berührung eines Mannes so etwas in ihr ausgelöst hatte?
Viel zu lange.
„Gehen Sie nicht ins Büro zurück“, bat er sie so flehentlich, dass sie keine Chance hatte, sich ihm zu widersetzen. „Verbringen Sie den Abend mit mir.“
3. KAPITEL
Brandon wusste, dass er sie am Haken hatte.
Als er ihre Hand berührte, spürte er, wie ihr Widerstand schmolz. Zwar wusste er nicht genau, warum ihm so viel an ihrer Gesellschaft lag, denn so viel stand fest: Von ihr würde er nicht viel über die wahren Machenschaften von Hannah’s Hope erfahren – letztlich ein Grund dafür, sich nicht weiter mit ihr abzugeben.
Aber er hatte mit der Behauptung, einsam zu sein, keineswegs übertrieben. In der jüngsten Vergangenheit hatte er nicht viel mit Frauen zu tun gehabt. Verdammt, er hatte noch nicht einmal mehr Interesse an einer Frau gezeigt, nachdem er im vergangenen Winter seine – jetzt Exverlobte – Ashleigh mit seinem jetzt Exvorarbeiter in flagranti im Stall erwischt hatte. Und das zwei Tage vor ihrer geplanten Hochzeit.
Aber er konnte Paige gut leiden. Sie war ganz anders, als er auf den ersten Blick vermutet hatte, denn sie schien hart für ihren Erfolg gearbeitet zu haben. Außerdem sprach die Tatsache, dass sie sich auf einen Drink mit einem Mann traf, den sie für arm und nicht sehr gebildet halten musste, weiterhin für ihren Charakter. Die teuren Designerklamotten waren offensichtlich nur dafür gedacht, bei ihren Klienten Eindruck zu schinden, denn sie schien kein Snob zu sein. Das war eine angenehme Abwechslung, wenn Brandon an seine Exverlobte dachte, die Tausende von Dollars in ihre Garderobe investiert hatte, um ihre Freundinnen zu beeindrucken und weil sie es sich mit Brandons Geld hatte leisten können.
In gewisser Weise erinnerte Paige ihn an sich selbst – genau wie er war sie einsam und besessen von der Arbeit. Nach der Trennung von Ashley hatte er sich die meiste Zeit über auf der Ranch verkrochen, sich den täglichen Aufgaben gewidmet und sich vom Rest der Welt abgeschottet. Und die letzte Zeit war er so sehr mit seinen Racheplänen gegen Rafe Cameron beschäftigt gewesen, dass er kaum an etwas anderes gedacht hatte. Doch jetzt, nachdem er Paiges Bekanntschaft gemacht hatte, fühlte er, wie sehr ihm weibliche Gesellschaft gefehlt hatte.
Allerdings musste er sich vorsehen, denn er durfte keinesfalls seine Tarnung gefährden, um auf der Gala im sprichwörtlichen Sinne die Bombe platzen lassen zu können – obwohl er bisher noch keine Skandale aufgedeckt hatte, die er hätte enthüllen können.
Da Paige allerdings keinen sehr engen Kontakt mit den Mitarbeitern von Hannah’s Hope und überhaupt sehr wenige soziale Kontakte zu unterhalten schien, war es vermutlich ziemlich gefahrlos, sich mit ihr zu treffen. Auch in dieser Bar würde man ihn nicht erkennen. Niemand, den Brandon Worth kannte, würde sich freiwillig an einem Ort wie diesem aufhalten. Brandon fand an dieser Bar wesentlich mehr Gefallen als an dem hochexklusiven Beach- und Tennisklub, in dem die Prominenz der Stadt sich aufzuhalten pflegte. Er konnte diesen Stadtmenschen nicht viel abgewinnen und zog das Leben auf der Ranch dem Dasein als Büromensch vor.
Paige saß ihm gegenüber und knabberte gedankenverloren an der Unterlippe, ohne ihm ihre Hand zu entziehen. Vielleicht gefiel ihr seine Berührung. Ihm jedenfalls erging es so. Um ehrlich zu sein, hätte er am liebsten ganz andere Dinge mit ihr angestellt als nur Händchenhalten. Vielleicht war es endlich an der Zeit, der selbst auferlegten Enthaltsamkeit ein Ende zu bereiten.
„Schätze, es wird mich nicht ruinieren, wenn ich heute Abend mal freimache“, erklärte sie schließlich. „Aber ich muss dafür morgen früh arbeiten und habe deswegen nicht viel Zeit.“
„Ich bringe Sie wieder nach Hause, bevor mein Pick-up sich in einen Kürbis zurückverwandelt, versprochen.“
„Und um eins klarzustellen“, sagte sie und zog ihre Hand fort. „Das hier ist kein Date. Wir können Freunde sein, aber nicht mehr.“
„Klar, Freunde“, stimmte er zu. Vielleicht ja auch ein bisschen mehr.
Entspannt lehnte sie sich zurück und trank einen Schluck Wein. Allmählich war die Bar besser besucht. Um sieben begann die Band zu spielen, und auch, wenn sie kein Date hatten, war Brandon fest entschlossen, Paige zum Tanzen aufzufordern. Nach ein paar Drinks mehr
Weitere Kostenlose Bücher