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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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und Euch sogar zu berühren. Verzeiht, wenn mir Eure Worte wenig glaubwürdig erscheinen.”
    “Ich werde keinen Moment länger mit so jemandem wie Euch streiten.” Wütend raffte AnnaClaire ihre Röcke und wandte sich ungestüm zum Gehen.
    “Zumal Ihr die Auseinandersetzung verlieren würdet”, erwiderte Rory. “Aber ich kann es unmöglich zulassen, dass Ihr mich wie einen gemeinen Dienstboten abkanzelt und einfach stehen lasst.” Grob riss er sie an der Schulter zu sich herum und hielt sie fest an sich gepresst.
    Schon immer war es für Rory schwierig gewesen, sein ungestümes Temperament unter Kontrolle zu halten. Seit er vor wenigen Augenblicken gesehen hatte, wie der Engländer AnnaClaire berührt hatte, war seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe gestellt worden. Zudem hatte ihn die namentliche Erwähnung von AnnaClaires Vater völlig unvorbereitet getroffen.
    Nur so war es zu erklären, dass der Zorn die Oberhand über seine Vernunft gewann. Rory umklammerte AnnaClaires Schultern und küsste sie hart auf den Mund. Im nächsten Moment riss er abrupt den Kopf zurück, als hätte er sich an AnnaClaires Lippen verbrannt.
    Verwirrt schaute er sie an. Er konnte noch nicht glauben, was er bereits zu spüren begann.
    Auch AnnaClaire fühlte sich zutiefst erschüttert, nicht nur von dem beinahe brutalen Kuss. Vielmehr verursachte ihr das Gefühl von Rorys nackter Haut unter den Händen leichten Schwindel, und ihre Finger zitterten kaum merklich. “Was fällt Euch ein, Rory O’Neil!” Sie bemühte sich um Haltung. “Lasst mich gefälligst los, und zwar sofort!”
    Ganz kurz nur zog er in Erwägung, dieser Aufforderung nachzukommen. Doch blitzartig war sein Ärger verschwunden und hatte einer anderen Empfindung Platz gemacht. Jäh schoss das Verlangen in ihm hoch wie eine gewaltige Flamme. Er spürte AnnaClaires Atem auf dem Gesicht und nahm den Rosenduft wahr, der sie stets zu umgeben schien.
    Abermals küsste er sie, doch diesem Kuss fehlte jegliche Grobheit. Weich und unendlich zärtlich erkundete er ihren Mund und merkte beglückt, dass AnnaClaire ihm in einer hingebungsvollen Geste die Arme um den Nacken legte und unter seinen Liebkosungen erregt aufstöhnte.
    Rory strich mit den Händen an ihren Armen hinunter und über ihren Oberkörper, bis er unter den Daumen die sanften weiblichen Rundungen spürte. Als AnnaClaire erschrocken zusammenzuckte, streichelte er ihr beruhigend den Rücken, ohne dabei seine zärtlichen Küsse zu unterbrechen.
    Sie stellte für ihn eine bezaubernde Überraschung dar. Einerseits war sie offenbar völlig unerfahren, doch gleichzeitig spürte er bei ihr eine unterschwellige Leidenschaft, die ihn unvorstellbar erregte. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle, hier und jetzt, genommen.
    Rory musste seine gesamte Willenskraft aufbieten, um sich aus der Umarmung zu lösen. Der Lohn für diese Anstrengung war ein leiser gestöhnter Protest von AnnaClaire.
    “Ich befolge nur Euren Befehl”, erklärte er mit einem schalkhaften Lächeln. “Ihr wolltet doch, dass ich Euch loslasse.”
    “Das stimmt.” AnnaClaire fand nur mit Mühe ihre Fassung wieder. Hastig trat sie einen Schritt zurück. Sie atmete stoßweise und musste mehrmals schlucken, bevor sie halbwegs normal sprechen konnte. “Da Ihr offenbar kräftig genug seid, Euch mir aufzuzwingen, vermute ich, dass Ihr auch so weit genesen seid, auf der Stelle mein Haus verlassen zu können.”
    “Sehr wohl, Mylady, wie Ihr wünscht.” Rorys Lächeln vertiefte sich. “Wenn Ihr jedoch ganz und gar aufrichtig sein wollt, müsst Ihr zugeben, dass Eure Beteiligung an dem Kuss freiwillig war und ich keinerlei Zwang dabei ausgeübt habe.”
    AnnaClaire fühlte, wie ihre Wangen vor Scham heiß wurden. Rory hatte recht! Und was noch schlimmer war: Seit der ersten Liebkosung oben in der Dachkammer hatte sie sich danach gesehnt, erneut von ihm geküsst zu werden.
    Sie drehte ihm den Rücken zu, damit er ihre Verlegenheit nicht sah. “Ich erwarte, dass Ihr noch vor Sonnenaufgang verschwindet. Dann besteht auch keine Gefahr, dass die anderen Dienstboten Euch entdecken.”
    Sie rechnete mit irgendeiner Widerrede und freute sich unerklärlicherweise im Stillen bereits auf ein weiteres Wortgefecht mit ihm. Als Rory jedoch schwieg, wandte sie sich zu ihm um und erschrak.
    Er hatte sich auf einen Tisch gestützt. Sein Gesicht wirkte aschgrau. Die Wunde an seiner Schulter war offenbar erneut aufgerissen. Blut rann über seinen Rücken und

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