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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hexenmeister - Scott, M: Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hex - The Secret of the Immortal Nicholas Flamel # 5 - The Warlock

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hexenmeister - Scott, M: Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hex - The Secret of the Immortal Nicholas Flamel # 5 - The Warlock

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hexenmeister - Scott, M: Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der schwarze Hex - The Secret of the Immortal Nicholas Flamel # 5 - The Warlock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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mit der Hand und die Nachtluft war plötzlich gewürzt mit dem Geruch von Holzfeuer. »Wenn diese ganze Aufregung vorbei ist, steht ihm und mir wohl eine nicht ganz einfache Unterhaltung bevor. Das heißt natürlich, falls wir überleben.« Die Hexe schwieg und blickte weiter stur geradeaus. Ein Großteil ihres Gesichts war hinter der riesigen dunklen Sonnenbrille verborgen. Sie hatte beide Hände auf den Knauf ihres Blindenstocks gelegt, der auf dem Bürgersteig direkt vor ihr stand.
    »Warum hast du uns gerufen?«, fragte Osiris vorsichtig. »Jahrtausendelang sprichst du nicht mit uns. Du stellst dich entweder auf die Seite der Humani oder blockierst über Jahrhunderte alles, was wir in Angriff nehmen. Und dann plötzlich willst – nein, du verlangst , uns zu sehen.«
    »Das finde ich jetzt richtig schön«, sagte Zephaniah in der alten Sprache von Danu Talis. Osiris’ Frage ignorierte sie völlig. »Wie lange ist es her, seit wir das letzte Mal so zusammengesessen und geplaudert haben?«
    »Wir haben nie geplaudert«, antwortete Osiris. Als er lächelte, sah man seine blendend weißen Zähne. »Du hast immer nur befohlen, verlangt und angeordnet.«
    »Du hast uns wie Kinder behandelt«, fügte Isis mit leisem Ärger in der Stimme hinzu.
    »Ihr wart Kinder. Abraham hatte recht. Ihr wart verwöhnte, bockige Kinder.« Zephaniah holte tief Luft. »Aber wahrscheinlich hätte ich …« Sie suchte nach dem richtigen Wort.
    »Freundlicher sein sollen?«, schlug Isis vor.
    »Verständnisvoller?«, fügte Osiris hinzu.
    »Ich wollte eigentlich strenger sagen.« Die Hexe wandte der jungen Frau mit dem kurzen schwarzen Haar das Gesicht zu. »Manche Dinge haben sich nicht geändert, wie es scheint.«
    »Manche Dinge doch, Zephaniah«, widersprach Isis. »Du bist alt geworden, während wir immer noch jung und voller Energie sind.«
    »Alt?« Die Hexe lächelte. »Das Äußere kann täuschen.« Für einen winzigen Augenblick, fast zu kurz, um es bewusst wahrzunehmen, machte der Körper der Hexe eine Verwandlung durch: Ihre Haut wurde weiß, dann schwarz, gelb, grün und braun. Die Frau auf der Bank wurde groß, klein, stämmig, unglaublich dünn. Sie war alt, dann jung, dann um die vierzig. »Ich bin – und das war schon immer so – vieles gleichzeitig. Ihr dagegen«, und jetzt nahm ihre Stimme einen harschen Ton an, »wart immer Emporkömmlinge.«
    »Und du warst immer ein Tyrann, der –«, begann Isis.
    »Es reicht«, fauchte Osiris. »Das alles ist lange her. Sehr lange her.«
    Die Hexe nickte. »Sehr lange her. Und was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht ungeschehen machen.« Die Haut über ihren geschwollenen Knöcheln spannte sich, als sie den Knauf ihres Blindenstocks fester umfasste. »Nur dass ihr versucht, die Vergangenheit ungeschehen zu machen.«
    Isis wollte etwas erwidern, doch Osiris schüttelte den Kopf.
    »Versucht nicht, es abzustreiten«, sagte Zephaniah. »Ich weiß schon seit Jahrtausenden um euren Plan.« Sie schob ihre dunkle Brille über den Nasenrücken nach unten und wandte sich beiden nacheinander zu. Die Hexe von Endor hatte keine Augen. In den leeren Augenhöhlen saßen zwei Ovale aus verspiegeltem Glas. »Was habe ich nicht schon alles gesehen«, begann sie. »Zukunft, Vergangenheit und die unkalkulierbare Gegenwart in unzähligen Variationen.«
    »Was willst du, Zephaniah?«, fragte Isis kühl.
    Wieder ignorierte die Hexe die Frage. »Anfangs war ich gegen euren Plan und tat alles in meiner Macht Stehende, um euch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ich wollte, dass dieses Schattenreich in Ruhe gelassen wird. Deshalb habe ich beschlossen, mich nicht einzumischen, als eure Auftragnehmer sich mit der nächsten Generation angelegt haben. Ganz bewusst habe ich mich nicht gerächt, als eure Leute Erdbeben oder Überschwemmungen ausgelöst haben, weil ich wusste, dass es sich am Ende die Waage halten würde. Ihr würdet ein paar Schlachten gewinnen, eure Gegner würden ein paar gewinnen und die alte Ordnung bliebe unangetastet.«
    »Wie es jahrtausendelang war«, bestätigte Osiris.
    Die Hexe nickte zustimmend. »Bis ihr Dr. John Dee aufgetrieben habt.«
    »Einen Agenten, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann. Gerissen, klug, ehrgeizig, neugierig und sehr mächtig«, zählte Isis wie aus der Pistole geschossen auf.
    »Und jetzt völlig außer Kontrolle. Und alle diese Attribute – seine Gerissenheit, seine Klugheit, sein Ehrgeiz, seine Neugier und seine Macht – sind

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