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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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zornige Männer drohten, sich auf sie zu stürzen.
    »Ich vermute, daß Sie mit ›er‹ Dr. Shongili meinen?«
    »Das wissen Sie doch genau.« Fiske baute sich vor ihr auf.
    »Ich weiß nicht, wo Dr. Shongili ist, Hauptmann Fiske. Wie sollte ich auch, da ich doch die letzten vier, fünf Stunden hier… beschäftigt gewesen bin.«
    »Er ist irgendwo auf diesem Planeten…«
    »Das will ich hoffen«, murmelte Yana.
    »… und ich werde ihn aufstöbern und herausbekommen, wie er das macht.« Fiske schnippte mit den Fingern in Richtung Fußboden.
    Yana brauchte ihre Überraschung nicht erst zu heucheln. »Sie denken, daß er seinen Planeten in die Luft jagt, um Sie aufzuhalten?«
    Es fiel ihr tatsächlich schwer, ihr Lachen zu unterdrücken. »Er besitzt keinen Sprengstoff. Über den verfügt allein die Firma. Und weshalb sollte er überhaupt seinen Planeten in die Luft jagen?«
    »Ich weiß nicht, wie er das macht, aber er ist dafür verantwortlich.«
    »Womit denn?« schoß Yana zurück. »Es sei denn«, räumte sie heimtückisch ein, »daß er den Planeten dazu aufgefordert hat, sich zu wehren, um Ihre Bemühungen zu behindern, ihn seiner natürlichen Ressourcen zu berauben.«
    Fiske stemmte wieder das Kinn vor und verkniff sich zähneknirschend eine Bemerkung. Statt dessen verlagerte er seine Gefühle in den Griff seiner Finger um ihren Arm, als er sie grob vom Stuhl riß.
    »Sie kommen mit!« Dann begann er, sie im Polizeigriff aus dem Raum zu führen.

    »In diesem Aufzug?« fragte sie. Ein Teil ihres schweißdurchtränkten Papierkleids war auf dem Stuhlsitz klebengeblieben. Und in seiner Hast, sie in Bewegung zu setzen, hatte sie auch einen ihrer Papierpantoffel verloren.
    »Hauptmann!« brüllte der Oberst in einem Ton, den nicht einmal ein Torkel Fiske ignorieren konnte. »Sie werden der Majorin gestatten,, sich anzukleiden, bevor sie diese Einrichtung verläßt!«

13. KAPITEL
    Zweifellos hatte Giancarlo im Sinn, sie zu demütigen, als er Sturauge befahl, im selben Raum zu bleiben, in dem Yana sich anziehen sollte. Doch um Yana aufzuregen, genügte kein Sturauge.
    Fast wäre sie beleidigt gewesen, daß Giancarlo das von ihr glauben konnte! So ignorierte sie ihren Zuschauer und nutzte die Dusche, um sich schnell abzuspülen, bevor sie sich ankleidete. Sie lächelte, als sie bemerkte, daß man ihr Standardkleidung bereitgelegt hatte und keine Winterausrüstung. Es gab viele subtile Formen der Folter, doch das Erfrieren wurde nur selten verwendet.
    Als Sturauge sie dann durch den Korridor zum Treffpunkt trieb, war sich Yana einigermaßen sicher, daß diese Schikane nach hinten losgegangen war – und zwar zu ihren Gunsten. Denn tatsächlich war es draußen fast ebenso warm wie im Gebäude, so daß sie sich in ihrer leichten Kleidung weitaus behaglicher fühlte als die anderen.
    Man stieß sie in ein Bodenfahrzeug – sie konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen, um nicht gegen den Türrahmen zu prallen -, in dem sich schon mehrere Trupps befanden, die in ihrer Winterkleidung heftig schwitzten. Dann ging es hinaus auf die Startbahn, wo ein Hubschrauber sie erwartete. Beim Einsteigen konnte sie einen kurzen Blick auf weitere Luftkampffahrzeuge und einige große Überlandtransporter werfen. Dabei bemerkte sie auch zwei dunkle Kreise, von denen einer einen beträchtlichen Durchmesser aufwies, wo die ganze Landebahn samt Plastbeton abgesackt war. Sie überlegte, ob der Planet wohl genau wußte, welche Ziele er angreifen mußte.
    Yana hatte gerade Platz genommen, da begann das Fahrzeug schräg zur Seite zu kippen.
    »Starten! Starten! Starten!« schrie Torkel, als der Pilot Anstalten machte, erst den Schaden zu begutachten.
    Insgeheim beobachtete Yana die Launen des Planeten mit größtem Vergnügen, obwohl sie auf der hinteren Sitzreihe zwischen Giancarlo und Sturauge eingekeilt war. Sturauge hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte geradeaus, ignorierte den Anblick, den ihnen die gewölbte Windschutzscheibe aus Plexiglas ermöglichte. Dafür musterte Yana die Szenerie um so eindringlicher.
    Der große Landeplatz war von Kratern übersät. Als das Fahrzeug einen Bogen flog und in nordöstlicher Richtung auf Kilcoole zuhielt, sah Yana unter sich das Dorf; als er dann im Schrägflug Kurs auf die Berge nahm, stockte ihr beim Anblick des Flusses der Atem, denn er war von dunklen, dampfenden Rissen durchzogen. Seine Oberfläche war mit Schnokeln übersät, die entweder kopfüber in die Risse gestürzt

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