Die gelehrige Schuelerin

Berührungen höchste Glücksmomente geschaffen hatten. Ich wollte sie nicht aufgeben. Mein Penis pulsierte.
    »Annie …« Ihre Finger streichelten über meine. »Wir verletzten uns gegenseitig. Wir haben alles vermasselt. Aber jetzt sitzen wir hier und reden miteinander. Das brauchen wir doch nicht zu verlieren.« Ich holte tief Luft. »Freunde?« Ja, ihr Freund wollte ich gerne sein und bleiben. Wir konnten kein Liebespaar sein. Unmöglich.
    Sie wand ihre Finger aus meinem Griff. Dann strich sie mit kesser Bewegung das Haar hinter die Ohren. »Du weißt immer genau das Richtige, was?«
    Ich lachte. »Manchmal weiß ich möglicherweise, was richtig wäre, aber ich tu’s nicht immer.« Ihre Zunge fuhr einmal kurz über ihre vollen Lippen. »Ich weiß, dass ich meine Bedürfnisse nach Passivität nicht ignorieren kann, aber ich habe auch die Kraft gewonnen, einem Partner nicht die totale Macht aufzubürden und mich völlig auszuliefern. Niemand soll mich in Zukunft so unglücklich machen können.« Ich dachte daran, wozu ihre Zunge in der Lage wäre. »Mit jeder Beziehung scheine ich ein bisschen mehr übers Leben zu lernen, und wenn ich Glück habe, kann ich mich auch verändern.« Ich wollte mit ihr schlafen. »Ich weiß gar nicht mal, ob fünfundzwanzig und sechzehn wirklich so verkehrt sind.« Ich wollte ihre Wärme, ihren Mund, ihre Hände, ihren …»Aber ich bin dein Englischlehrer, und das bedeutet wohl auch ein bisschen Verantwortung. Es heißt auch, dass ich nicht einfach so herumgehen und tun und lassen kann, was ich will.«
    »Tom ist wirklich toll. Mit ihm im Bett ist es ein bisschen anders, aber mir gefällt’s. Er ist ein ziemlich guter Athlet. Seine Freunde sehen alle zu ihm auf. Er war in der letzten Saison der Star der Basketballmannschaft…«
    »Annie. Warum lässt du nicht den ganzen Mist mit den Cheerleaders und der Farah-Fawcett-Masche fallen und gehst zu den Leichtathleten? Darin bist du wirklich gut.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das meine ich.«
    »Vielleicht. Kann wohl nicht schaden, es mal zu versuchen. Und du solltest versuchen, mit ein paar Leuten hier und dem wirklichen Leben hier Freundschaft zu schließen.«
    »Ich werd’s versuchen. Aber, Gott, ich hasse Zurückweisungen. Doch ich werde es tun, ganz bestimmt. Vielleicht.«
    »In diesem Sommer werde ich dir das Forellenangeln beibringen.«
    »Und ich werde mich darum kümmern, dass du eine Menge guter Bücher zu lesen bekommst und sie gegen deine jetzige Lektüre austauschst.«
    »Wir werden wieder so gefühlsduselig, dass ich gleich kotzen muss.«
    »Wenn wir uns nicht auf den Weg machen, kommen wir beide zu spät zur ersten Stunde.«
    »Oh«, flötete Annie erschrocken. »Und ich habe Tom versprochen, ihn an der Cafeteria zu treffen, und vorher muss ich noch meine Bücher aus dem Spind holen.« Sie machte einen Blitzstart auf das Gebäude zu und drehte sich dann ganz plötzlich noch mal um. Sie sah so schön aus. »Das habe ich noch vergessen, dir zu sagen: Ich bin gerade in der letzten Woche siebzehn geworden.«
    Ich wollte sie in meine Arme ziehen, ihr einen Kuss geben und mich einen Dreck drum kümmern, wer uns dabei beobachtete. Aber ich sagte bloß lächelnd: »Herzlichen Glückwunsch.«
    Als ich mein Klassenzimmer betrat, sah ich, dass die Schüler ganz schnell noch ein Schild zusammengekleistert hatten, auf dem mit Leuchtfarbenstiften geschrieben in großen Buchstaben stand: WELCOME BACK MR. LESTER.
    Ich wollte eigentlich erwähnen, dass das Komma vor meinem Namen fehlte, aber ich unterließ es.
    Stattdessen lächelte ich und sagte: »Arnie. Nennt mich bitte Arnie.«
    Das Buch Der junge Arnie Lester kommt aus New York in die kleine, verträumte Provinzstadt Dillistown im tiefsten Oregon, um dort an einer Schule zu unterrichten. Seine Schülerinnen himmeln den jungen und attraktiven Lehrer an. Arnie genießt die Schwärmereien seiner Schülerinnen, doch er ist sich seiner Verantwortung und Position vollkommen bewusst und hat bisher allen Versuchungen widerstanden. Bis Annie Alston in sein Leben tritt! Denn Annie ist wild entschlossen, ihren Lieblingslehrer zu verführen – koste es, was es wolle. Es dauert nicht lange, und zwischen den beiden entwickelt sich eine obsessive und verhängnisvolle Leidenschaft, und ihre geheime Beziehung wird schließlich immer mehr von erotischen Machtkämpfen und Spielereien geprägt. Doch das geht nicht lange gut.

Über das Buch
    Der junge Lehrer Arnie verfällt den erotischen Reizen seiner