Die gelehrige Schuelerin
sich mit dem Geruch von Meersalz. Dann fühle ich die Wärme ihrer sonnendurchglühten Haut.
»Hast du einen Angriff vor, oder willst du nur nett zu mir sein?«, frage ich.
»Beides«, sagt sie lächelnd und entblößt dabei ihre weißen Zähne, die mit Hilfe einer Spange in saubere Ordnung gebracht worden waren.
»Ich bin ein bisschen zu alt für dich, Jenny.«
»Genau das mag ich.«
»Ich könnte meinen Job verlieren.«
»Ich verrate nichts.«
»Das ist lächerlich.«
Sie legt ihre Hand auf meine Brust und spielt mit den wenigen Haaren, die dort wachsen.
»Jenny, bitte!«
Niemals bin ich in einer solchen Situation gewesen. Ich komme mir vor wie in einem von diesen beschissenen Filmen. Nur in Filmen geschieht es, dass sich wunderschöne, blonde Mädchen auf einen Mann werfen.
Und auch nur in Filmen leistet der Mann dann Widerstand.
Sie streicht mit der Hand zu meinem Bauchnabel herunter. Jemand zieht meine beschützende Decke weg. Genau in dem Moment wird mir eine Wahrnehrnungsänderung bewusst. Ich erkenne Jenny nicht mehr als das sechzehnjährige Mädchen. Sie ist eine Frau. Teenagermädchen sind mir viel zu jung. Ich brauche eine Frau.
Zärtlich kreist sie mit ihrer Hand auf meinem Bauch. Als mein Atem heftiger wird, hebt ihre Handfläche sich ab.
Ich bringe ein schwaches »nein« zustande, aber Jenny spürt irgendwie, dass das zu meiner Rolle gehört. Auch sie hat ihre Rolle aus den Filmen gelernt und ist zuversichtlich, dass sie ihren Part zufrieden stellend spielt.
Sie bemerkt, dass mein Penis anschwillt und die Badehose spannt. Plötzlich streicht die Hand über das Nylon und ergreift den Hügel. Sie presst ihn hart.
Ich explodiere.
Noch nie zuvor hat eine Frau ihre Hand so direkt auf meinen Penis gelegt. Ich komme mit solcher Macht, dass ich schreie. Ich habe es nicht gewollt. Jenny zieht ihre Hand weg, als hätte sie ein heißes Eisen berührt. Mein Orgasmus ist vollständig und spontan. Beim bloßen Händedruck hat sie einen riesigen Höhepunkt beschworen, einen einzigen großen Stoß.
Ich kann nur noch auf dem Felsen liegen – erschöpft, verbraucht. Verlegen halte ich die Augen geschlossen und sage nichts. Ich höre, dass Jenny aufsteht, und als ich durch die Lider spähe, rennt sie schnell davon.
Diesen Teil hatte sie vermutlich nicht in den Filmen gesehen.
Ich döse.
All die warmen, zufriedenen Gefühle kehren zurück, und nachdem die Sonne die klebrige Nässe in meiner Hose getrocknet hat, fühle ich mich noch wohler. Ein großartiges Gefühl von Befriedigung.
Als ich aufwachte, lag ich entspannt auf der Couch. Mir war nicht klar, ob ich nun geschlafen hatte, oder eben von den warmen Gestaden der Karibik zurückkehrte. Egal, ich schwang meine Füße auf den Boden und fühlte dabei eine kalte, feuchte Spur auf den inneren Oberschenkeln.
In Ordnung. Dann werde ich eben zugeben, dass ich ganz schön viel Dreck in mir drin habe. Ich hatte ja gesagt, dass ich mir selbst nie wirklich erlaubte, die Mädchen als Liebhaberinnen in Betracht zu ziehen. Vielleicht versuchte ich aber nur immer, mich davon zu überzeugen.
Normalerweise tat ich so etwas nicht.
Ich ließ sie durch meine Gedanken wandern, aber das war auch alles. Ich hatte noch nie mit einem sechzehnjährigen Mädchen geschlafen.
Nach meiner Ejakulation bei Jenny legte sich die schützende Decke nie wieder ganz über meine sexuelle Vorstellungswelt. Die Dinge entwickelten sich noch schlechter, als mir jemand seine Ausgabe von
Lolita
auslieh.
Ich konnte mir Humbert Humberts Gefühle für die Nymphchen richtig vorstellen. Dennoch blieb die eben erwachte Sexualität von Dreizehnjährigen für mich unantastbar. Aus Nymphchen wurden allerdings Nymphen. Mit sechzehn ist ein Mädchen schon unglaublich weit.
Physisch gesehen, sind die meisten schon Frauen – Frauen mit einer gewissen Unberührtheit, Unerfahrenheit.
Sie sind fähig, ihre Körper zu genauso intensiven, sexuellen Empfindungen zu öffnen wie Erwachsene.
Mich faszinierte auch das geistige Bewusstsein, das bei diesen Nymphen vorherrschte. Sie berührten und drückten gleichzeitig beides aus: Kindsein und Frausein. Wenn sie abends in ihren Pyjamas im Bett lagen, mit den Zehen die Wände hochkrabbelten wie kleine Käfer und am Telefon über ihren besten Freund oder den süßesten Jungen von der ganzen Schule plapperten, waren sie Kinder. Aber an ihrem Arbeitsplatz, in der Welt der Erwachsenen oder vielleicht auch im Bett, wenn sie über Liebe sprachen, ihre
Weitere Kostenlose Bücher