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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Doppelgänger der alten Maddie ausgeben konnte. Er sollte sündig und rebellisch und absolut verrucht sein. Je mehr sie ihn sich so vorstellte, um so mehr begehrte sie ihn. Mit diesen heißen Gedanken, die ihr das Blut unter der Haut kribbeln ließen, sank sie in den Schlaf. Und sie waren auch das erste, was ihr einfiel, als sie wieder aufwachte.
    Em war zwar nicht gerade fröhlich beim Frühstück, jedoch immerhin entspannt. Sie unterhielt sich ohne das kleinste Beben in der Stimme mit Anna über Plätzchenbacken und Phoebe.
    »Kann ich den ganzen Tag bei Anna bleiben?« fragte sie. »Ich will noch nicht nach Hause zurück.«
    »Du darfst das ganze Wochenende bleiben, falls Anna das aushält«, erwiderte Maddie.
    »Ich würde sie für immer nehmen«, sagte Anna. »Wir werden Zimtplätzchen backen und heute Nachmittag ein wenig häkeln. Das beruhigt die Nerven, weil es sehr viel Konzentration erfordert.« Sie lächelte Maddie über Em hinweg zu. »Eine gute Beschäftigung, wenn einem vieles durch den Kopf geht.«
    Draußen hupte C.L., und Maddie schob ihren Teller fort und beugte sich über Em, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. »C.L. und ich müssen in die Stadt fahren, Liebes«, sagte sie. »Wir kommen heute Nachmittag zurück. Sei schön lieb bei Anna.«
    Em schenkte ihr einen missbilligenden Blick. »Ich bin immer lieb.«
    »Darüber sprechen wir auch noch«, meinte Maddie. »Aber zuerst habe ich noch ein paar andere Hühnchen zu rupfen.«
    Sie ging die Stufen hinunter. C.L. zog seine Jacke vom Beifahrersitz und sagte: »Komm, steig ein.«
    Er hatte vermutlich ein weiterreichendes Motiv, aber das hatte sie ebenfalls. Also setzte sie sich in das Cabrio und versuchte, in Gedanken die wirkungsvollste Strategie für ihren Plan zurechtzulegen. Gegen diese Webster-Bande, die ihr Leben ruinierte, konnte sie nichts unternehmen - das war Henrys Aufgabe -, aber sie konnte etwas tun, um wieder zu sich selbst zu finden und ihr Leben zu ihrer eigenen Angelegenheit und nicht zu derjenigen ihrer Mutter oder der Stadt zu machen. Dazu, so mutmaßte sie, musste sie etwas so Schlimmes tun, dass sie ihren Ruf nie wieder herstellen konnte. Auch wenn ein Teil von ihr wusste, dass sie verrückt war, stachelte sie der andere Teil, den sie am Tag zuvor freigesetzt hatte, als sie sich so vielen Lügen stellte, immer weiter an.
    Heute war der Tag, an dem sie sich endgültig von der alten Maddie lösen würde. Und C.L. würde ihr dabei helfen. Maddie tastete nach dem Kondom, das sie in C.L.´s Schublade gefunden und in die Tasche ihrer Shorts gestopft hatte. Er würde ihr nackt dabei helfen.
    Er warf seine Jacke auf den Rücksitz, wobei sich seine Muskeln unter dem Baumwollhemd abzeichneten. Ein Schauer überlief sie, und sie lächelte ihm zu, während sie erneut das Kribbeln der letzten Nacht in ihren Adern spürte, nur, weil er lebendig und verfügbar neben ihr saß. Er reichte ihr das Kopftuch, das sie bei der letzten Fahrt getragen hatte, und sie band es um, während sie in Gedanken den nächsten Schachzug plante. Sie wollte ihn, und zwar sofort.
    Es war erstaunlich, wie einen die Libido wieder übermannen konnte, sobald man nicht mehr niedergeschlagen war und der eventuell zukünftige Schwiegeronkel mit dem Gedanken spielte, jemand anderen zu verhaften.
    »Ich muss zuerst noch zu Henry«, sagte C.L. und bog in die Straße ein. »Er hat Bailey zu sich zitiert, und ich will dabei sein. Aber danach haben wir Zeit für uns ganz allein, also warte zu Hause auf mich, Baby.« Er grinste sie an, und sie biss sich auf die Lippe, weil er so gut aussah. »Ich werde den Wagen bei Henry stehenlassen, damit es niemand mitbekommt.«
    Von der Leidenschaft überwältigt, musste Maddie laut lachen. »C.L., die ganze Stadt weiß Bescheid. Du kannst ruhig in meiner Einfahrt parken.«
    »Nein.« Er warf einen Blick auf den Tacho und verringerte das Tempo.
    Er schien eine harte Nuss zu sein. Aus dem Augenwinkel sah Maddie ihn von der Seite an. Nein, das war er nicht. Er konnte sich noch so sehr darum bemühen, im Inneren blieb er immer noch C.L.
    Sie legte eine Springsteen-Cassette ein und drehte die Lautstärke auf. »Born to run«, dröhnte aus den Lautsprechern ins Sonnenlicht hinaus.
    C.L. stellte die Musik leiser. »Die Farmer arbeiten noch auf den Feldern hier draußen. Wir sollten keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Na wunderbar. Sie hatte sich in einen Nichtsnutz verliebt und nicht vor, den Rest ihres Lebens mit einem Mann zu verbringen, der

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