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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Patti!", meinte er lässig, als er sich uns näherte. Er hatte sich zuvor ebenfalls einen Becher Kaffee genommen und schlenkerte damit so ungeschickt durch die Gegend, dass man jede Sekunde damit rechnen musste, beplempert zu werden. Er nickte auch Tom zu, der sich kurz umdrehte. Jim sah auf den Bildschirm. "Was sehe ich denn da, ihr sucht für mich 'ne Wohnung?" Er grinste. "Um solche Kollegen wird mich sicher jeder beneiden!"
    "Ein Glück, dass du jetzt nicht bei der VOGUE bist!", versetzte ich.
    "Naja, die sind auch ganz nett und..."
    "Überleg dir zweimal, was du sagst!" Jim verdrehte die blauen Augen. "Ich weiß, ihr werdet sonst sofort damit aufhören, mir eine Wohnung zu suchen." Er kniff die Augen zusammen und starrte auf den Schirm. Nach kurzer Pause fügte er dann hinzu: "Das, was ihr im Computer habt, ist allerdings wohl sowieso nicht das Passende. Ein bisschen groß für mich..." Er grinste. "Passt eher für ein Paar!"
    Ich muss wohl ein ziemlich überraschtes Gesicht gemacht haben, denn Jim hob die Hände.
    "Ich verrate es keinem!", erklärte er. "Aber sollten irgendwann mal die Hochzeitsglocken läuten, dann will ich ein Stück der Torte!"
    Ich lächelte nachsichtig.
    "Wenn das deine ganze Sorge ist!"
    Er seufzte und ein ernster Zug wurde jetzt in seinem Gesicht sichtbar. Sein Blick wirkte abwesend. Er wirkte in sich gekehrt. "Ja, das wäre schön", murmelte er. Er hatte nie mit uns über das gesprochen, was er in jenem Schattenreich erlebt hatte, dem er knapp entkommen war. Und jeder - natürlich sehr vorsichtigen - Frage in diese Richtung war er ausgewichen. Vielleicht war die Zeit einfach noch nicht reif dafür. Tom und ich akzeptierten das. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass es Dinge gab, über die man um keinen Preis der Welt sprechen wollte. In meinem Fall galt das beispielsweise für meine übersinnliche Begabung von der außer Tom und meiner Großtante so gut wie niemand wusste. Ein Ruck ging durch Jim Fields Körper.
    Er deutete auf den Bildschirm.
    "Keine Sorge, Patti, ich werde deiner Großtante nicht mehr lange auf die Nerven gehen und mir was suchen. Obwohl..."
    "Ja?"
    "So ungemütlich ist es in dieser Gespenstervilla eigentlich gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn man sich an die Allgegenwart von staubigen Büchern, Kristallkugeln und exotischen Fetischen gewöhnt hat!"
    "Ha, ha!"
    Er tickte mit dem Finger gegen seine Kamera. "Ich muss ins Labor, aber vorher habe ich noch was mit dem neuen Layouter zu bereden. Ich hoffe, der ist schon da!"
    "Keine Ahnung!"
    "Wir sehen uns sicher noch..."
    Damit rauschte er davon. Tom blickte ihm nachdenklich nach.
    "Er wird eine Weile brauchen, bis er darüber hinweg ist", meinte er.
    "Vielleicht wird er das nie ganz schaffen", erwiderte ich. Aber ich war froh, dass er wieder unter uns weilte. Wir hatten unseren Kaffee noch nicht leergetrunken, da trat Michael T. Swann persönlich aus seinem Büro heraus. Mit schnellen, dynamisch wirkenden Schritten kam er auf uns zu. Wie immer hatte er die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt. Die Krawatte hing ihm wie ein lockerer Strick um den Hals.
    "Gut, dass Sie beide schon da sind!", meinte er. Er reichte mir die Pressemeldung einer Agentur. "Hier, das ist doch was für Sie! In der Nähe von Salisbury ist eine Gruppe von Möchtegern-Druiden bei der Durchführung eines ihrer Rituale unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen... Machen Sie einen schönen Artikel daraus! Vor allem: Kürzen Sie's um die Hälfte."
    "Salisbury?", mischte sich Tom ein. "In der Nähe von Stonehenge..."
    Swann nickte.
    "Ja, aber es gibt in der Gegend noch einige andere Orte, von denen man vermutet, dass sie als prähistorische Kultstätten dienten... Der Ort ist in der Meldung genau angegeben. Er heißt SixStones, weil es dort sechs Findlinge gibt, die in Form eines Hexagons angeordnet sind. Eigentlich müsste es darüber ein Bild im Archiv geben..."
    "Bestimmt", murmelte ich.
    Das Hexagon, durchzuckte es mich. Das Symbol des geheimnisvollen Rates der Sechs, der angeblich aus dem Hintergrund heraus über lange Zeit hinweg die Geschicke der Welt gelenkt hatte. Oder es vielleicht sogar noch immer tat... Ich hatte das LIBRUM HEXAVIRATUM, jenes geheimnisvolle magische Buch dieses Rates, schon in den Händen gehalten. Die geheimnisvolle Schrift, in der es verfasst war, wirkte direkt auf das Bewusstsein... Ich hatte es am eigenen Leib erfahren. Als ich zuletzt ein Exemplar dieses Buches in Händen gehalten hatte, hatte es plötzlich Feuer

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