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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Flugzeug fasziniert. Als es näher kam, sah er, dass es aus einer Art milchigem Kristall war. Rundherum lief ein breites goldenes Band. Die fliegende Untertasse neigte sich nach vorn und schoss im Senkrechtflug nach unten. Die Luft war erfüllt von einem leisen Unterschall-Dröhnen, aus dem ein tiefes Grollen wurde, als das Gefährt wenige Zentimeter über der Grasnarbe in der Luft stehen blieb.
    Sophie erhob sich ebenfalls und stellte sich neben ihren Zwillingsbruder. »Es ist wunderschön«, wisperte sie. »Wie ein Edelstein.« Der schillernde Kristall war makellos. In das goldene Band waren winzige Buchstaben aus einer Art Stabschrift eingraviert.
    »Wo sind wir, Josh?«, fragte Sophie ihren Bruder leise.
    Josh schüttelte den Kopf. »Die Frage ist nicht, wo … sondern wann «, murmelte er. »Vimanas kommen in den allerältesten Mythen vor.«
    Vollkommen geräuschlos klappte die obere Hälfte des Ovals auf. Ein Seitenteil unten glitt zurück und gab den Blick frei auf das blendend weiße Innere.
    Ein Mann und eine Frau erschienen in der Öffnung.
    Beide waren groß und schlank und tief gebräunt. Sie trugen weiße Keramikrüstungen, in die Muster, Piktogramme und Hieroglyphen aus unzähligen unterschiedlichen Schriften eingraviert waren. Das dunkle Haar der Frau war raspelkurz geschnitten, der Schädel des Mannes völlig kahl geschoren. Beide hatten leuchtend blaue Augen, und wenn sie lächelten, zeigten sie kleine, strahlend weiße Zähne. Nur die Schneidezähne waren unnatürlich lang und spitz. Hand in Hand stiegen sie aus dem Vimana und kamen über die Wiese. Die Blüten aus Glas und Harz schmolzen unter ihren Füßen und wurden zu winzigen Kügelchen.
    Sophie und Josh wichen instinktiv einen Schritt zurück. Sie blinzelten gegen die tief stehende Sonne und die blendende Spiegelung der Rüstungen und versuchten, die Gesichter des Paares zu erkennen. Die beiden hatten etwas unheimlich Vertrautes an sich …
    Plötzlich keuchte Dee, krümmte sich und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. »Meine Gebieter«, hauchte er, »vergebt mir.«
    Das Paar ignorierte ihn und ging einfach weiter. Es hatte nur Augen für die Zwillinge. Als ihre Köpfe die Sonne verdeckten, zeigten sie ihr Gesicht, umgeben von einem Lichthof.
    »Sophie!«, sagte der Mann und seine Augen strahlten vor Freude.
    »Josh!« Die Frau schüttelte leicht den Kopf und lächelte. »Wir haben auf euch gewartet.«
    »Mom? Dad?«, kam es wie aus einem Mund von den Zwillingen. Sie wichen noch einen Schritt zurück.
    Das Paar verneigte sich in aller Form. »An diesem Ort nennt man uns Isis und Osiris. Willkommen auf Danu Talis, Kinder.« Die beiden streckten die Hände aus. »Willkommen zu Hause.«
    Die Zwillinge blickten sich mit großen Augen an. Vor Schreck und Verwirrung brachten sie den Mund nicht mehr zu. Sophie griff nach dem Arm ihres Bruders. Obwohl sie in der vergangenen Woche ganz Außergewöhnliches erlebt hatten, war das jetzt fast zu viel. Sie versuchte, Worte zu bilden und Fragen zu stellen, doch ihr Mund war trocken, und sie hatte das Gefühl, als sei ihre Zunge dick und geschwollen.
    Josh ließ den Blick immer wieder zwischen seinem Vater und seiner Mutter hin und her wandern. Was er da sah, ergab einfach keinen Sinn. Das Paar sah aus wie seine Eltern, Richard und Sara Newman. Die beiden redeten auch wie sie, keine Frage, aber seine Eltern waren in Utah … Erst vor ein paar Tagen hatte er mit seinem Vater telefoniert. Sie hatten über einen gehörnten Dinosaurier aus der Kreidezeit gesprochen.
    »Ich weiß, dass das ein bisschen viel ist«, meinte Richard Newman – Osiris – und grinste.
    »Aber glaubt uns«, fuhr Sara – Isis – fort, »ihr werdet bald alles verstehen.« Ihre Stimme klang beruhigend und sie lächelte den Jungen und das Mädchen an. »Euer ganzes Leben war auf diesen Augenblick ausgerichtet. Das ist euer Schicksal, Kinder. Das ist euer Tag. Und was haben wir immer über den Tag gesagt?«, fragte sie und lächelte wieder.
    »Carpe diem«, antworteten beide automatisch. »Nutze den Tag.«
    »Was –«, begann Josh.
    Isis hob die Hand. »Alles zu seiner Zeit. Aber glaubt uns – diese Zeit ist gut. Es ist die beste. Ihr seid zehntausend Jahre in die Vergangenheit gereist.«
    Wieder blickten Sophie und Josh sich an. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, hätten sie sich eigentlich freuen sollen, wieder bei ihren Eltern zu sein, aber irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Sie hatten hundert Fragen

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