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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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hatte vergessen, die Töpfe wegzuräumen. Die gelben und schwarzen Stängel reckten sich wie traurige verkohlte Holzstöckchen in die Höhe, darunter vermischten sich alte Komposterde und abgestorbene Blätter zu einer widerlichen Brühe. Das ist alles, was von Antoine übrig ist, dachte sie seufzend und strich mit einer Hand darüber. Er beschäftigte sich so gern mit den Pflanzen. Die weiße Kamelie … Stunden hat er mit ihnen verbracht. Maß Dünger ab, versah sie mit Stützen, besprühte sie mit Mineralwasser. Nannte mir ihre lateinischen Namen, sagte mir, wann sie blühten, erklärte mir, wie man sie durch Stecklinge vermehrt. Als er ausgezogen ist, hat er mich gebeten, mich gut um sie zu kümmern. Und sie sind eingegangen.
    Sie richtete den Blick auf den Sternenhimmel. Sie dachte an ihren Vater und begann, zu ihnen zu sprechen.
    »Sie weiß es nicht besser, wisst ihr, sie ist noch so jung, sie kennt das Leben nicht. Sie glaubt, alles zu wissen, sie urteilt, sie verurteilt mich … Das ist normal in ihrem Alter. Sie hätte sich Iris als Mutter gewünscht! Aber was hat Iris, was ich nicht habe? Sie ist schön, sie ist sehr schön, sie führt ein sorgloses, angenehmes Leben … Diesen kleinen Unterschied sieht meine Tochter. Und sie sieht nur das! Dieses ungerechte kleine Etwas, das man bei der Geburt mitbekommt, niemand weiß, warum, und das einem das ganze Leben erleichtert! Aber die zärtliche Fürsorge, die Liebe, die ich für sie empfinde, seit sie geboren wurde … Die sieht sie nicht. Dabei hat das sie geformt! Diese Liebe, die ich ihr schenke, seit sie ein kleines Baby war, diese Liebe, die mich nachts aufwachen ließ, wenn sie einen Albtraum hatte, die mir den Magen zusammenschnürte, wenn sie traurig aus der Schule heimkam, weil jemand gemein zu ihr gewesen war oder sie schief angesehen hatte! Ich wollte ihr ganzes Leid auf mich nehmen, damit sie selbst niemals leiden müsse, damit sie sorglos und unbekümmert ihr Leben leben konnte … Ich hätte mein Leben für sie gegeben. Ich war vielleicht ungeschickt, aber das lag daran, dass ich sie liebte. Man ist immer ungeschickt im Umgang mit den Menschen, die man liebt. Man erdrückt sie, man überfordert sie mit seiner Liebe … Man kann nichts dagegen tun. Sie glaubt, mit Geld könne man alles erreichen, Geld würde einem alles ermöglichen, aber es war nicht Geld, das dafür
sorgte, dass ich jeden Tag zu Hause war, wenn sie aus der Schule kam, dass ich ihr das Mittagessen gekocht habe, ihr das Abendessen gekocht habe, ihr die Sachen für den nächsten Tag zurechtgelegt habe, damit sie die Hübscheste wäre, dass ich auf alles verzichtet habe, damit sie ihre schönen Kleider bekam, schöne Bücher, schöne Schuhe, ein schönes Steak auf ihrem Teller… dass ich mich zurücknahm und ihr den ganzen Platz überließ. Geld schenkt einem nicht diese zärtliche Aufmerksamkeit. Das tut nur die Liebe. Die Liebe, mit der man ein Kind überschüttet und die es stark macht. Die Liebe, die man nicht berechnet, die man nicht abmisst, die sich nicht in Zahlen fassen lässt … Aber das weiß sie nicht. Sie ist noch zu jung. Eines Tages wird sie es verstehen … Macht, dass sie es versteht und dass ich sie zurückbekomme, macht, dass ich mein kleines Mädchen wiederbekomme! Ich liebe sie doch so sehr, ich würde alle Bücher, alle Männer, alles Geld der Welt geben, wenn sie dafür eines Tages sagen würde: ›Maman, ich liebe dich, du bist meine allerliebste kleine Maman‹ … Ich flehe euch an, Sterne, macht, dass sie versteht, wie sehr ich sie liebe, macht, dass sie mich nicht länger verachtet. Das ist doch kein Problem für euch. Ihr seht doch, wie viel Liebe ich in meinem Herzen habe, warum sieht sie es dann nicht? Warum?«
    Sie ließ den Kopf auf die Hände sinken, stützte sich auf die Balkonbrüstung und betete inbrünstig, damit die Sterne sie erhörten und der kleine Stern am Schwanz des Großen Bären zu funkeln begann.
    »Und du, Papa … Wie lange hat es gedauert, bis ich begriffen habe, dass du mich liebtest, dass ich nicht allein war, dass ich meine Stärke aus dir zog, aus deiner Liebe zu mir? Ich wusste es nicht, solange du noch da warst, ich konnte es dir nie sagen. Erst danach habe ich es verstanden … lange danach … Ich bitte dich nur darum, dass sie es eines Tages versteht … Aber nicht zu spät, denn es tut so weh, wenn sie mich von sich stößt. Es tut jedes Mal weh, und ich kann mich nicht daran gewöhnen …«
    Da spürte sie

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