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Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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Montag, 13. April
Mr. Drummond aus Billingshurst
    Die folgenden Ereignisse trugen sich im Jahr 1895 zu und gehörten zu den perfidesten, die ich mit Holmes erlebt habe. Hätte mein Gefährte nicht bereits zum damaligen Zeitpunkt erhebliche Kenntnisse in der Erforschung von Leicheninsekten gehabt, die Lösung dieses Falles wäre wohl kaum möglich gewesen. Es war allein Holmes’ Pioniergeist und seiner außergewöhnlichen Ausdauer zu verdanken, dass es gelang, die Machenschaften unseres Widersachers aufzudecken.
    Holmes und ich wohnten wieder einmal unter einem Dach in der Baker Street. Als mein Gefährte ein Jahr zuvor vollkommen unerwartet aufgetaucht war, hatte ich nicht lange gezögert und war erneut zu ihm in die Baker Street gezogen. Den mittlerweile schon einige Zeit zurückliegenden Tod meiner Frau Mary hatte ich aber noch immer nicht recht überwunden, was mich von Zeit zu Zeit in schwere Krisen stürzte.
    Meine Praxis hatte ich aufgrund eines ausgezeichneten Angebots kurzerhand verkauft. Doch den schnellen Entschluss bereute ich schon recht bald und trat schließlich in die Praxis eines kurz vor dem Ruhestand befindlichen Kollegen ein. Ich arbeitete unermüdlich, wodurch es mir gelang, nicht über meine Situation nachdenken zu müssen. Mein Leben beschränkte sich darauf, Patienten zu behandeln und früh schlafen zu gehen. So lebte ich vornehmlich in einem kleinen, an die Praxis angrenzenden Zimmer.
    Eines Tages stattete Holmes mir in meiner winzigen Behausung einen Besuch ab und berichtete von seinen letzten Fällen und Erlebnissen, die mir nach Wochen wieder einmal ein Lächeln und so etwas wie Interesse abringen konnten. Mein Freund war aufgeräumt und wurde immer geschwätziger, je länger sich der Abend hinzog. Um ein Uhr morgens verließ er mich schließlich, und schon zwei Tage später bekam ich ein Telegramm von ihm, in dem er mich dringend darum bat, zurückzukommen und wieder mein Zimmer in der Baker Street zu bewohnen. Er benötige meine tatkräftige Unterstützung, so waren seine Worte. Erst dachte ich daran, seine Bitte abzulehnen, da ich vermutete, dass er diese nur ausgesprochen hatte, um mir eine anderweitige Ablenkung zu verschaffen. Trotz meines Zweifels sagte ich schließlich zu und stellte schnell fest, dass mir der Aufenthalt in der Baker Street, trotz Holmes’ gelegentlicher Übellaunigkeit, spürbar guttat. Ich versuchte, den Umgang mit meinem Freund als notwendige Kur für meinen Geist zu betrachten. So kam es, dass ich wie in früheren Zeiten mein altes Zimmer in der Baker Street bewohnte.
    Es war ein nasskalter Morgen. Ich war gegen acht Uhr aufgestanden, und Mrs. Hudson hatte mir Tee sowie leichte Kost nach oben gebracht, da ich nun bereits den dritten Tag an Magenproblemen litt. Holmes hatte ich die gesamte letzte Woche kaum zu Gesicht bekommen. Er schien überhaupt nur noch kurze Zwischenaufenthalte in der Baker Street einzulegen, und mir war aufgefallen, dass er unsere Wohnung mehrfach in unterschiedlichen Verkleidungen verlassen hatte. Einmal ging er als Seemann aus dem Haus und kam einen Tag später als Prediger zurück, aber es wollte sich mir nicht erschließen, woran er arbeitete. Auch machte er keine Anstalten, irgendeinen Hinweis preiszugeben. Als ich am bereits erwähnten Morgen des 13. April in die gemeinsame Wohnstube trat, war er wohl erst kurz zuvor in die Baker Street zurückgekehrt. In den letzten Tagen war es mir überhaupt nicht mehr gelungen, auch nur ein Wort aus ihm herauszubekommen, so sehr war er offenkundig mit einem neuen Fall beschäftigt. Meine Versuche, ihn anzusprechen, wurden von Holmes entweder mit einer abweisenden Handbewegung oder einem mürrischen Knurren beantwortet.
    Die Situation begann unerträglich zu werden und ich dachte bereits daran, die Baker Street wieder zu verlassen. Ich hatte soeben die Morgenzeitung in die Hand genommen, als Holmes nach einem kurzen Abstecher in seine Gemächer wieder in unserem Wohnraum stand. Er hatte tiefe Ringe unter den Augen, doch schien er bester Laune, machte ein paar Schritte auf mich zu und bemerkte beiläufig: »Gerade heute Nacht konnte ich den Fall des verschwundenen Diamantendiadems lösen.«
    Â»Holmes! Sie haben die ganze Zeit keine Silbe über einen Fall verlauten lassen. Sie sprechen von dem Diadem der Herzogin von Devonshire? Das ist ja großartig! Ihre nächtlichen Streifzüge

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