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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christophe André
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– »plopp« – taucht die Schlussfolgerung auf, die Puzzlestücke sortieren sich irgendwie, ohne dass Sie merken wie, denn das verbale Bewusstsein ist nur das letzte Glied in der Kette des Denkens.
    Die Intuition ist kein Hirngespinst.
    Diesen Vorgang nennt man Intuition. Die Intuition ist kein Hirngespinst, sondern die Frucht eines hochgradig ausgeklügelten Denkprozesses, der sehr strukturiert, aber eben anders strukturiert ist als das logische Denken.
    Von diesem Denken profitieren
    Dieses Denken ist besonders kraftvoll, denn es genügt, »nichts zu tun« oder fast nichts, um ein Ergebnis zu erzielen. Ja, aber wie?
    So paradox es auch klingen mag: Arbeiten, ohne zu arbeiten, ist wirklich effizient. Statt Ihr Gehirn auf ein Problem, eine Akte oder etwas anderes zu konzentrieren, indem Sie sich an den Schreibtisch setzen und »Rodins Denker« nachahmen, ist es manchmal effizienter, hinauszugehen und das Gehirn in Ruhe nachdenken zu lassen. Wenn Sie zurückkommen, wird es ganz von selbst auf irgendeine Weise die Lösung gefunden haben, die Sie vorher krampfhaft gesucht haben. Es handelt sich hier natürlich um eine Metapher, nicht um eine Verdoppelung der Persönlichkeit: einfach um einen Prozess, mit dessen Hilfe Sie loslassen können, was ein notwendiger Schritt ist, um nachzudenken.
    Wie geht man vor?
    Zunächst sammeln Sie alle Informationen, die Sie vielleicht brauchen können. Anschließend geben Sie dem betreffenden Projekt bewusst Priorität. Während Sie dann etwas anderes tun, sind Sie entspannter und lassen den automatischen Informationsverarbeitungsprozessen in Ihrem Gehirn freien Lauf. Da die Verbalisierung der letzte Schritt in diesem Prozess ist, stellt sich dann der Heureka-Effekt ein: Sie haben »unwissentlich« nachgedacht, und plötzlich fällt Ihnen die Lösung ein.
    Lassen Sie Ihr Gehirn allein arbeiten!
    Eine ganze Reihe von Untersuchungen haben gezeigt, dass wir, wenn wir unsere Gedanken schweifen lassen, intellektuell sehr aktiv sind und über komplexe Probleme nachdenken. Das wurde von Computeraufnahmen des Gehirns gestützt. Wir sollten unser Gehirn also nicht zwingen, sich auf ein Problem zu fixieren.

    Sich darüber klar werden
    Werden Sie sich über diese Vorgänge klar, damit Sie sich einerseits selber wohler fühlen und sie andererseits Ihrer Umgebung erklären können, Ihren Kollegen, Freunden oder Ihrer Familie. Wenn diese einmal verstanden haben, dass Sie auf eine andere Art effizient sind und Ihr Ziel erreichen, werden Sie geneigter sein, Ihnen zu vertrauen und Sie gewähren zu lassen.
    Intuition und Vertrauen
    Menschen, die einen intuitiven Gedanken vorbringen, haben keinen direkten, spontanen Zugang zu dem Prozess seiner Entstehung derart, dass sie Wahrheiten äußern, die sie weder erklären noch rechtfertigen können.
    Auf die Frage: »Woher weißt du das?« oder »Was erlaubt dir, diese oder jene Hypothese aufzustellen?«, kann ein intuitiver Mensch nur antworten: »Ich weiß es nicht.« Er kann dann das Gefühl haben, sich unglaubwürdig zu machen, und das Selbstvertrauen verlieren.
    Aus diesem Denkprozess resultiert auch ein Zeitvorsprung gegenüber anderen: Die parallele Informationsverarbeitung liefert ein schnelleres Ergebnis, als wenn jemand die Informationen der Reihe nach verarbeitet.
    Es kommt einem so vor, als würde der Intuitive mit jemandem Chinesisch sprechen, der diese Sprache noch nicht kennt, aber gerade anfängt, sie zu lernen. Beherrscht er sie einige Zeit später, kehrt er zu seinem intuitiven Gesprächspartner zurück und teilt ihm genau das mit, was dieser ihm schon vorher gesagt hat. Ideenklau? Nein, einfach langsameres Denken. Der Mensch, der der Reihe nach denkt, hat mittlerweile die Faktoren in Betracht gezogen, die der andere intuitiv wahrgenommen hatte, hat sie verarbeitet und ist zum selben Ergebnis gelangt. Von Vorkommnissen dieser Art, vor allem am Arbeitsplatz, berichten mir Menschen, die zu mir in Behandlung kommen, fast täglich.

    Die Schwierigkeit, sich Gehör zu verschaffen
    So auch Lucie, Kundenbetreuerin in einem Informatikunternehmen. Sie unterbreitet dort häufig ihre Ideen, wie man an einen neuen Kunden herangehen sollte. Ihr Chef antwortet ihr in der Regel nicht. Er schaut durch sie hindurch und spricht von einem anderen Thema. Einige Zeit später (meistens mehrere Wochen danach) sucht er sie auf und erklärt

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