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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Oceans ganz gebräuchlich. – Das bestreite ich nicht, erwiderte Pencroff, doch ist anzunehmen, daß die Wilden entweder ganz besondere Kunstgriffe oder ein eigenthümliches Holz dabei anwenden, denn mehr als einmal habe ich den Versuch erfolglos wiederholt. Ich gestehe doch, daß ich die Zündhölzer vorziehe. Wo ist aber mein Etui?«
    Pencroff suchte sein Feuerzeug, das er als leidenschaftlicher Raucher stets bei sich führte, in allen Taschen; – vergebens. Weder in der Jacke noch in den Beinkleidern fand sich das Gewünschte.
    »Das ist fatal, ja, noch mehr als fatal! sagte er mit einem Blicke auf Harbert. Das Etui hab’ ich offenbar aus der Tasche verloren. Aber hast Du nicht einen Feuerstahl oder sonst etwas Passendes bei Dir, Harbert?
    – Nein, Pencroff!«
    Sich kräftig die Stirn reibend und gefolgt von dem jungen Manne lief der Seemann hinaus, und Beide suchten mit größter Sorgfalt auf dem Sande, an den Felsen und längs des Flußufers, aber ohne Erfolg. Das aus Kupfer gefertigte Etui hätte ihren Blicken nicht entgehen können.
    »Pencroff, fragte da Harbert, solltest Du das Feuerzeug nicht mit aus der Gondel geworfen haben?
    – Das hatte ich weislich bleiben lassen, erwiderte der Seemann. Wenn man indeß so durchgeschüttelt wird, wie wir, kann ein so kleines Ding wohl unbemerkt abhanden kommen. Auch meine Tabakspfeife hat dasselbe Schicksal gehabt! Verdammtes Schächtelchen, wo magst Du stecken?
    – Nun, eben weicht das Meer zurück, sagte Harbert, wir wollen nach der Stelle laufen, an der wir strandeten.«
    So wenig Wahrscheinlichkeit es für sich hatte, das Kupferbüchschen wieder zu finden, welches die Wellen während der Fluth gewiß mit den Strandkieseln umhergerollt haben mußten, so wollte man doch auch diesen Versuch nicht unterlassen. Harbert und Pencroff begaben sich also schnell nach der von den Kaminen etwa zweihundert Schritte entfernten Stelle.
    Dort suchten sie unter den Ufersteinen und zwischen den einzelnen Felsstücken, aber ohne jedes Resultat. War das Feuerzeug hier verloren gegangen, so mußten die Wellen es wohl mit entführt haben. Je weiter sich das Meer zurückzog, desto weiter dehnte der Seemann seine Nachforschungen aus, ohne etwas zu finden. Unter den jetzigen Umständen war dieser Verlust gewiß sehr empfindlich und für den Augenblick unersetzlich.
    Pencroff verhehlte seinen lebhaften Unwillen nicht. Die Stirne in Falten gezogen, sprach er kein Wort. Harbert versuchte ihn mit der Bemerkung zu trösten, daß die Zündhölzer doch vom Meere durchnäßt und vorläufig unbrauchbar sein würden.
    »Nein, nein, mein Junge, antwortete der Seemann, jene befanden sich in einem kupfernen Büchschen mit bestem Verschlusse! Was sollen wir aber nun beginnen?
    – Wir werden schon noch ein Mittel finden, uns Feuer zu verschaffen, tröstete ihn Harbert. Bei Mr. Smith oder Mr. Spilett wird es nicht so knapp hergehen, als jetzt bei uns.
    – Kann wohl sein, erwiderte Pencroff, inzwischen bleiben wir aber ohne Jener, und unsere Gefährten werden bei ihrer Rückkehr nur ein sehr mageres Abendbrod finden.
    – Es ist aber ganz unmöglich, sagte lebhaft Harbert, daß sie weder Zündschwamm, noch Streichhölzchen hätten!
    – Das möchte ich nicht beschwören, entgegnete der Seemann. Nab und Mr. Smith sind keine Raucher, und Mr. Spilett wird weit eher sein Notizbuch, als eine Zündholzschachtel bis zuletzt aufgehoben haben.«
    Harbert gab keine Antwort. Der Verlust des Etuis war offenbar ein bedauerlicher Zufall. Nichts destoweniger beharrte der junge Mensch bei dem Glauben, daß sie auf die eine oder die andere Weise noch das nöthige Feuer erhalten würden. Der erfahrenere Pencroff, der sonst doch niemals in Verlegenheit kam, theilte diesen guten Glauben nicht. Jedenfalls blieb ihnen vorläufig nichts Anderes übrig, als Nab’s und des Reporters Rückkunft abzuwarten. Auf das in Aussicht genommene Gericht harter Eier mußte man freilich verzichten, und die bevorstehende rohe Fleischdiät erschien ihnen gar nicht besonders verlockend.
    Vor der Heimkehr sammelten Beide noch, für den Fall, daß sie sich wirklich ohne Feuer behelfen mußten, einen weiteren Vorrath an Steinmuscheln und schlugen dann schweigend den Weg nach ihrem Zufluchtsorte ein.
    Die Augen auf den Boden geheftet, suchte Pencroff noch immer sein verlorenes Büchschen. Er ging sogar das linke Ufer des Flusses von dessen Mündung bis nach der Stelle hinauf, an der die Holzladung angebunden gelegen hatte. Er bestieg die

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