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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das sie trug, bestand aus einem fließenden Stoff, der sich jeder ihrer grazilen Bewegungen anpasste. Ihr blasses Gesicht war sehr hübsch und ebenmäßig, ihr Blick verträumt und fast wie in Trance.
    "Wir haben Besuch, Allan?", fragte sie und ein sanftes, verhaltenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    "Rovenna!", stieß Brennan hervor. "Was tust du hier?"
    "Willst du mir deine Gäste nicht vorstellen?", fragte die junge Frau zurück. "Es kommt so selten vor, dass wir Besuch haben..."
    "Du weißt, woran das liegt!"
    "Natürlich weiß ich es..."
    "Dann geh jetzt bitte wieder, Rovenna!"
    Rovenna hob den Kopf. Eine Spur von Trotz zeigte sich in ihren sanften Zügen. Brennan trat zu ihr, fasst sie bei den Schultern. Aber sie achtete nicht auf ihn. Sie entwandt sich den Händen des Künstlers und schritt direkt auf mich zu, nahm meine Hand und sagte: "Miss Vanhelsing..."
    "Woher kennen Sie meinen Namen?"
    "...und Mr. Hamilton!" Dabei drehte sie sich zu Tom herum.
    "Die Wände dieses Hauses sind hellhörig wie Papier, müssen Sie wissen. Ein unbedachtes Wort, das zu heftig ausgesprochen wird, kann überall mitgehört werden. Und außerdem bin ich Musikerin und im akustischen Bereich besonders empfindlich, wie Sie sich denken können..."
    "Wir haben Ihr Klavierspiel gehört", sagte Tom. "Sie haben einen sehr ausdrucksstarken Anschlag..."
    "Vor einigen Jahren noch bin ich öffentlich in großen Konzertsälen aufgetreten. Aber das ist nun Vergangenheit..."
    Ein wehmütiges Lächeln zeigte sich kurz um ihre geschwungenen Lippen. Dann, nach kurzer Pause fuhr sie schließlich fort: "Da mein Bruder sich beharrlich weigert, mich Ihnen vorzustellen, werde ich das wohl selbst tun müssen. Ich bin Rovenna Brennan, die Schwester dieses Malergenies..." Sie sah ihren Bruder an. "Du kannst ruhig an deine Arbeit gehen, Allan... Ich weiß doch, wie sehr die Dämonen in dir dich dazu treiben, wieder zu deiner weißen Leinwand zurückzukehren...
    Tu es ruhig! Aber wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich mich noch ein wenig mit unseren Gästen unterhalten!"
    "Ich habe etwas dagegen!", erklärte Brennan mit blecherner Stimme. Der Blick, mit dem er seine Schwester bedachte, war vernichtend. Sie hingegen nahm es mit Gleichmut hin.
    "Allan...", sagte sie mit halb tadelndem, halb nachsichtig klingenden Unterton.
    "Ich dachte, dass wir uns einig waren!"
    "Geh jetzt, Allan!"
    Die Hände des Malers ballten sich zu Fäusten. Der Blick, mit dem er uns jetzt bedachte, konnte einem kalte Schauder über den Rücken jagen. Ohne sich zu verabschieden, drehte sich der Künstler um und verließ den Raum. Ziemlich geräuschvoll fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Rovenna lächelte.
    "Ich bitte das unhöfliche Verhalten meines Bruders zu entschuldigen! Soll der Butler Ihnen etwas zu trinken bringen?"
    Wir schüttelten beide die Köpfe.
    "Nein, danke", sagte ich. "Wissen Sie etwas über..."
    "...diesen jungen Mann auf dem Gemälde?", vollendete Rovenna meinen Satz, noch bevor ich Gelegenheit dazu hatte, es auszusprechen. "Nein, es tut mir leid. Aber mit Sicherheit hat meinem Bruder niemand Modell gesessen. Dieser Mann ist tot?" Sie zuckte die Achseln. "Es gibt Dinge, die bleiben unerklärlich, Miss Vanhelsing. Ich habe einige Ihrer Artikel gelesen. Sie müssten das doch am besten wissen..."
     
    *
     
    Jason MacInnerty, einer der beiden Mitinhaber der Galerie McInnerty & Sounders, war ein hochgewachsener, grauhaariger Mann, dessen Gesicht durch ein hervorspringendes Kinn und buschige Augenbrauen gekennzeichnet wurde.
    "Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mrs. Sounders", erklärte er, während er den Blick die lange Reihe der Dämonenbilder entlanggleiten ließ, die Allan Brennan der Galerie zum Verkauf überlassen hatte. "Was soll denn mit diesen Bildern nicht stimmen?"
    Evelyn Sounders war bleich wie die Wand.
    Sie musste sich Mühe geben, ihr Zittern zu unterdrücken. Der Puls schlug ihr bis zum Hals.
    "Ich habe keine Erklärung dafür, Mr. McInnerty, aber bitte sehen Sie in unseren Katalog. Einige dieser Gemälde haben sich..."
    "Was?", fragte McInnerty, nachdem seine Geschäftspartnerin plötzlich stockte und nicht weitersprach.
    Evelyn Sounders schluckte.
    "Sie haben sich verändert, Mr. McInnerty. Daran gibt es keinen Zweifel..."
    "Das ist unmöglich, Mrs. Sounders!"
    "Sehen Sie doch!"
    Sie reichte ihm den Katalog. Eine bestimmte Seite war aufgeschlagen und Evelyn Sounders hatte darauf ein paar Abbildungen angekreuzt.
    McInnerty musterte Evelyn mit

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