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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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immer Seifenlaugenflecken zu sehen waren. »Weißt du, C.L., man kann die Höflichkeit auch übertreiben.«
    »Nein«, meinte er. »Du siehst wirklich großartig aus. Genau wie auf der High-School.«
    Er wollte irgend etwas. So musste es einfach sein; niemand würde sie sonst ansehen und sagen, »Genau wie auf der High-School«, nicht nach zwanzig Jahren Verschleiß und Brent. Sie spürte die Abneigung wieder in sich hochsteigen. »Danke«, erwiderte sie. »Also, was willst du?«
    C.L. sah ein wenig bestürzt aus, aber nicht lange. »Gut, da wir den Smalltalk nun hinter uns gebracht haben und wir beide unbewaffnet sind: Ist Brent zu Hause?«
    Brent. Der Hurensohn. Überall wurde sie mit ihm konfrontiert. Sie starrte C.L. an. »Nein. Ich habe zu tun. Versuch‘s im Büro.« Sie wollte die Tür zuschlagen, aber er hatte seinen Fuß auf die Schwelle gesetzt und hinderte sie daran.
    »Warte einen Moment. Dort war ich schon.«
    Er stand jetzt näher vor ihr, und sie registrierte, dass er nicht nur an Größe und Schulterbreite zugelegt hatte. C.L. hatte an Gewicht gewonnen; er war kräftiger geworden, und seine dunklen Augen unter seinen dichten Wimpern blickten selbstsicher. Er war erwachsen geworden.
    Zu dumm, dass man das von Brent nicht behaupten konnte.
    Maddie holte tief Luft. »Sieh mal, es ist nicht meine tägliche Aufgabe, auf ihn aufzupassen, okay? Ich weiß nicht, wo er ist. Schön, dich wiedergesehen zu haben, aber ich muss jetzt gehen.«
    »Das kann ich nicht glauben.« C.L. runzelte die Stirn. Für einen Moment fiel die Wärme von ihm ab, und Maddie trat einen Schritt zurück. »In dieser Stadt kann niemand einfach so verschwinden. Du bist seine Frau. Du musst wissen, wo er ist.«
    Maddie brauchte nun wahrlich nicht, dass ihr erstes Desaster in Sachen Liebe Kommentare zu dem jetzigen abgab. »Jetzt hör mir mal zu, ich habe keine Ahnung, wo er ist. Und nun geh bitte.«
    »Schon gut, schon gut.« C.L. hob abwehrend die Hände. »Ich will ja nur mit ihm sprechen. Macht es dir etwas aus, wenn ich hereinkomme?«
    »Ja«, sagte Maddie. »Das macht mir sehr viel aus.« Mit ihrem Fuß schob sie seinen aus dem Weg und schlug die Tür zu, selbst davon überrascht, wie schnell und wie wütend sie war. Zwei Männer in ihrem ganzen Leben, und beide hatten sie zum Narren gehalten. Zur Hölle mit ihnen.
    »Maddie?« fragte C.L. von der anderen Seite der Tür.
    »Nicht jetzt, C.L. Nicht jetzt und überhaupt nie. Verschwinde.« Maddie lauschte einen Moment, ob er wegging, und fuhr zusammen, als Em hinter ihr sagte: »Mom?«
    Em stand dort mit ihrer Schulliste in der Hand. »Ich hab dich reden gehört. Wer war denn das? Du siehst komisch aus.«
    Em. Jedes Mal, wenn sie an einem Punkt angelangt war, an dem sie Witze machen und so tun konnte, als wäre dies alles nicht wahr, kam Em und ließ die Katastrophe wieder über sie hereinbrechen.
    Allein hielt sie das nicht mehr aus. »Niemand war das«, sagte sie zum Em. »Lass uns zu Tante Treva und Mel hinübergehen.«
    »Okay«, meinte Em, jedoch mit misstrauischem Blick.
    Zehn Minuten später stand Maddie an der Hintertür jM ihrer besten Freundin und versuchte, geistig gesund auszusehen, während Treva sie verwundert anstarrte.
    »Mel ist im Wohnzimmer«, sagte Treva zu Em, ohne den Blick von Maddies Gesicht abzuwenden. »Geh schon mal hinein.« Sobald Em in der Diele verschwunden war, ergriff Treva Maddies Arm. »Was ist los mit dir? Du siehst furchtbar aus. Bin ich daran schuld? Ich weiß, dass ich mich lange nicht gemeldet habe. Was ist passiert?«
    »Brent betrügt mich.« Maddie musste schlucken. »Ich muss ihn verlassen. Mich scheiden lassen.« Dies laut auszusprechen, war viel schrecklicher, als sie sich vorgestellt hatte, und sie taumelte eine Stufe hinunter und erbrach den Schokoladenkuchen in Trevas Büsche.
    »Oh, Mist«, sagte Treva.
    Als halbreifer, vernünftiger Erwachsener wusste C.L. Sturgis, dass der Schwärm, der ihn in der fünften Klasse geblendet und ihn dann auf der High-School gänzlich vernichtet hatte, wohl kaum auf sein jetziges Leben Einfluss nehmen konnte. Dann wurde ihm klar, dass er die Linden Street vier Häuserblocks langgefahren war ohne die geringste Ahnung, wohin er wollte oder wo er gewesen war, seit er Maddie in ihrem nassen T-Shirt gesehen hatte. Soviel zur Halbreife. In der Vermutung, dass sein Ruf in der Stadt schlecht genug war, fuhr er an den Straßenrand und stellte sein Cabriolet ab, bevor er, in wollüstige Gedanken an eine

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