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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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jemals auf den Gedanken gekommen, daß er möglicherweise in dieser Verfassung ist, weil er eben nicht weitermachen wollte?«
    »Was? Du meinst, in diesen Zustand versetzt…« Es war eindeutig, daß Steve es nicht glauben konnte. »… Weil er beim erstenmal versagt hat? Diego, mein Junge, das ist aber ein ziemlich wirrer Gedankengang.«
    Diego zuckte erneut angewidert mit den Schultern. Es tat weh, über Papi nachzudenken. Er mochte nicht einmal im Ansatz darüber nachdenken, Steve auf die gleiche Weise verlieren zu können.
    »Ich weiß nicht, Steve. Vielleicht ist diese Expedition doch keine so gute Idee. Was werden die tun, nachdem du das Zeug gefunden hast?«
    »Du hast offensichtlich zuviel Zeit mit Bunny und den Dorfbewohnern zugebracht, Diego. Sei doch vernünftig. Die Firma hat eine Menge Geld in diesen Planeten investiert.«
    »Ihr habt ihm ja nicht einmal eine Chance gegeben«, schoß Diego zurück. »Ich dachte, du würdest dich um Papi kümmern, wenn du hier bist, aber du willst nur seinen Job übernehmen. Du bist genau wie die ganzen anderen Firmenidioten. Du kümmerst dich einen Dreck um uns, um diesen Planeten, um irgend etwas anderes als die verdammte Firma!«

    »Diego… mein Sohn!«
    »Ich bin nicht dein Sohn«, erwiderte Diego hitzig und stürmte zur Tür. »Auf Wiedersehen. Ich gehe meinen Vater besuchen. Solltest du in der gleichen Verfassung zurückkehren wie er, besorgte ich dir ein Bett neben seinem!«

    Wenn die Männer und Frauen in ihren grünen Kitteln beschlossen, einen auf Herz und Nieren zu untersuchen, dann ließ man sie besser gewähren und machte mit. Vor allem dann, wenn die ganze Prozedur von einem Marineinfanteristen mit der Figur eines Kühlschranks überwacht wurde: Einer von diesen Typen, von denen man genau wußte, daß sie einige mächtig schmerzhafte Nervenblocker kannten, die sie am liebsten mal an einem lebenden Objekt ausprobieren wollten. Also ließ Yana die Prozedur über sich ergehen, auch wenn sie innerlich jeden Eingriff verabscheute. Wann immer sie konnte, warf sie einen verstohlenen Blick auf die Meßinstrumente und versuchte festzustellen, ob die Ergebnisse irgendwelche Veränderungen, Verbesserungen oder Abweichungen anzeigten. Bei den Röntgenaufnahmen hatte sie mehr Erfolg, konnte sogar die Verdickungen um ihre zahllosen wiederhergestellten, gebrochenen Knochen ausmachen. Doch dann drehte die hagere Ärztin mit dem Unterkiefer, der an einen Schraubstock erinnerte, die Monitore beiseite, so daß sie die Aufnahmen von ihren Lungen nicht erkennen konnte – ausgerechnet jene, die sie doch am dringendsten überprüfen wollte.
    »Das ist schließlich mein Körper«, beschwerte sie sich. »Ich habe ein Recht darauf, mir das anzusehen!«
    Man ignorierte sie jedoch. Trotzdem fing Yana Begriffe auf wie
    ›ungewöhnliche Rückbildung‹, ›minimale Vernarbung‹, ›regenerativ‹
    und ›Besserung‹: Die beiden letzten Worte hörte sie sehr gern, doch hätte sie ebensogern gewußt, wo die Besserung und die Regeneration genau stattgefunden hatten. Natürlich brauchte sie diese Leute nicht, um zu wissen, daß ihre Lungen wieder gesund waren. Das hatte Petaybee für sie getan. Ob sie glauben würden, daß der Planet dahinter stand? Höchstwahrscheinlich nicht!

    Nach Abschluß der letzten Untersuchung hatten sich die Mediziner lange beraten. Immer wieder blickte einer von ihnen zu ihr herüber, als hätte sie Tentakel entwickelt, oder sich zu einer neuartigen Humanoidenspezies entwickelt, die sie am liebsten zum Wohle der Menschheit sezieren würden.
    Yana versuchte sich zu entspannen – so gut dies eben auf dem harten Untersuchungstisch ging. Immerhin war sie erfolgreich genug, um erst von einer groben Hand aus ihrem Schlummer gerissen zu werden.
    Der Soldat, den sie bei sich ›Sturauge‹ nannte, bezeichnete ihr mit einem Grunzen, daß sie ihm folgen solle. Dann bemerkte sie, daß Sturauge schwitzte: Er hatte große, feuchte Kreise unter den Achseln und am Handrücken. Draußen im Gang begriff sie auch, warum: Sie mußten die Heizung auf Höchstleistung gestellt haben. Er wies mit seinem Daumen in die Richtung, die sie nehmen sollten.
    Yana prägte sich die Abbiegungen ein, die sie nahmen. Sie wünschte sich, Gelegenheit zu haben, einmal einen Grundriß der Raumbasis einzusehen. Sie spürte eine Reihe starker Erschütterungen durch ihre Papierpantoffel und zuckte zusammen. Das stammte nicht von harten Landungen.
    Ihr Begleiter packte sie am Arm, zerrte sie einen

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