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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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als Neger, und Pencroff als Seemann von Natur dazu bestimmt – bereiteten hurtig einen duftenden Aguti-Rostbraten, dem man willig alle Ehre anthat.
    Als sich nach eingenommener Mahlzeit Alle zum Schlafe niederlegen wollten, zog Cyrus Smith noch mehrere kleine Pröbchen verschiedener Mineralien aus seiner Tasche.
    »Liebe Freunde, sagte er nur, hier ist ein Magnet-Eisenstein, hier Pyrit, ferner Thonerde, Kalk und hier ein Stückchen Kohle – das ist, was die Natur uns liefert, und repräsentirt ihren Antheil an der gemeinsamen Arbeit!
    Morgen gehen wir an die unserige!«
Fußnoten
    1 Ein Name, den die Amerikaner kleinen, unbedeutenden Wasserläufen geben.
     
    2 Diese Bemerkung ist offenbar unrichtig. Abgesehen davon, daß das Original nur 35° C. als die menschliche Körpertemperatur, dagegen 45° Fahrenheit, d.h. 37,2° C., angiebt, so fühlt man mit der Hand eine solche Temperatur im Wasser, seines besseren Wärmeleitungsvermögens wegen, sehr merkbar als warm .
     
    Anm. d. Uebers.
     
    3 Gegen 200 Hectaren.
Dreizehntes Capitel.
Was man an Top findet. – Herstellung von Pfeilen und Bögen. – Eine Ziegelei. – Der Töpferofen. – Verschiedenes Küchengeräthe. – Der erste Topf Suppe. – Wermuthkraut. – Das südliche Kreuz. – Eine wichtige astronomische Beobachtung.
    »Nun, Mr. Cyrus, fragte Pencroff am nächsten Morgen den Ingenieur, womit beginnen wir nun?
    – Mit dem Anfange«, antwortete lakonisch Cyrus Smith.
    Wirklich mußten die Colonisten vollständig »von Adam anfangen«, wie man zu sagen pflegt. Sie besaßen nicht einmal das Nothdürftigste, um sich Werkzeuge herzustellen, und befanden sich nicht in der glücklichen Lage der Natur, welche »die Kräfte spart, weil sie Zeit hat«. Ihnen gebrach es an Zeit, sie mußten so schnell als möglich für die nothwendigsten Lebensbedürfnisse sorgen, und wenn sie in Folge früher gesammelter Erfahrungen auch nicht gezwungen waren, erst neue Erfindungen zu machen, so hatten sie sich dafür doch alles Nothwendige erst selbst zu schaffen. Ihr Eisen und Stahl befand sich noch im Zustande des Minerals, ihr Topfgeschirr in dem des Thones, ihre Kleidung und Wäsche noch in dem der Faserpflanzen.

    Man muß übrigens zugeben, daß die Colonisten »Männer« waren im besten Sinne des Worts. Der Ingenieur Smith konnte begabtere, ergebenere und eifrigere Helfer gar nicht finden. Er hatte sie ja geprüft und kannte ihre Fähigkeiten.
    Gedeon Spilett, ein Berichterstatter von hervorragender Begabung, wußte von Allem soviel, um darüber sprechen zu können, und sollte Kopf und Hand vielfach der Colonisation der Insel widmen. Er schreckte vor keinem Unternehmen zurück, und als leidenschaftlicher Jäger betrieb er bald als Geschäft, was ihm früher nur Vergnügen gewesen war.
    Harbert, ein wackerer und in den Naturwissenschaften vorzüglich erfahrener junger Mann, half zum allgemeinen Wohle nach besten Kräften.
    Nab repräsentirte die verkörperte Ergebenheit. Geschickt, einsichtig, unermüdlich, kräftig und von eiserner Gesundheit, verstand er sich ein wenig auf Schmiedearbeiten, versprach also der Ansiedelung besonders nützlich zu werden.
    Pencroff, ein auf allen Meeren gereister Seemann, hatte als Zimmermann auf den Werften von Brooklyn, als Hilfsschneider auf den Kriegsschiffen, als Gärtner und Landmann gearbeitet, wenn er ohne Schiffsdienst war, und wußte, so wie die Seeleute überhaupt, eigentlich Alles richtig anzufassen.
    Es wäre wohl schwierig gewesen, fünf Menschen zusammenzufinden, welche besser gegen ein widriges Geschick zu kämpfen und ein solches sicherer zu besiegen gewußt hätten.
    »Beim Anfange«, lauteten die Worte Cyrus Smith’s. Der Anfang, den er dabei im Sinne hatte, bezog sich auf eine geeignete Einrichtung zur Umwandlung der Naturproducte.
    Die wichtige Rolle, welche die Wärme bei derartigen Processen spielt, ist ja hinlänglich bekannt. Das Brennmaterial allein, ob Holz oder Steinkohle, erschien unmittelbar verwendbar und verlangte nur die Herstellung eines passenden Ofens.
    »Und wozu soll dieser Brennofen dienen? fragte Pencroff.
    – Zur Beschaffung der Töpferwaare für unseren Bedarf, antwortete Cyrus Smith.
    – Und woraus bauen wir den Ofen?
    – Aus Ziegelsteinen.
    – Und diese bereiten wir …?
    – Aus thonigem Lehm. An’s Werk, Ihr Freunde. Um Transporte zu vermeiden, etabliren wir unsere Werkstatt am Productionsorte selbst. Nab wird uns Proviant nachführen, und das Feuer zur Zubereitung der Speisen wird ja nicht

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